Brasilien - der bevölkerungsmäßig fünftgrößte Staat der Erde (Süd-Brasilien)

Schlagwörter:
Bevölkerung, Wirtschaft, Soziale und regionale Disparitäten, Klima, Referat, Hausaufgabe, Brasilien - der bevölkerungsmäßig fünftgrößte Staat der Erde (Süd-Brasilien)
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Referat

Südbrasilien

1. Brasilien allgemein
Brasilien befindet sich in Südamerika zwischen 5° 16’ nördlicher Breite und 33°45’ südlicher Breite und 34°46’ und 74° westlicher Länge. Es grenzt an alle Länder Südamerikas außer an Chile. Mit einer Fläche von 8.547.403 km2 ist Brasilien nach Russland, Kanada, China und den USA das fünftgrößte Land der Welt, in welchem 170 Mio. Menschen leben. Seine Hauptstadt ist Brasilia und die Landessprache ist Portugiesisch.


2. Bevölkerung
Brasilien ist in 26 Bundstaaten unterteilt. Zu den südlichen Staaten gehören Rio Grande do Sul, Santa Catarina, Paraná, São Paulo, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Espirito Santo, Rio de Janeiro, Goias, Distrito Federal, Brasíilia. In diesen Staaten, die nur 20% der Gesamtfläche des Landes ausmachen, leben 57% der brasilianischen Bevölkerung. Die Bevölkerungsdichte im Süden Brasiliens beträgt rund 300 Einwohner/ km2 im Norden dagegen weniger als 10 Einwohner/ km2.

Die Besiedlung des Südens Brasiliens begann Anfang des 19. Jarhunderts. Die Brasilianische Regierung heuerte europäische Siedler dazu an das bis dahin unerschlossene Gebiet des Südens zu erkunden. Angeheuert wurden zumeist Polen, Schweizer, Deutsche und Italiener. Aus diesem Grund besitzt der Süden Brasiliens auch einen europäischen Stil. Die Einwohner feiern sogar das Oktoberfest, wie es in Bayern gefeiert wird. Brasilien nimmt unter den Bevölkerungsreichsten Ländern der Welt Rang sechs nach China, Indien, den USA, Indonesien und den GUS-Staaten ein. Die Bevölkerung ist jung, fast 60% der Einwohner sind unter 30 Jahre alt. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist für Männer 64,4 Jahre und für Frauen 70,9 Jahre.


3. Wirtschaft
Der Süden Brasiliens ist im Gegensatz zum Norden industrialisiert. Er ist in Sachen Wirtschaftskraft und Lebensniveau vergleichbar mit den Ländern Zentral-Europas. Die Wirtschaft im Süden entwickelte sich in mehreren Phasen. Begonnen hat es mit dem Goldfund in dem Bundesstaat Minas Gerais, der eine Migrationsbewegung von den Küstenregionen ins Inland hervorrief. Den endgültigen Durchbruch brachte jedoch der Kaffeeexport seit Ende des 19. Jahrhunderts, welcher um die Jahrhundertwende 2/3 der brasilianischen Exporte ausmacht. Bis heute ist Sao Paulo, wo sich die Kaffeeplantagen befinden, ein wichtiger Standort der brasilianischen Wirtschaft. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verlagerte sich die Wirtschaft vom agrarischen in den industriellen Bereich. Besonders entlang der Achse Rio de Janeiro – Sao Paulo erfolgte die Industrialisierung seit 1930. Heute konzentriert sich dort über 50 % der brasilianischen Industrieproduktion. Bis 1956 blieb Brasilien jedoch ein durch die Agrarwirtschaft geprägtes Land. Erst als die Regierung das Land für ausländische Investoren öffnete folgten ein enormes Wirtschaftswachstum, aber auch hohe Auslandsschulden und eine hohe Inflation.

Dies wurde mit mehr oder minder erfolgreichen Stabilisationsprogrammen (Lohn- und Preisstopps, Stellenabbau im öffentlichen Dienst, Privatisierung der Staatsfirmen) versucht aufzuhalten. Trotz dieser phasenweise hohen Inflation und Auslandsverschuldung blieb Brasilien auf Wachstumskurs und ist heute schließlich acht größte Industrienation der Welt. Führende Wirtschaftssektoren sind Metallverarbeitung, Maschinen- und Fahrzeugbau, Chemie, Schuh- und Lederwarenproduktion, Papier und Zellulose, Textilien und elektronische Erzeugnisse.


4. Soziale und regionale Disparitäten:
Zwischen dem Norden und Süden Brasiliens herrschen enorme Disparitäten bezüglich des Reichtums. Der brasilianische Ökonom Edmar Bache setzte den Vergleich zwischen Nordbrasilien und Südbrasilien mit dem Vergleich zwischen Indien und Belgien gleich, und erschuf den Begriff Beindia ( Belgien – Indien ) als Synonym für Brasilien. Der Süden ist hoch industrialisiert, im Norden herrschen eher Zustände wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Etwa die Hälfte des Volkseinkommens geht auf 10 % der Bevölkerung. Der Rest des Einkommens geht an den ärmeren Rest, meist im Norden. (siehe M1)

30 % der Bevölkerung lebt im Lebensstandard der Mittelklasse oder Oberschicht. Sie haben Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildung, Wohnungen im bürgerlichen Stil und Konsumgütern. Ihr Lebensstil entspricht fast dem der Europäer. Aus diesem Grund herrscht eine hohe Migration aus dem Armenhaus Norden in den Süden. Die Menschen, die in die südlichen Staaten emigrieren leben am Rande der Großstädte. Sie sind meist ungelernte Arbeitskräfte und werden von den Südstaatlern als Nordestinus verpönt und beschimpft. Die meisten von den über 1 Mio. Nordstaatlern leben in Favelas. Etwa 40 % aller im Süden lebenden Stadtbewohner kommen aus dem Norden.


5. Klima:
Aus europäischer Sicht sind die Jahreszeiten genau umgekehrt. Das heißt, der Sommer fällt zwischen den 21. Dezember und 21. März, der Herbst zwischen 21. März und 21. Juni, der Winter zwischen den 21. Juni und 21. September und der Frühling zwischen den 21. September und 21. Dezember. Der Süden hat ein feucht-subtropisches Klima. Entlang der Atlantikküste von Recife bis Rio de Janeiro belaufen sich die Durchschnittstemperaturen auf 23 bis 27°C. Südlich von Rio sind die jahreszeitlichen Schwankungen ausgeprägter und die Temperaturunterschiede größer. Die Durchschnittstemperatur beträgt dort 17 – 19°C. Der Süden weist mäßige Niederschlagsmengen zwischen 1000 und 1500 mm pro Jahr auf, die vor Allem während der Sommermonate zwischen Dezember und März fallen, die Winter sind meist trocken. Der Raum um Sao Paulo ist regenreicher als der restliche Süden.


6. Resume:
Zum Abschluss kann man nun also sagen, dass der Süden Brasiliens ein ertragreicher Raum ist, der durch großes Arbeitskräftepotenzial und gute Zukunftsperspektiven noch mehr von sich hören lassen wird. Dies wird in den kommenden Jahren vor allem auf dem Weltmarkt zu registrieren sein, da die Schulden sicherlich abgebaut werden, und mehr Exportpartner mit Brasilien kooperieren werden als in vergangenen Jahren.

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