Radionuklide (oder radioaktive Nuklide) - instabile Atomsorten, deren Kerne radioaktiv zerfallen (Anwendungsgebiete)
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Referat
Radionuklide oder radioaktive Nuklide
Altersbestimmung mit Radionukliden
- Altersbestimmung von Gesteinen, archäologischen Funden und anderen Objekten auf Grundlage der Ermittlung der in ihnen enthaltenen Radionuklide, deren Zerfallsprodukten oder der Isotopenzusammensetzung
C-14-Methode
- bekannteste Methode radioaktiver Zeitmessung
- Alter organischer Überreste bestimmen
Geschichte:
- von amerikanischen Physiker WILLARD FRANK LIBBY (1908–1980) entwickelt
- auch Radiokohlenstoffmethode oder Radiokarbonmethode
- 1960: Nobelpreis für Chemie
Grundlagen:
- radioaktiver Kohlenstoff-14 entsteht in der Luft durch Kernumwandlung von Stickstoff infolge des ständigen „Beschusses“ mit Neutronen der Höhenstrahlung
- Pflanzen nehmen bei Assimilation radioaktives C-14 und nicht radioaktives C-12 auf
- Pflanzen von Tieren gefressen, Menschen essen pflanzliche und tierische Produkte -> festes Verhältnis von C-14 und C-12 in allen Lebewesen
- Annahme: Prozess läuft seit Jahrtausenden ab, Anteil an C-14-Isotopen in der Atmosphäre weitgehend gleich
- Tod eines Lebewesens: Aufnahme von Kohlenstoff endet
- Anteil von C-14 am Kohlenstoff des toten Materials nimmt mit Halbwertszeit von 5 730 Jahren ab
- mit Mengenverhältnis von C-14 und C-12 kann auf das Alter eines Fundes geschlossen werden
Beispiel:
- beim Fund einer Mumie beträgt der C-14-Anteil nur noch 50% des heutigen Anteils -> es muss einmal die Halbwertszeit vergangen sein
1*5730 Jahre = 5730 Jahre
Ötzi
- September 1991 gefunden
- 3252±102 v. Chr., 5300 Jahre alte Mumie
Ursachen für Messungenauigkeiten:
- Annahme: stabiles Verhältnis der beiden Kohlenstoffisotope C–12 und C–14 zueinander, aber Erkenntnisse über Schwankungen
- Halbwertszeit von C–14 : 5 730 +/- 40 Jahre
- Messfehler bei Bestimmung des Mengenverhältnisses der Isotope -> Messungenauigkeit von 1 % zu einer Altersunsicherheit von +/- 83 Jahre
- mit dieser und anderen Methoden radioaktiver Altersbestimmung immer nur ein ungefähres Alter bestimmen
- C–14–Methode: durchschnittlichen Fehler von +/- 200 Jahren
Weitere Methoden
1. Tritiummethode:
- ähnlich wie bei Kohlenstoff : Tritium, also schwerer Wasserstoff (Wasserstoff–3) bildet sich in Atmosphäre
z. B. in Wasser näherungsweise konstantes Verhältnis von radioaktivem Wasserstoff– 3 und Wasserstoff–1- Wassermenge von Luft abgeschlossen -> Verhältnis verändert sich durch Zerfall des Tritiums
- zur Bestimmung des Alters von Wasser angewendet
- geringen Halbwertszeit des Tritiums von 12,3 Jahren -> nur Alter bis etwa 50 Jahre bestimmbar
2. Bleimethode:
- drei in Natur existierende Zerfallsreihen (Uran–Radium Reihe, Uran–Actinium–Reihe, Thorium–Reihe) führen über eine Reihe von Folgekernen zu stabilem Blei
- Zusammensetzung einer Probe hängt von Zeit ab
- Bestimmung des Verhältnisses der Anteile des radioaktiven Ausgangsnuklids zu seinen Zerfallsprodukten -> Altersbestimmung der Probe über Halbwertszeiten
- Altersbestimmungen über große Zeiträume hinweg
- in Geologie und Kosmologie angewendet
3. andere Radionuklide, die sich in ein stabiles Nuklid umwandeln
- Kalium–40
- Rubidium–87 (Alter der ältesten Mineralien auf der Erde auf etwa 4 Milliarden Jahre datiert)
Anwendung von Radionukliden in Medizin und Technik
- Radionuklide in verschiedenen Bereichen der Technik und der Medizin eingesetzt
- Anwendungen auf drei grundlegende Verfahren zurückführen: Bestrahlungsverfahren, Durchstrahlungsverfahren und Markierungsverfahren
Das Bestrahlungsverfahren
- Eigenschaft radioaktiver Strahlung in Stoffen chemische, biologische oder physikalische Veränderungen hervorzurufen, genutzt (Zellen beeinflussen)
Verbesserung der Lagerfähigkeit von Lebensmitteln:
- Lagerung von Lebensmittel über einen längeren Zeitraum mit möglichst wenig Qualitätsverlusten
- Qualitätsverluste vor allem durch Keimung
- Bestrahlung mit radioaktiver Strahlung -> besonders empfindliche Keimzellen
so beeinflusst, dass kaum Keimung auftritt, Verbesserung der Lagerfähigkeit- bestrahlten Stoffe zwar beeinflusst, werden aber selbst nicht radioaktiv
- nachteilige Folgen für Verbraucher nicht bekannt
Strahlentherapie:
- Zellen nicht nur schädigen, sondern zerstören
- Bekämpfung von Tumoren
- intensive Bestrahlung der Tumorzellen; Bündelung der Strahlung, Bestrahlung aus unterschiedlichen Richtungen
-> Schonung des umliegenden Gewebes- relativ hohen Strahlendosis gearbeitet (zwischen 40 Gy und 70 Gy)
Nutzung in der Technik:
- beeinflusst Zellen von Werkstoffen -> Veränderung der Eigenschaften
- Verbesserung der Reißfestigkeit dünner Folien aus Hochpolymeren (Polystyrol, Polyethylen) durch Bestrahlung
- gezielt Veränderung der elektrischen Eigenschaften von Halbleitern
Das Durchstrahlungsverfahren
- Durchdringungsfähigkeit radioaktiver Strahlung von Stoffen und ihr Absorptionsvermögen in Stoffen genutzt
- Werkstoffprüfungen; Dichte, Konzentration oder Dicke von Stoffen messen; Füllstandsmessungen
Prüfung von Werkstoffen:
- bei massiven Werkstücken (Trägern, Behältern, Lagerungen für Brücken) mögliche Fehler oder Mängel von außen meist nicht erkennbar
- Werkstoffprüfung mithilfe radioaktiver Strahlung
- Werkstück durchstrahlt; hindurchtretende radioaktive Strahlung mit Strahlungsmessgerät erfasst
- Fehler im Werkstück -> andere Absorption radioaktiver Strahlung als bei benachbarten Bereichen; andere Intensität der hindurchtretenden Strahlung
- Erfassen von Einschlüsse oder Luftblasen; Qualität von Schweißnähten prüfen
Dicken– und Füllstandsmessungen:
- Herstellung von Folien aus Kunststoff oder von Papier
-> kontinuierlichen Dickenmessungen- Anbringen einer Strahlungsquelle mit einem langlebigen Radionuklid oberhalb der Folienbahn
- unterhalb: Empfänger, registriert durch Folien hindurchtretende Strahlung
- bestimmten Schichtdicke -> hindurchtretende Strahlung hat bestimmten Wert
- Schichtdicke ändert -> sich mehr oder weniger radioaktive Strahlung registriert
- Materialzufuhr über Regelungsmechanismus verändert
- Füllstandsmessungen in Behältern: Absorptionsvermögen radioaktiver Strahlung genutzt
- geringen Füllstand -> Strahlung direkt zum Empfänger
- höherer Füllstand -> radioaktive Strahlung teilweise absorbiert
Messungen der Dichte und der Konzentration von Stoffen:
- chemische Stoffe durch Rohrleitungen transportiert
- Intensität der Strahlung am Strahlungsempfänger bestimmten Dichte oder Konzentration des Stoffes
Das Makierungsverfahren
- Verfolgung der Anreicherung oder den Weg von Stoffen im menschlichen Körper, bei Tieren und Pflanzen, in Rohrleitungen, in Maschinen und Anlagen oder im Erdboden
- Grundprinzip: an r geeigneter Stelle ein Radionuklid -> Anreicherung dieses Radionuklids an bestimmten Stellen oder sein Weg verfolgt
- Registrierung mithilfe von Strahlungsmessgeräten -> erfassen räumliche Verteilung
- 1913 zum ersten Mal von den Radiochemikern G. HEVESY und F. PANETH angewendet
Untersuchung der Schilddrüse:
- Schilddrüse auf krankhafte Veränderungen untersuchen
- Eigenschaft der Schilddrüse: bevorzugte Anreicherung von Iod
- Konzentration in einzelnen Teilen -> Rückschlüsse auf Organfunktion
- zunächst radioaktives Iod gespritzt
- Iod reichert sich sehr schnell in der Schilddrüse an, gibt radioaktive Strahlung ab
- Strahlung des radioaktiven Iods registriert, mithilfe eines Computers ausgewertet -> Bild: Szintigramm, krankhafte Veränderungen erkennbar
- früher das Radionuklid Iod–131 mit einer Halbwertszeit von etwa 8 Tagen
- heute Iod–123 mit einer Halbwertszeit von 12,3 Stunden oder Technetium–99 verwendet -> Strahlenbelastung des Patienten deutlich geringer
- Aktivitäten der Radionuklide zwischen 2 MBq und 40 MBq
- auch Leber und Bauchspeicheldrüse untersucht
- in welches Organ ein Radionuklid bevorzugt wandert, hängt davon ab, in welche chemische Verbindung es eingebaut worden ist.
Weg von Stoffen in einer Pflanze:
- Wasser, das die Pflanze aufnimmt, ein Radionuklid beigegeben -> radioaktive Strahlung in zeitlichen Abständen gemessen
- Bild 1: Radionuklid Phosphor–32 im Stängel konzentriert.
- Bild 2: in den Blättern
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