Coronavirus (COVID-19) - Chronik einer Pandemie und weltweiten Krise
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Referat
Das Coronavirus (COVID-19)
Chronik einer Pandemie und einer weltweiten Krise
Die COVID-19-Pandemie (Coronavirus-Pandemie) ist ein Ausbruch der neuartigen Atemwegserkrankung COVID-19. Diese Erkrankung war erstmals Ende Dezember 2019 in der Millionenstadt Wuhan der chinesischen Provinz Hubei auffällig geworden, entwickelte sich im Januar 2020 in der Volksrepublik China zur Epidemie und breitete sich schließlich weltweit aus. Der Ausbruch wurde durch das bis dahin unbekannte Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst. Um einer Ausbreitung in Staaten ohne leistungsfähige Gesundheitssysteme entgegenzuwirken, rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 30. Januar 2020 die internationale Gesundheitsnotlage aus. Ab dem 28. Februar 2020 schätzte die WHO in ihren Berichten das Risiko auf globaler Ebene als „sehr hoch“ ein. Am 11. März 2020 erklärte die WHO die bisherige Epidemie offiziell zu einer Pandemie, der ersten seit der Pandemie H1N1 2009/10.
Das auslösende Virus stammt wahrscheinlich aus dem Tierreich, wobei das Erregerreservoir bislang nicht klar ist. Verdächtigt werden Fledermäuse, von denen das Virus über einen Zwischenwirt, wahrscheinlich ein weiteres Säugetier, auf den Menschen überging. Erste bekannt gewordene menschliche Erkrankungsfälle gab es im Dezember 2019 in China. Da mehrere der zuerst Infizierten auf dem „Wuhaner Südchinesischen Großhandelsmarkt für Fische und Meeresfrüchte als Verkäufer oder Händler arbeiteten, wurde dort der primäre Infektionsort vermutet.
Auf dem Markt in Wuhan wurden neben Meerestieren auch viele andere Wildtiere wie Schlangen und Fledermäuse, die in der chinesischen Küche und der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung finden, gehandelt. Am 31. Dezember 2019 sandte die chinesische Seuchenschutzbehörde ein Team zur Untersuchung der unklaren Fälle nach Wuhan. Die Behörden und die WHO gingen anfänglich davon aus, dass der Erreger der Infektion nicht oder nur sehr schwer von Mensch zu Mensch übertragbar sei.
Chronik
- Dezember 2019 - Eine Häufung von schweren Lungenentzündungen mit unklarer Ursache wird in der chinesischen Provinzhauptstadt Wuhan festgestellt.
- 31.12.2019 - Die chinesische Seuchenschutzbehörde sendet ein Team zur Untersuchung der unklaren Erkrankungsfälle nach Wuhan
- 01.01.2020 - Der Markt in Wuhan wird durch die örtlichen Behörden geschlossen und desinfiziert.
- 07.01.2020 - Das in Wuhan auftretende Virus wird von chinesischen Virologen als neuartiges Corona-Virus klassifiziert.
- 13.01.2020 - Das Gesundheitsministerium Thailands gibt bekannt, dass das neue Virus bei einer Reisenden aus Wuhan in Thailand nachgewiesen wurde. Am 15. Januar wurde ein analoger Fall aus Japan bekannt und am 20. Januar ein Fall aus Südkorea.
- 17.01.2020 - Experten schätzen die Zahl der in Wuhan infizierten Personen auf etwa 1700.
- 26.01.2020 - Das deutsche Robert-Koch-Institut stuft die Provinz Hubei inklusive der Stadt Wuhan als erstes Risikogebiet in China ein.
- 27.01.2020 - Das chinesische Staatsfernsehen meldet einen Anstieg um 1200 Erkrankungen, wodurch die Gesamtzahl der in China gemeldeten Fälle auf etwa 4000 steigt.
- 28.01.2020 - In Bayern wird Deutschlands erster Krankheitsfall gemeldet. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern hat sich infiziert. Er wurde isoliert, wird medizinisch versorgt und befindet sich klinisch in einem guten Zustand. Das Risiko für eine Ausbreitung des Virus in Deutschland wird nach wie vor als gering eingestuft.
- 02.02.2020 - Auf den Philippinen tritt der erste Todesfall außerhalb Chinas auf. Es handelte sich um einen Chinesen aus Wuhan.
- 09.02.2020 - Die Zahl der registrierten Todesfälle mit über 800 übersteigt die Gesamtzahl der Todesfälle der SARS-Pandemie 2002/2003.
- 12.02.2020 - Der von China ausgehende Ausbruch des Coronavirus zeigt inzwischen weltweite Auswirkungen. Der Schwerpunkt der Erkrankungen liegt weiterhin in China, jedoch sind mittlerweile zahlreiche Fälle in vielen Ländern der Welt aufgetreten, u.a. in Deutschland und anderen EU-Ländern. Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung schätzt das Robert Koch-Institut weiterhin als gering ein. Es sind 16 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert, die alle isoliert wurden und in Behandlung sind.
- 13.02.2020 - Die chinesischen Behörden ändern die Meldekriterien und es werden, abweichend von den Vorgaben der WHO, auch klinisch diagnostizierte Fälle (das heißt ohne Virusnachweis; das Auftreten bereits bekannter Symptome reicht für die Zählung aus) erfasst. Dadurch ergibt sich allein für Hubei mit 14.000 neuen Fällen die höchste Zahl an gemeldeten Neuinfektionen. Diese Änderung wird bereits am 20. Februar wieder zurückgenommen und die Meldekriterien entsprechen seither wieder den Vorgaben der WHO.
- 15.02.2020 - In Frankreich wird Europas erster Corona-Toter gemeldet. Es handelt sich um eine aus China eingereiste Person.
- 18.02.2020 - Die Zahl der Neuinfektionen pro Tag in China liegt unter 2.000.
- 20.02.2020 - Die Zahl der Neuinfektionen sinkt unter 1.000 täglich.
- 23.02.2020 - Aus Italien werden die ersten beiden Europäer gemeldet, die an COVID-19 verstarben.
- 25.02.2020 - Der erste Erkrankte in Baden-Württemberg wird bestätigt. Die Infektion der Person erfolgte wahrscheinlich bei einer Italienreise. Kurze Zeit später wird auch bei einer Person aus Nordrhein-Westfalen Covid-19 nachgewiesen.
- 26.02.2020 - Laut WHO-Bericht gibt es erstmals mehr Neuinfektionen außerhalb Chinas (460) als innerhalb (410).
- 28.02.2020 - Die WHO schätzt das Gesundheits-Risiko auf globaler Ebene als „sehr hoch“ ein.
- 07.03.2020 - Die WHO meldet mit 101.927 erstmals über 100.000 Infizierte insgesamt. Es sind bislang 3.486 Menschen verstorben.
- 09.03.2020 - In einer Rede erklärt der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus, dass mehr als 70 % der etwa 80.000 Infektionsfälle mittlerweile genesen seien und die Klinik verlassen hätten. Die Zahl der Neuinfektionen in China liegt an diesem Tag offiziell bei 45 Personen.
- Mitte März 2020 - Neben China gibt es in Italien, dem Iran, Südkorea, Spanien, Frankreich und Deutschland die meisten Infektionsfälle. Aus China werden nur noch wenige Neuinfektionen gemeldet. An der offiziellen Darstellung aus China gibt es vereinzelt Zweifel.
- 16.03.2020 - In Deutschland gibt es über 4.838 bestätigte Fälle und 12 bestätigte Todesfälle.
Gefährlichkeit der Krankheit
- Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Auftreten der Symptome): 5 bis 6 Tage (in Einzelfällen wird von bis zu 14 Tagen gesprochen)
- Letalität: Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass eine infizierte Person unabhängig von individuellen Merkmalen stirbt, wird von der WHO mit 0,3 bis 1 % angegeben. Wobei der wahrscheinlichste Wert mit 0,94 % angegeben wird.
- Basisreproduktionszahl (die Zahl der Menschen, die von einem Infizierten angesteckt werden): ca. 3 Personen
- Übertragung: erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion (auch die Ansteckung über Aerosole – eine Unterform der Tröpfcheninfektion – kommt in Frage). Die Übertragung durch das Berühren kontaminierter Oberflächen und Gegenstände (Schmierinfektion) ist momentan nicht erwiesen, es wird aber von offizieller Seite davor gewarnt.
- Pathogenität (Anteil der Menschen mit Symptomen an der Gesamtheit der Infizierten): insgesamt betrachtet geht man momentan von einer geringen Pathogenität im Vergleich zu SARS aus
- Infektiosität (wie wahrscheinlich ist eine Ansteckung): ist nur zum Teil durch das Virus selbst bestimmt. Die Infektiosität wird auch dadurch bestimmt, wie gesund die exponierte Person ist, wie gut das Immunsystem auf das Virus reagiert, aber auch wie vielen Viren und wie lange die Person ausgesetzt ist. Grobe Schätzungen gehen von einer deutlich höheren Infektiosität als SARS aus, aber kleiner als beispielsweise bei der Erkrankung Masern.
- Behandlung: Für die Krankheit COVID-19 gibt es bisher keine gezielte Behandlung, eine Therapie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern. Momentan wird untersucht, ob bereits bekannte Virostatika auch bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 wirksam sind. Insbesondere bei bestimmten Medikamenten, die gegen HIV eingesetzt werden, wird vermutet, dass diese Medikamente auch eine Infektion mit COVID-19 bekämpfen können.
Eine im Februar veröffentlichte chinesische Studie, in der 44.000 bestätigte COVID-19-Fälle untersucht wurden, kam zu dem Ergebnis, dass die Letalität von COVID-19 zum Veröffentlichungszeitpunkt nicht so hoch ist wie bei anderen Coronaviren, etwa SARS oder MERS. Mehr als 80 % der Patienten haben milde Formen von COVID-19. In etwa 14 % der Fälle verursache das Virus Krankheitsverläufe mit Atemnot bzw. Kurzatmigkeit. Etwa fünf Prozent der Patienten erlebten Atemstillstand, einen septischen Schock oder Multiorganversagen. In zwei Prozent der Fälle verläuft nach Angaben der chinesischen Studie die Erkrankung tödlich. Das Risiko eines tödlichen Verlaufes erhöht sich mit dem Alter. Der WHO zufolge gibt es relativ wenige Fälle von erkrankten Kindern. Bei einem leichten Krankheitsverlauf (dem häufigsten Fall) klingen die Krankheitszeichen, sofern überhaupt welche bestehen, laut WHO in der Regel innerhalb von zwei Wochen ab. Bei schweren Krankheitsverläufen dauere es jedoch zwischen drei und sechs Wochen, bis sich die Infizierten von der Krankheit erholen.
Vorbeugung und Behandlung
Individuelle Vorbeugung:
- regelmäßig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife oder mit einem Handdesinfektionsmittel auf Alkoholbasis waschen
- mindestens 1 Meter Abstand zu Personen halten, die niesen oder husten
- möglichst nicht Augen, Nase oder Mund berühren
- in die Armbeuge niesen oder husten bzw. in ein Taschentuch, das danach sofort entsorgt werden muss. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, sich beim Husten, Niesen oder Naseputzen von anderen Menschen abzuwenden und sich nach jedem Husten, Niesen oder Naseputzen gründlich die Hände zu waschen.
- zuhause bleiben, wenn man sich krank fühlt (davon ausgeschlossen sind Arztbesuche)
- bei Fieber, Husten und Kurzatmigkeit einen Arzt aufsuchen und vorher anrufen
- auch bei milden Symptomen (wie z. B. leicht laufender Nase oder Kopfschmerzen) zuhause bleiben.
Gesellschaftliche Vorbeugung
- Identifizierung und Isolation von Infizierten
- Identifikation der Infektionsketten
- Identifikation aller Kontaktpersonen und Nachverfolgung deren Status
- Aufruf und Empfehlungen zur Kontaktreduktion an die Bevölkerung
- Schließung von öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen, Kindergärten etc.
- Absage von Veranstaltungen
- Auflagen für Wirtschaft, Handel, Verkehr etc.
- Quarantäne infizierter Personen
Risikogruppen wie beispielweise Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen sind besonders zu schützen. Der Virologe Christian Drosten (Wissenschaftler der Berliner Charité) empfiehlt, dass Familien ihre Kinder in nächster Zeit nicht mehr zu den Großeltern zur Betreuung geben sollten. Er schlug auch vor, Einkäufe für Ältere zu erledigen, damit diese nicht mehr in den Supermarkt müssten. Arbeitgeber sollten chronisch Kranken ermöglichen, von zu Hause aus zu arbeiten. Für die gesamte Bevölkerung gilt, unnötige Sozialkontakte sollten vermieden werden.
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