Heym, Stefan - Rede vom 04.11.1989 (Interpretation Analyse)

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Referat

Stefan Heym: Interpretation einer politischen Rede

Foto Stefan HeymHelmut Flieg oder Hellmuth Fliegel (10. April 1913 - 16. Dezember 2001) war ein deutscher Schriftsteller, der bekannt unter seinem Pseudonym Stefan Heym wurde. Zwischen 1935 und 1952 lebte er in den Vereinigten Staaten (oder diente in deren Armee im Ausland). Später kehrte er in den Teil seines Heimatlandes Deutschland zurück, der von 1949 bis 1990 die Deutsche Demokratische Republik (DDR, "Ostdeutschland") war. Er veröffentlichte Werke in englischer und deutscher Sprache im In- aber auch im Ausland. Trotz langjähriger Kritik an der DDR blieb er ein engagierter Sozialist.

In den Jahren nach der Wiedervereinigung kritisierte Heym die seiner Meinung nach bestehende Diskriminierung der Ostdeutschen bei ihrer Integration in die Bundesrepublik und plädierte für eine sozialistische Alternative zum Kapitalismus des wiedervereinigten Deutschlands. Bei der Bundestagswahl 1994 stand Heym als unabhängiger Kandidat auf der Offenen Liste der damaligen Partei des Demokratischen Sozialismus und konnte einen Direktwahlsitz im Bundestag für sich gewinnen.

Als Alterspräsident hielt er die Eröffnungsrede des neuen Parlaments im November 1994, trat aber im Oktober 1995 aus Protest gegen eine geplante Verfassungsänderung zurück, die die Spesenvergütung für die Abgeordneten erhöhen sollte. 1997 gehörte er zu den Unterzeichnern der "Erfurter Erklärung" und forderte ein rot-grünes Bündnis (zwischen SPD und Grünen) zur Bildung einer von der PDS unterstützten Minderheitsregierung nach der Bundestagswahl 1998. Er starb plötzlich an Herzversagen in En Bokek in Israel während der Teilnahme an einer Heinrich-Heine-Konferenz.

Heym wurde mit den Ehrendoktorwürden der Universität Bern (1990) und der Universität Cambridge (1991) sowie der Ehrenbürgerschaft von Chemnitz, seinem Geburtsort (2001), geehrt. Außerdem erhielt er 1993 den Jerusalem-Preis für die Freiheit des Individuums in der Gesellschaft und die Friedensmedaille der IPPNW. Zuvor hatte er den Heinrich-Mann-Preis (1953) und den Staatspreis der DDR, 2. Klasse (1959) gewonnen. Er starb 2001 im Alter von 88 Jahren und wurde auf dem Friedhof Weißensee bestattet.

Allgemeines zu Stefan Heym:

  • geboren: 10. April 1913; gestorben: 16. Dezember 2001
  • Sohn eines jüdischen Kaufmanns
  • 1933 Flucht nach Prag wegen der Machtübernahme der Nationalsozialisten
  • 1935 Übersiedlung nach Amerika
  • hatte erste Erfolge als Schriftsteller
  • kehrte 1952 als überzeugter Sozialist in die DDR zurück
  • kritisierte die Umsetzung des Sozialismus in der DDR → führte zu Publikationsverbot seiner Werke
  • engagierte sich in einer Bürgerbewegung der DDR
  • beliebt als Regimekritiker aus sozialistischer Überzeugung in der DDR, obwohl er daraus Nachteile zog

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Die Rede im Wortlaut

Liebe Freunde, Mitbürger,
es ist, als habe einer die Fenster aufgestoßen nach all den Jahren der Stagnation, der geistigen, wirtschaftlichen, politischen, den Jahren von Dumpfheit und Mief, von Phrasengewäsch und bürokratischer Willkür, von amtlicher Blindheit und Taubheit. Welche Wandlung! Vor noch nicht vier Wochen die schön gezimmerte Tribüne hier um die Ecke, mit dem Vorbeimarsch, dem bestellten, vor den Erhabenen! Und heute! Heute hier, die Ihr Euch aus eigenem freien Willen versammelt habt, für Freiheit und Demokratie und für einen Sozialismus, der des Namens wert ist.

In der Zeit, die hoffentlich jetzt zu Ende ist, wie oft kamen da die Menschen zu mir mit ihren Klagen. Dem war Unrecht geschehen, und der war unterdrückt und geschurigelt worden. Und allesamt waren sie frustriert. Und ich sagte: So tut doch etwas! Und sie sagten resigniert: Wir können doch nichts tun. Und das ging so in dieser Republik, bis es nicht mehr ging. Bis sich so viel Unwilligkeit angehäuft hatte im Staate und so viel Unmut im Leben der Menschen, dass ein Teil von ihnen weglief. Die anderen aber, die Mehrzahl, erklärten, und zwar auf der Strasse, öffentlich: Schluß, ändern. Wir sind das Volk!

Einer schrieb mir - und der Mann hat recht: Wir haben in diesen letzten Wochen unsere Sprachlosigkeit überwunden und sind jetzt dabei, den aufrechten Gang zu erlernen. Und das, Freunde, in Deutschland, wo bisher sämtliche Revolutionen danebengegangen, und wo die Leute immer gekuscht haben, unter dem Kaiser, unter den Nazis, und später auch. Aber sprechen, frei sprechen, gehen, aufrecht gehen, das ist nicht genug. Laßt uns auch lernen zu regieren. Die Macht gehört nicht in die Hände eines einzelnen oder ein paar weniger oder eines Apparates oder einer Partei. Alle müssen teilhaben an dieser Macht. Und wer immer sie ausübt und wo immer, muss unterworfen sein der Kontrolle der Bürger, denn Macht korrumpiert. Und absolute Macht, das können wir heute noch sehen, korrumpiert absolut. Der Sozialismus - nicht der Stalinsche, der richtige -, den wir endlich erbauen wollen zu unserem Nutzen und zum Nutzen ganz Deutschlands, dieser Sozialismus ist nicht denkbar ohne Demokratie. Demokratie aber, ein griechisches Wort, heißt Herrschaft des Volkes. Freunde, Mitbürger - üben wir sie aus, diese Herrschaft!

Interpretation einer politischen Rede am Beispiel Stefan Heyms

Am 04.11.1989 hielt Heym eine Rede am Alexanderplatz in Ost-Berlin, vor einem öffentlichen Publikum, welches zu einer Protestkundgebung gegen das DDR-Regime zusammengekommen war. In seiner Rede kritisiert er das Regime, den (laut ihm falschen) Sozialismus und versucht dadurch, seiner Zuhörerschaft die Demokratie näher zu bringen, die fortan herrschen soll.

Heym begrüßt das Publikum und sagt sogleich, dass es so sei, als habe einer die Fenster nach der politischen und wirtschaftlichen Stagnation aufgestoßen. Doch nun sei es soweit und eine Wandlung fände statt. Keine vier Wochen sei es her, dass genau an diesem Ort die Parade anlässlich des 40. Jahrestages der DDR gewesen sei, nun aber würden sich die Leute für Demokratie und richtigen Sozialismus hier versammeln. Heym berichtet davon, wie viele Leute sich bei ihm beklagt hätten, die der Meinung wären, sie könnten nichts gegen ihre Frustration und Klagen unternehmen. Laut ihm sei es nun aber die Zeit den Schlussstrich zu setzen, in einem Land, wo sämtliche Revolutionen fehlgeschlagen seien, wo die Leute sich immer dem Regime gebeugt hätten. Von nun an sei es notwendig, dass das Volk regieren würde, kein einzelner oder eine Gruppe und der Sozialismus, den Heym als richtig erachtet, sei nicht denkbar ohne Demokratie. Zum Schluss erklärt er die Herkunft und die Bedeutung des Wortes Demokratie.

Mithilfe einer Metapher („ [...] als habe einer die Fenster aufgestoßen […]“ , Z. 1f.) behauptet Heym, dass die Zeit gekommen ist, etwas zu tun. Der Vergleich stammt aus dem Alltag und bezieht sich darauf, Zimmer zu lüften, in denen es stinkt oder die Luft abgestanden ist. Laut Heym war es aber nicht die Luft die schlecht war, sondern „die Stagnation, der geistigen, wirtschaftlichen, politischen“ (Z. 2f). Zudem behauptet er, die Jahre seien voll von „Dumpfheit und Mief, von Phrasengewäsch und bürokratischer Willkür, von amtlicher Blindheit und Taubheit“ (Z. 3f), belässt es jedoch bei diesen Thesen und liefert weder Erklärungen noch Beispiele dafür. Er gibt hier gewissermaßen mithilfe die Kritikpunkte seines Publikums in generalisierter Form wieder, um die breite Masse für sich zu gewinnen, was er dadurch bekräftigt, dass er im nächsten Satz („Welche Wandlung!“, Z.5) den Gegensatz mithilfe einer Ellipse verschärft, um die bevorstehende Wende anzudeuten und die gegensätzlichen Interessen der Regierung der DDR hervorzuheben.

Anschließend geht er auf die Paraden und Umzüge der DDR, die am 07.10.1989 unter den Augen der Staatsführung der DDR stattgefunden haben ein, bezeichnet jene als „ […] Vorbeimarsch, dem bestellten, vor den Erhabenen!“ (Z. 6f.). Diese Ironie betont seine Nonkonformität mit dem DDR-Regime und den Regierenden, da er jene abfällig als die „Erhabenen“ (Z. 7) bezeichnet und die Paraden und Umzüge, die ja generell als festlicher Akt gelten, nur als Vorbeimarsch betitelt. Auffällig ist hier die Wahl des Kompositum „Vorbeimarsch“: Der Begriff Marsch stammt ursprünglich aus dem Militärjargon und drückt meist einen geordneten Aufzug zu repräsentativen, militärischen Zwecken aus. Insofern bezeichnet er jene Paraden und Umzüge nur als repräsentativ und nicht mit dem Willen der Bevölkerung, lediglich mit dem des Regimes übereinstimmend.
Anschließend erzählt er von unzähligen Leuten, die sich über Unterdrückung und Peinigung bei ihm geäußert hätten, woraufhin er ihnen geraten hätte, doch etwas dagegen zu tun, doch allesamt sahen sie sich nicht im Stande dazu etwas zu tun (vgl. Z. 10 – 14). Er greift hier die allgemeine Unzufriedenheit der Bevölkerung auf und berichtet von dieser mithilfe eines fiktiven Dialoges, der beispielhaft für mehrere sei, und benutzt hier das Stilmittel der Anapher, indem er die Satzanfänge des Dialoges mit dem Wort „Und“ beginnt, was einer Rhythymisierung dient, die den Dialog leichter lesen (bzw. erzählen) lässt und dabei die Eindringlichkeit des Inhaltes des Dialoges fördert. Doch auch der Inhalt der Dialoge beinhaltet lediglich Thesen und Aussagen, zu denen die entsprechenden Argumente fehlen, jedoch erneut kongruent zu den Gedanken der Bevölkerung scheinen und beim Publikum das Gefühl erzeugen, dass Heym einen wunden Punkt angesprochen habe.

Ein Teil der Leute sei weggelaufen vor den Problemen, doch die Mehrzahl entschied sich dafür, zu handeln, so verkündet Heym. Getreu den Parolen der Protestkundgebungen innerhalb verschiedener Städte der DDR, verliest Heym den Satz „Wir sind das Volk!“ (Z. 18), was in gewissermaßen eine Emphase darstellt, da er die Bevölkerung bestätigen will, indem er diese Parole betont, die zum Motto der friedlichen Revolution geworden ist.

Heym greift auch die Unterdrückung auf, indem er metaphorisch von einer Sprachlosigkeit spricht, die die Bevölkerung nun überwunden hätte, es sei nun an der Zeit den „aufrechten Gang“ (Z. 21) zu erlernen, was bedeuten soll, dass die Bevölkerung ihren Willen durchsetzt und die Politik somit leitet. Der Gang steht hier ebenfalls sinnbildlich für den Fortschritt, eine erneute Verschärfung der Gegensätze zwischen dem Willen der Bevölkerung und des Systems der DDR-Regierung, denen er zuvor in der Rede eine Stagnation vorgeworfen hat. Doch auch für die Unterdrückung nennt Heym weder Beispiele noch führt er jene Behauptungen aus.

Im letzten Teil seiner Rede geht Heym darauf ein, dass es nun von hoher Bedeutsamkeit sei, die richtige Form von Sozialismus zu etablieren (vgl. Z. 31). Indirekt greift er damit das Regime damit an, dass sie die falsche Staatsform verfolgen würden, jedoch ohne konkretes Beispiel, was den „falschen“ von seinem gewünschten „richtigen“ Sozialismus unterscheiden würde, der ohne Demokratie nicht denkbar sei (vgl. Z. 31ff.). Durch viele Wiederholungen bestimmter Schlüsselwörter (z.B. „Sozialismus“, (Z. 31, Z. 33); „Nutzen“ (zweimal in Z. 32)) ist diese Stelle sehr eindringlich und signifikant.

Die Rede soll eher eine emotionale, keine informative Wirkung erzielen. Heym stellt einige Thesen und Behauptungen auf, die jedoch sehr generalisiert sind und ohne weitere Belege in den Raum geworfen werden. Sie entsprechen generell den Grundgedanken der Protestierenden und finden somit Anklang bei diesen, weshalb man vermuten könnte, dass jene sich sehr bestätigt und bekräftigt gefühlt haben müssen. Ein Indiz dafür stellt die Tatsache dar, dass das Ziel der Protestierenden bereits fünf Tage später erreicht wurde, als die Mauer fiel. Eine gewisse historische Relevanz kann man dieser Rede daher nicht absprechen. Sie ist trotz ihrer unzureichenden Argumentation ein gutes Beispiel für die Reden zur Wende, die eher der Überzeugung (Pathos) dienten, um das Publikum durch eine gefühlsmäßige und anregende Wirkung zu einer Entscheidung oder zum Handeln zu animieren.

Kontext der Rede Heyms

  • hielt die Rede am 4. November 1989
  • auf dem Alexanderplatz in Ostberlin
  • vor einem öffentlichen Publikum - Protestbewegung gegen das DDR-Regime
  • zeitliche Einordnung: kurz vor dem Mauerfall am 09. November 1989

Inhalt

  • Vergleich von der Zeit vor der Protestbewegung ( vgl. Z.5, Z.10) mit der Gegenwart (vgl. Z.7, Z.19f.)
  • beschreibt die geistige Situation in der DDR, die durch Stagnation, geistige, wirtschaftliche und politische Dumpfheit,Phrasengewäsch und amtliche Blindheit und Taubheit gekennzeichnet wird (vgl. Z.2-4)
  • Gegenwart zeichnet sich durch den Anbruch einer neuen Zeit der Freiheit (Z.1f.)
  • vor der Protestbewegung war die Bevölkerung durch Unterdrückung und Schikane geprägt (vgl. Z. 11-13)
  • durch Demonstrationen wird Widerstand gegen die staatliche Willkür gezeigt (vgl. Z.19-21)
  • im Kontrast zu der Sprachlosigkeit und Resignation (vgl. Z.13, 20) sieht er aktive, mutige und freie Rede (vgl. Z. 24)
  • sieht in der Vergangenheit die absolute und korrupte Macht einzelner Parteien (vgl. Z. 29-31)
  • wünscht sich für die Zukunft eine geteilte, kontrollierte Macht (Demokratie als „Herrschaft des Volkes“, Z.34)

Redeintention

  • Appell an das Publikum
  • Aufruf zu einer Umgestaltung der DDR in eine sozialistische Demokratie
  • Überzeugung von der Kraft freien Rede und Meinungsäußerung
  • Mut für die anstehenden Veränderungen

Argumentationsstrategie

  • Aufwertung der eigenen Position
  • Abwertung des Gegners
  • Verschärfung durch die Ausrufe „Welche Wandlung!“ (Z.5) und „Und heute!“ (Z.7)
  • ironische Abwertung des Gegners durch die Betonung der inszenierten Parteifarce zum 40. Jahrestag der DDR (vgl. Z.6)
  • Publikum wird den universalen und positiv besetzten Wert der Freiheit zugeschrieben (vgl. Z.7f., Z.8)
  • durch den Hinweis auf die hohe Anzahl der Flüchtlinge, die die DDR verlassen hat, werden dem Publikum positive Werte wie Mut, Widerstandsfähigkeit und Durchhaltewillen zugeschrieben
  • zu Beginn sprachliche Abgrenzung vom Publikum und Selbstinszenierung als weiser Ratgeber (vgl. Z.10)
  • im Laufe der Rede Anschluss an die Gruppe der Demonstranten (vgl. Z.19, 30, 35)
  • Verweisung auf bisherige Erfolge der Protestbewegung (Z. 19f.)
  • er eröffnet einen Blick auf die Zukunft (Z.20f.)
  • Berufung auf Fakten und stellt das Scheitern bisheriger Revolutionen in Deutschland dar
  • durch Bezug auf historische Ereignisse beweist er Weltblick und politische Erfahrung
  • Ziel: Überzeugung von der Notwendigkeit der Demokratisierung des Sozialismus ? Wiederholung von zentralen Begriffen wie „Demokratie“ (Z.33, 34) und „Herrschaft“ (Z.34, 35)
  • durch die Definition des „Demokratie“-Begriffs wird sein Verständnis des Wortes hervorgehoben (Z.34)
  • endet mit einem Appell, der das Publikum zur Übernahme der Herrschaft im demokratischen Sinne anregen soll (Z.35)
  • das Publikum wird mehrfach angesprochen, wobei er persönliche Nähe ausdrückt (vgl. Z.1)
  • setzt sich in eine freundschaftliche Beziehung zum Publikum
  • durch die Ansprache „Mitbürger“ (Z.1, 35) weicht er bewusst von der offiziellen DDR-Reden gängigen Ansprache „Genossen“ ab ? unterstreicht das politische Programm seiner Rede

Wirkung

  • große Zustimmung (durch viel Applaus und Gelächter)
  • in Passagen in denen Heym die DDR- Führung angreift wird viel applaudiert
  • ebenso bei der Forderung nach einer Demokratisierung des Sozialismus
  • mildere Reaktion vom Publikum auf den „richtige[n]“ (Z.31) Sozialismus
  • große politische Übereinstimmung zwischen Redner und Adressaten
  • Redner formuliert die Kritik am DDR-Regime stellvertretend für das Publikum

Glaubwürdigkeit Heyms

  • durch seinen Lebenslauf erhält er große Anerkennung vom Publikum
  • als Jude hat er große moralische Autorität in einem Land, dessen Gründungsmythos stark vom Antifaschismus geprägt ist
  • Verstärkung seiner Glaubwürdigkeit durch sein Alter (zum Zeitpunkt 76 Jahre) und die damit eingehende Lebenserfahrung „Nestor“
  • Heym hat auch politische und intellektuelle Kompetenz, durch politische Auseinandersetzungen in der DDR, die er seit langem begleitet
  • Tätigkeit als Schriftsteller unterstreicht ebenfalls seine Glaubwürdigkeit
  • hat sich durch Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit in der Auseinandersetzung mit der DDR-Führung ausgezeichnet - vertrauenswürdige Rede
  • Stärkung der Glaubwürdigkeit durch allgemeinen Aufruf zu mehr Demokratie und nicht durch Parteiwerbung
  • bescheidene Kleidung und einfaches Redepult unterstützen Heyms uneigennütziges Einsetzen für basisdemokratische Forderungen
  • Glaubwürdigkeit wird durch seine sozialistische Haltung eingeschränkt, da die Bürger von der SED-Diktatur geprägt waren

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