Australien - die Diskriminierung der Aborigenes

Schlagwörter:
Ureinwohner Australiens, Minderheiten, Ausgrenzung, Referat, Hausaufgabe, Australien - die Diskriminierung der Aborigenes
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Referat

Die Diskriminierung der Aborigines

Offensichtlich veränderte sich das Leben der Ureinwohner Australiens das erste Mal zum besseren 1945 seit der Ankunft der weißen Kolonisten. Während dem 2. Weltkrieg hatten die Aborigines mehr Kontakt zu den „weißen Australiern“, vor allem in Armee Stützpunkten. Nachdem der Krieg beendet war, zogen immer mehr Aborigines in die Groß- und Kleinstädte um dort zu leben. Problematisch daran war jedoch, dass die Ureinwohner dazu gezwungen wurden, unter viel schlechteren Umständen als die Weißen zu leben. Ursprünglich wurden Aborigines dazu gezwungen, in ländlicheren Gegenden und Gettos zu leben, was zu einem Ausschluss und Abgrenzung von der Gesellschaft führte. Vor allem in ländlichen Gegenden Australiens wurden Aborigines Frauen sexuell ausgebeutet und Männer als Saisonarbeiter ausgenutzt. Aufgrund schlechter hygienischer Standards und allgemein schlechter Lebensbedingungen erkrankten insbesondere Kinder oder litten an Unterernährung.

Einer großen Anzahl dieser Kinder war es nicht möglich die Schule zu besuchen, da Aborigines Kinder häufig von Schulen ablehnt wurden, da sich Eltern von weißen Schulkindern dagegen auflehnten, diese Kinder an der Schule aufzunehmen. Zudem mussten viele Kinder arbeiten, um ihre Familie finanziell zu unterstützen und hatten somit keine Zeit die Schule zu besuchen. Aufgrund dessen waren viele Aborigines Kinder nicht fähig zu lesen oder schreiben und hatten somit viel schlechtere Chancen auf ein besseres Leben als Erwachsene.

1951 erkannten die Politiker die immer noch schlechten Lebensbedingungen der Ureinwohner und leiteten deshalb die "Politik der Integration der Aborigines" ein, die sich als schwierig erwies. Die Regierung musste restriktive Gesetze aufheben und die nicht-indigene Bevölkerung umstimmen, die neue Politik zu akzeptieren. Nur mit diesen Änderungen konnte nach Ansicht der Machthaber die rechtliche, soziale und wirtschaftliche Gleichstellung von Aborigines und Weißen erreicht werden. Elf Jahre lang zwang die vermeintliche Gleichbehandlung die Aborigines, sich der "weißen" Kultur anzupassen. Tausende von Kindern der Ureinwohner, bekannt als die "gestohlene Generation", wurden von der Regierung im Zuge der "Politik der Assimilation der Aborigines" gewaltsam von ihren Eltern entfernt und ihnen beigebracht, ihr indigenes Erbe abzulehnen. Einige wurden von weißen Familien adoptiert und viele wurden in von der Regierung betriebenen Einrichtungen psychisch, physisch und sexuell missbraucht und vernachlässigt. Die Regierung entriss nicht nur die Kinder ihren Eltern, sie nahm auch das Land, auf dem die Aborigines seit Tausenden von Jahren lebten, um sie daran zu hindern, ihre Kultur aufrechtzuerhalten.

Im Jahr 1965 wurde die Assimilationspolitik neu formuliert und wurde zu einer Integrationspolitik, sodass die Aborigines ihre Kultur und Identität innerhalb der australischen Gesellschaft beibehalten konnten. Dies war tatsächlich das erste Mal, dass sich das Leben der australischen Ureinwohner zum Positiven veränderte.

Viele Fortschritte wurden durch Kampagnen erreicht, Aborigines konnten ohne Sondergenehmigung heiraten und reisen, wählen und Alkohol konsumieren.

Die Queensland-Acts von 1965 und 1971 sahen vor, dass Indigene, die in Reservaten lebten, weiterhin Regelungen unterworfen waren, die die Meinungs- und Entscheidungsfreiheit einschränkten. So konnten sie kein Eigentum an den Reservaten erwerben, in denen sie lebten, und auch der Zugang zu den Reservaten war eingeschränkt. Die Aborigines brachten ihren Widerstand gegen solche Gesetze durch den Federal Council for the Advancement of Aborigines zum Ausdruck, eine Organisation, die 1958 gegründet wurde. Ihr Ziel war die Aufhebung der diskriminierenden Gesetze auf Landes- und Bundesebene, die Verbesserung des Lebens der Aborigines durch Wohnraum, gleiche Bezahlung, Bildung und angemessene Verpflegung in abgelegenen Gebieten sowie die Verteidigung der Landrechte der Aborigines.

Dennoch betrachtete die australische Verfassung von 1902 die Ureinwohner immer noch als Teil der australischen Flora und Fauna und somit nicht als legale Bürger Australiens. Als der Aborigine-Aktivist Charles Perkins und eine Gruppe von Studenten der Universität Sydney 1965 durch indigene Gemeinden in New South Wales reisten, um die Segregation und die schrecklichen Lebensbedingungen in diesen Gemeinden aufzudecken, machte die Kampagne Schlagzeilen und zum ersten Mal wurden die nicht-aborigine Bürger Australiens mit der unmenschlichen und grausamen Realität des Lebens der Indigenen konfrontiert.

Das Verfassungsreferendum fand am 27. Mai 1967 statt und gab der australischen Bevölkerung die Möglichkeit, darüber abzustimmen, ob die Rechte der Ureinwohner verbessert werden sollten und ob die Aborigines und die Torres-Strait-Insulaner offizielle Bürger von Australien werden sollten. 90,77 % der Australier stimmten mit "Ja".

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