Brasilien - Agrarkolonisation in Brasilien

Schlagwörter:
Agrarkolonisation in Brasilien - Rondônia, Geographische Lage Rondônias, Kolonisationsgebiet, Faktoren, die eine landwirtschaftliche Nutzung begünstigen, Ungunstfaktoren, Referat, Hausaufgabe, Brasilien - Agrarkolonisation in Brasilien
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Referat

Brasilien: Agrarkolonisation im Regenwald - Rondônia, Brasilien

Geographische Lage Rondônias:

  • 10° Süd / 67° West


Naturlandschaftliche Ausstattung:
Das Gebiet um Rondônia ist zum größten Teil vom Serra dos Parecis-Gebirge durchzogen. An den Hängen dieses Gebirges ist Rondônia von der Madeira und ihren Nebenflüssen abgegrenzt. Noch etwa die Hälfte dieses brasilianischen Bundesstaates ist mit tropischem Regenwald, ein kleinerer Teil mit Übergangswald, bedeckt. Auch Feuchtsavanne ist teilweise vorzufinden.


Natürliche Voraussetzungen für eine landwirtschaftliche Erschließung:
Faktoren, die eine landwirtschaftliche Nutzung begünstigen:

  • Gute Bewässerung durch viele Flüsse, die fast alle im Serra dos Parecis entspringen
  • Beständig regenreiche Region / tropisches Klima
  • Regenwald kann "genutzt" werden, indem er abgebrannt wird (shifting cultivation) , um den Boden fruchtbarer zu machen (nährstoffreicher)


Tatsächliche Anlage des Kolonisationsgebietes / Ungunstfaktoren:

  • Großteil des Landes liegt im Gebirge, dadurch bei Abholzung des Regenwaldes Erosionsgefahr auf den Feldern
  • In diesem Gebiet liegt ferralitischer Boden vor, der sehr nährstoffarm ist (keine Nachlieferung von Mineralen)
  • Wurzelpilze (Mykorrhizen), die einzigen Nährstoffspeicher, werden bei der Rodung zerstört.
  • Boden wird nach 2 - 3 Jahren unfruchtbar


Landwechsel der Bauern
Das Kolonisationsgebiet verläuft auffällig parallel zu einigen Flüssen im Gebiet von Rondônia, wie zum Beispiel zum Jiparaná. Diese Lage sichert gute Bewässerungsmöglichkeiten. Die Bauern haben jedoch offensichtlich keine Rücksicht auf die Erosionsgefahr ihrer Felder genommen, da sie direkt an den Hängen des Serra dos Parecis-Gebirges Landwirtschaft betreiben. Es ist zu vermuten, dass für die bestehenden Kolonisationsgebiete tropischer Regenwald gerodet werden musste. Daraus folgt, dass hier ein nährstoffarmer Boden vorliegt, der nur 2-3 Jahre bewirtschaftet werden kann.


Verlauf und Größenordnung der Agrarkolonisation:
Die Agrarkolonisation umfasst eine Flächengröße von knapp 1/3 Rondônias. Von 1970 bis 1986 stieg die Anzahl der Zuwanderer von etwa 10.000 auf 200.000 jährlich. Die heutige Zuwanderungsquote dürfte noch höher liegen. Beachtet man die Gesamtbevölkerungszahl Rondônias von ca. 1 Million, so ist die Zuwanderung von 1986 mit 200.000 ein Bevölkerungswachstum von 20 % pro Jahr! Hierzu muss man allerdings auch noch das natürliche Bevölkerungswachstum hinzurechnen, das in Brasilien bei knapp 2 % liegt. Somit liegt die Wachstumsquote der Bevölkerung in Rondônia bei etwa 22 %, was auf Überbevölkerungsprobleme in absehbarer Zeit schließen lässt. Besonders seit 1978 gab es einen drastischen Anstieg der Zuwanderung, die auch 1986 kein Ende fand und sich weiter auf die Regenwaldgebiete ausdehnt.


Quellen:

  • Diercke Weltatlas S. 204 / 205 und S. 212 / 213 

 

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