Gedichtanalyse - Aufbau einer Gedichtanalyse
Einleitung, Hauptteil, formale Gestaltung, sprachliche Gestaltung, Reimschema, Metrum, Kadenzen, Vokale, Stilmittel, Referat, Hausaufgabe, Gedichtanalyse - Aufbau einer Gedichtanalyse
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Referat
Gedichtanalyse
Der Aufbau einer Gedichtanalyse
A Die Einleitung:
- Hinführung zum Thema (aktueller Bezug, Epoche, historischer Bezug, Zitat)
- Autor, Titel, Erscheinungsjahr, Art des Gedichts (z.B. Sonett, Ballade)
- Thema des Gedichts (möglichst in einem Satz)
- Hinweise zum Aufbau der eigenen Arbeit
B Der Hauptteil
I. Inhalt und Aufbau
- Wiedergabe des Inhalts
- Strophengliederung
- Zusammenhänge, Sinnabschnitte, Steigerungen, Antithesen/Kontraste
- Leitmotiv, einzelne Motive
II. Analyse der formalen Gestaltung unter dem Aspekt …
- Anzahl an Versen/Strophen (gibt es identische?)
- Beobachtungen: Kadenzen, Verslängen, Enjambements (→ Lesefluss)
- Reimschema
- Metrum
III. Analyse der sprachlichen Gestaltung unter dem Aspekt …
- Wortebene (viele Adjektive/Verben?, dominante Wortfelder?)
- Satzebene (Para-/Hypotaxe, Satzlängen, Ausrufe, rhet. Fragen, Parallelismen, Chiasmen, Inversionen, Ellipsen, Anaphern)
- dominante grammatische Phänomene
- Stilfiguren und Bilder
- Laute (Assonanzen, Alliterationen, Lautmalerei, Binnenreime, Vokalqualitäten)
IV. Fazit: Zusammenfassende Deutung
- kurze Zusammenfassung, die Ergebnisse auf den Punkt bringen → dabei aber keine Wiederholungen!
V. Vergleich des Gedichts … mit dem literarischen Werk … von … unter dem Aspekt …
C Der Schluss
- Anknüpfung an die Einleitung
- abschließender Gedanke
- Zeitlosigkeit/zeitliche Gebundenheit des Themas
- Vergleich zur Gegenwart
- Parallelen zu anderen literarischen Werken
Weitere wichtige Aspekte bei der Gedichtanalyse
Reimschema:
Paarreim (AABB), Kreuzreim (ABAB), umarmender Reim (ABBA), verschränkter Reim (ABCABC), Schweifreim (AABCCB), Haufenreim (AAAA)
Metrum:
Jambus (xx´) Trochäus (x´x), Daktylus (x´xx), Anapäst (xxx´)
Kadenzen:
weiblich (x) → schwebend, offen, im Prozess
männlich (x´) → fest, bestimmt, Ende des Prozesses
Vokale:
helle Vokale (e, i, ü, ei) → heitere Stimmung
dunkle Vokale (a, u, au) → dunkle Stimmung
Sonett: 14 Verse, 4 Strophen ( 4 4 3 3)
Ballade: erzählt Geschichte, reimt sich und beinhaltet wörtliche Reden
Mögliche Stilmittel eines Gedichtes
Akkumulation |
Reihung von Begriffen zu einem Oberbegriff |
Allegorie |
Konkrete Darstellung durch Personifikation (z.B. Amor, Justizia) |
Allusion |
Anspielung (meist auf ein anderes Werk) |
Anapher |
Wiederholung am Satz-/ Versanfang |
Apostrophe |
Feierliche(r), betonte(r) Anrede/Aufruf |
Assonanz |
Gleichklang der Vokale in zwei oder drei Wörtern |
Asyndeton |
Aufzählung ohne Konjunktionen (nur Kommas) |
Captatio benevolentiae |
Direkte, schmeichelhafte Wendung an den Leser (z.B. meine lieben Leser) |
Correctio |
Korrektur eines zu schwachen Ausdrucks |
Ellipse |
Auslassen eines Satzteils |
Epipher |
Wiederholung am Satz-/Versende |
Hendiadyoin |
Verbindung zweier Begriffe mit gleicher Bedeutung (z.B. Hab und Gut, ab und zu) (Begriffe würden alleine keinen Sinn ergeben!) |
Hyperbaton |
Trennung zweier eigentlich zusammengehörender Begriffe (z.B. „Mich, Henker, töte“ anstatt „Töte mich, Henker“ |
Inversion |
Umkehrung der geläufigen Satzstellung |
Litotes |
Doppelte Verneinung (z.B. nicht unüblich) |
Metynomie |
Ersetzung eines Wortes durch ein anderes, welches dazu in einer engen Verbindung steht (z.B. Obama → Weißes Haus) |
Onomatopoesie |
Lautmalerei (z.B. schaben, rasseln, kratzen) |
Oxymoron |
Verbindung einander ausschließender Begriffe (z.B. heißer Schnee) |
Paradoxon |
Scheinwiderspruch, absurde, überspitzte Formulierung (z.B. Weniger ist mehr) → hat meistens eine höhere Wahrheit |
Paronomasie |
Wortspiel durch Verbindung ähnlich klingender, aber inhaltlich nicht zusammengehöriger Wörter (z.B. Lieber arm dran als Arm ab) |
Parenthese |
Einschub eines anderen Satzes (z.B. Gestern – ich war spät dran – sah ich dich) |
Periphrase |
Erweiterte Umschreibung (z.B. der „Hüter des Gesetztes“ statt „der Polizist“) |
Polysyndeton |
Durch Konjunktionen verbundene Aufzählung (z.B. Ich sah und fiel und schrie) |
Repetitio |
Wiederholung (z.B. Mein Gott, mein Gott, wo bin ich nur?) |
Synästhesie |
Vermischung der Wahrnehmung verschiedener Sinnesorgane (z.B. süße Glockentöne) |
Synekdoche |
Ein Teil steht für das Ganze bzw. umgekehrt (z.B. die USA haben beschlossen) |
Tautologie |
Inhaltliche Wiederholung (z.B. voll und ganz, Geschäft ist Geschäft, Angst und Bange) (Begriffe könnten aber auch einzeln stehen!) |
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