Zucht und Auswilderung von Tieren

Schlagwörter:
Erhaltungszucht, die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEP), Auswilderung und Wiederansiedlung, Referat, Hausaufgabe, Zucht und Auswilderung von Tieren
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Referat

Zucht und Auswilderung von Tieren

Dieses Thema ist spannend, weil immer mehr Tiere vom Aussterben bedroht sind. Auswilderung könnte eine Möglichkeit sein, dieses einzuschränken und Tiere, die nur noch in Zoos leben, wieder in natürlichem Lebensraum anzusiedeln.


Erhaltungszucht
Die Erhaltungszucht ist die Züchtung gefährdeter Tierarten und Pflanzen mit dem Ziel, diese vor dem Aussterben zu bewahren. Die Zucht im Allgemeinen ist die kontrollierte Fortpflanzung. Häufig hat sie ein bestimmtes Ziel, wie zum Beispiel die Tierart zu erhalten oder bestimmte Merkmale auszuprägen. Erhaltungszucht findet in Zoos und Wildparks statt. Sie wird durch verschiedene regionale Projekte koordiniert, in Europa sind dies zum Beispiel die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEP). In Amerika, Ozeanien, Afrika, Japan, Südasien und Südostasien gibt es ebenfalls derartige Programme.


Die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme (EEP)
Die Europäischen Erhaltungszuchtprogramme sind zooübergreifende Programme, die zur gezielten Zucht von in Zoos gehaltenen Tieren dienen. Es wird durch EEP abgekürzt. Heute gibt es Programme für ungefähr 150 Tierarten und über 350 Zoos nehmen teil. Dabei lag der Schwerpunkt zuerst darauf, die Bestände in Zoos ohne zusätzliche Wildfänge zu erhalten, aber jetzt hat er sich darauf verlagert, bedrohte Tiere vor dem Aussterben zu bewahren. Sie kümmern sich um die Erhaltung von Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien und Wirbellosen. Für jede einzelne Tierart gibt es einen EEP-Koordinator. Dieser führt ein Zuchtbuch über alle in den europäischen Zoos lebenden Tiere dieser Art. Er macht Vorschläge und legt fest, welche Tiere sich paaren können und sollen. Des weiteren sorgt er für die größtmögliche genetische Vielfalt in den Zoos und verhindert damit die Inzucht. Deshalb spricht er auch Zuchtempfehlungen aus und, um diese umzusetzen, organisiert er den Austausch zwischen den Zoos. Die EEP-Koordinatoren treffen sich einmal im Jahr zur Jahrestagung, dort erzählt er, wie es bei „seinem“ Tier läuft und das weitere Programm wird besprochen. Das EEP wird von der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) geleitet. Das erste EEP wurde 1985 gegründet.


Auswilderung und Wiederansiedlung (Allgemeines)
Auswilderung und Wiederansiedlung sind Prozesse, um Tiere, die in Gefangenschaft leben wieder an ein eigenständiges Leben in der Natur zu gewöhnen. Das Ziel ist eine dauerhafte Besiedlung mit selbstständiger Fortpflanzung. Die Wiederansiedlung eines in dem Gebiet ausgerotteten Tieres ist nicht immer sinnvoll. Wenn die Erfolgschancen zu gering sind, ist es zum Beispiel besser, es gar nicht erst zu versuchen . Aber gute wissenschaftliche Vorbereitungen sind in jedem Fall unbedingt notwendig.


Ablauf einer Wiederansiedlung
Beim Ablauf einer Wiederansiedlung ist die Planung im Voraus mit das Wichtigste für eine erfolgreiche Auswilderung. Zuerst muss der ökologische Zustand des Wiederansiedlungsgebietes geprüft werden. Es muss dabei darauf geachtet werden, ob der Faktor, der für das Aussterben der jeweiligen Tierart verantwortlich war, behoben worden ist. Ist dies nicht der Fall, würde die betreffende Art sofort wieder aussterben. Danach muss überprüft werden, ob es Verluste oder Veränderungen des Lebensraumes gibt und ob die Art dort dann noch überleben kann. Als letztes Kriterium muss noch überprüft werden, ob gewildert wird. Das würde die Auswilderung erheblich erschweren. Dann sollten nur Tiere, die in enger Verwandtschaft mit den ausgestorbenen Tieren leben wieder angesiedelt werden. Sogenannte Hybriden dürfen nicht angesiedelt werden , da das Verfälschung der Natur wäre. Hybriden sind Tiere oder Pflanzen, die verfälschtes Erbgut haben, also zum Beispiel zu Züchtungszwecken, oder auch versehentlich. Des weiteren muss die Einstellung der Bevölkerung geprüft werden. Sie sollten mit der Wiederansiedlung einverstanden sein, da es sonst zu Komplikationen kommen wird. Man müsste eventuell Aufklärungsprogramme oder umweltpädagogische Programme durchführen, um die Ein- und Anwohner des Wiederansiedlungsgebietes davon zu überzeugen, dass das eine gute Idee ist. Wenn dieser Schritt getan ist, sollte überprüft werden, ob das Verhältnis zwischen Männchen und Weibchen stimmt. Dazu müssen diese nicht zwangsläufig in der gleichen Anzahl ausgewildert werden, häufig ist es durchaus sinnvoll, mehr Weibchen wie Männchen anzusiedeln. Außerdem sollte das Alter stimmen. Die Tiere sollten schon im fortpflanzungsfähigem Alter sein, aber auch noch so jung, das sie genügend Nachkommen zeugen können. Als letztes muss noch die Frage beantwortet werden, ob die Tiere gesund sind. Kranke Tiere Auszuwildern würde wenig bringen, da sie andere Tiere anstecken und schlimmstenfalls sterben könnten. Diese lange Vorbereitungszeit ist unbedingt notwendig.

Jetzt sollen sich die Tiere in einem Gatter oder, sollte es sich um Meerestiere handeln, in einer abgeschlossenen Bucht in ihrem neuen Lebensraum eingewöhnen. Die Tiere müssen dazu trainiert werden, in der Natur zu überleben. Sie müssen die natürlichen Dinge, wie Jagen, oder das Fliehen vor Feinden lernen, da sie diese Fähigkeiten in einem Zoo nicht erlernen konnten. Auch den Kontakt zu Artgenossen und nicht den zu Menschen müssen die ausgewilderten Tiere suchen. Besonders wichtig ist die Scheu vor den Menschen, die in einem Zoo abhanden gekommen sein könnte.

Nach der Wiederansiedlung an sich muss der Zustand der Tiere im Auge behalten werden. Es muss der Gesundheitszustand regelmäßig kontrolliert werden. Wenn dann noch festgestellt wird, dass es erfolgreich Nachwuchs gegeben hat, kann man die Auswilderung als erfolgreich bezeichnen. Dennoch müssen die Tiere weiter beobachtet werden, da es immer wieder zu einem Rückfall kommen kann.


Ein Beispiel: Das Luchsprojekt im Harz
Ein Beispiel für ein erfolgreiche Auswilderung ist das Luchsprojekt im Harz. Dort wurde vor 200 Jahren der letzte freilebende Luchs erschossen. Zwischen Sommer 2000 und Herbst 2006 wurden dann 24 Luchse in die Freiheit entlassen. Diese Luchse waren eine Zucht aus europäischen Wildparks. Vor der Freilassung wurden die Tiere in einem 4 Hektar großem Gehege eingewöhnt und an das Leben in freier Wildbahn gewöhnt. Im Sommer 2002 gab es so auch zum ersten Mal nach der Auswilderung bei den Luchsen Nachwuchs. Bis jetzt gab es jede Saison Nachwuchs. Wenn dieser Trend so positiv bleibt, sind keine weiteren Auswilderungen im Harz mehr nötig. Die Luchse wurden überall im Harz verteilt gesichtet, und einzelne Tiere sogar außerhalb des Harzes.


Fazit
Alles in allem sind Auswilderungen von Tieren gut, wenn sie sinnvoll und gut durchdacht sind. Besonders die Vorbereitung ist wichtig. Die Luchse sind ein gutes Beispiel, wie derartige Aktionen mit Erfolg durchgeführt werden können.. Die Erhaltung von Tierarten wird auch deshalb immer wichtiger , weil durch den Menschen immer mehr Tierarten vom Aussterben bedroht sind. Die Auswilderung ist da eine gute Möglichkeit, um die Artenvielfalt zu erhalten.


Quellen

  • www.wwf.de
  • www.schwarz-weisse-gigante.de
  • www.wikipedia.org
  • www.luchsprojekt-harz.de

 

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