Farben und ihre Wirkung auf Kinder

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Farben und ihre Wirkung auf Kinder

Gliederung

  1. Wie kann der Mensch Farben sehen?
  2. Wie wirken Farben auf Menschen?
  3. Wie wirken Farben speziell auf Kinder?
  4. Wie kann man die Farberkennung bei Kindern fördern?


1. Wie kann der Mensch Farben sehen?
Farbe existiert in der Natur eigentlich gar nicht, sie wird erst durch unsere Sinnesorgane oder genauer durch das Gehirn als Farbeindruck erzeugt. Das Licht wird auf der Netzhaut des Auges als Farbreiz wahrgenommen und im Gehirn zu einer Farbempfindung (bzw. Farbeindruck) verarbeitet. Über die Pupille fällt das Licht in das Auge und gelangt auf eine Schicht von Sinneszellen, die sich auf der Netzhaut befinden. Die Sehsinneszellen sind winzig: 100 Millionen davon passen in jedes Auge. Es gibt zwei verschiedene Sorten: Stäbchen, damit unterscheiden wir schwarz und weiß und alle Grautöne. Und Farben sehen wir mit den Zapfen. Beide Sehsinneszellensorten sind empfindlich und wachsam: Sobald von irgendwo Lichtwellen ins Auge treffen, schlagen sie Alarm! Dieser Alarm geht direkt ans Gehirn. Zu dem hat unser Auge nämlich eine Verbindung: den Sehnerv! Es melden sich aber nicht immer alle Zapfen. Jede Zapfensorte schlägt nur bei einer bestimmten Lichtwellensorte Alarm! Und für alle Farben der Welt brauchen wir nur drei Sorten Zapfen: blau, grün und rot. Den Rest erledigt unser Gehirn: Aus blau, grün und rot mischt es alle Farben zusammen. Das Zentrum des schärfsten Sehens heißt gelber Fleck. Am blinden Fleck befinden sich keine Sehsinneszellen (Ausgang des Sehnervs zum Gehirn).


2. Wie wirken Farben auf Menschen?
Bereits dem Steinzeitmenschen war Farbe bekannt. Beleg für eine aktive Wahrnehmung sind die steinzeitlichen Höhlenzeichnungen, in denen Menschen die gesehene Farbe der Natur in eigener Schöpfung mit andersartigen Farbstoffen reproduziert haben. Auch in der Antike spielten Farben, besonders in der Heilkunde eine gewisse Rolle. Kranke wurden mit farbigen Pasten bestrichen oder in farbige Tücher eingewickelt. Johann Wolfgang von Goethe beschäftigte sich in seinen naturwissenschaftlichen Schriften eingehend mit Farben und deren Wirkung.

In tagtäglichen Handlungen machen wir Erfahrungen mit Farben, verknüpfen sie mit Situationen und Emotionen und verinnerlichen sie. Dies geschieht zu meist unbewusst und ganz von selbst. Von frühester Kindheit an bekommen wir mit wie andere auf bestimmte Farben reagieren und übernehmen diese Verhaltensmuster.

Wenn man eine Farbe visualisiert, sieht man diese Farbe vor dem geistigen Auge. Das wirkt sich sowohl auf die Sehnerven, das Gehirn sowie das Nervensystem aus - auch wenn die Farbe in der realen Umgebung gar nicht vorkommt. Die Visualisierung, das heißt das Vorstellen der Farbe, kann die Stimmung, das Verhalten des Menschen, die Körperbewegungen, die Sprache und die geschäftlichen Dinge beeinflussen. Auf die Vorstellung der Farbe folgt eine emotionale Kettenreaktion.


Assoziationen der wichtigsten Farben:

  • Rot:
    • Rot ist eine männliche, aktive und warme Farbe. Es entspricht in der Symbolik dem Element Feuer und dem cholerischen Temperament. Personen mit sogenanntem starkem Rotcharakter erkennt man an ihrem Dominanzstreben, an ihrer Leidenschaftlichkeit, Aktivität und Begeisterungsfähigkeit. Aber auch an ihrer schnellen Erregbarkeit, an ihren Wut- und Zornesausbrüchen. 

      Empfindungsketten
      aktivierend, sportlich, kämpferisch, gefährlich, bissig, rücksichtslos, brutal, egozentrisch, disharmonisch, kraftvoll, energiegeladen, triebhaft, extrem, vorwärtsdrängend, aufreizend, glühend, energisch, impulsiv.
  • Blau:
    • Blau erzeugt in uns die Empfindung von Ferne, Tiefe, Kühle und Ruhe. Blau ist eine weibliche, passive und kalte Farbe. Es entspricht dem Element Wasser. Tests haben ergeben, dass das tiefe Ultramarin-Blau die Vorzugsfarbe der Erwachsenen ist. Dies lässt sich wohl damit erklären, dass Erwachsene zunehmend ruhebedürftig sind, als Folge von privaten und beruflichen Stresssituationen, und dass sie auch eine Farbe des Verstandes ist. Gemeint ist mehr das ernste, tiefe und konzentrierte Denken, etwa eines Physikers oder Mathematikers. Wir verbinden das dunkle Blau daher auch mit Technik. Menschen, die dem Blau zuordnet sind, sind bescheiden und hilfsbereit. Sie lieben die Ruhe, Entspannung und familiäre Geborgenheit. Die negativen Eigenschaften können Selbstaufgabe und Launenhaftigkeit sein. 

      Empfindungsketten
      Fern, tief, kühl, weiblich, passiv, ruhig, ernst, konzentriert, wässrig, beständig, stetig, langsam, häuslich, brav, verinnerlicht, zurückweisend, still, gemütsbetont, verträglich, andächtig, einfühlend, konstruktiv, statisch, zurückhaltend.
  • Gelb:
    • Gelb ist die hellste aller Farben. Sie wirkt leicht, heiter und anregend auf uns. Gelb ist eine männliche, aktive und warme Farbe. Es entspricht dem Element Luft. Menschen mit "Gelb-Charakter" sind freundlich, kontaktfreudig, unbekümmert, redegewandt und reiselustig. Der negative Gelb-Typ ist realitätsfremd, ruhe- und bindungslos, leichtsinnig und überreizt. 

      Empfindungs-Ketten
      Hell, leicht, heiter, anregend, erwärmend, ausstrahlend, ausweitend, erlösend, vorwärtsdrängend, modern, neu, zukünftig, männlich, sanguinisch, freundlich, kontaktfreudig, unbekümmert, redegewandt, kommunikativ, reiselustig, realitätsfremd, ruhe- und bindungslos, leichtsinnig, überreizt, übersteigert, verschwenderisch, aufregend, befreiend, öffnend, vermittelnd, schnell, fortschrittlich, schreiend, nervös, klar, wach, rege, locker, vorspringend.
  • Grün:
    • Wenn man sich die Farbe Grün auch nur in Gedanken vorstellt, entsteht sofort die Verbindung zur Natur. So verbinden wir Grün immer mit natürlichem Wachstum. Helles Grün wirkt belebend auf uns, aber ohne aufzuregen wie etwa Gelb. Dunkles Grün entspannt und beruhigt uns. Grün empfinden wir in jeder Beziehung als Mitte. So auch bei der Zuordnung schwer/leicht; vorn/hinten; und warm/kalt. Grün hat erfrischende Wirkung. Dunkles Grün wirkt regenerierend auf uns. Hier liegt auch der wesentliche Unterschied in der beruhigenden Wirkung zum Blau. Während Blau nur passiv-beruhigend wirkt, versorgt uns das Grün gleichzeitig mit neuen Kräften. Grün ist eine mehr weibliche Farbe, die eher passiv als aktiv, aber weder warm noch kalt ist. Es entspricht dem Element Erde. Den "Grün-Typ" erkennt man an seiner Lebenskraft und seiner praktischen Veranlagung, seinem Geschäftssinn und seiner Vorliebe für gutes Essen und Trinken. Als negativ gelten Egoismus und all zu große materielle Einstellung. 

      Empfindungs-Ketten
      natürlich, wachsend, befriedigend, Mitte zwischen schwer/leicht - vorn/hinten - warm/kalt , erfrischend, regenerierend, beruhigend - aber danach auch aktivierend, erdig, melancholisch, kräftig, praktisch, prestigedenkend, genüsslich, egoistisch, materiell, hoffend, zufrieden, sicher, bequem, genügsam, sinnlich, satt, ursprünglich, unkompliziert, produktiv, praktisch, konventionell, erholsam, ausgleichend, frisch.


3. Wie wirken Farben speziell auf Kinder?
Räumliches Wahrnehmen, scharfes Sehen und Farberkennung sind Fähigkeiten, die ein Mensch erst nach seiner Geburt erwirbt. Es dauert etwa zwei Jahre, bis ein Kind richtig sehen kann. Das Gehirn muss erst lernen die Informationen, die das Auge über den Sehnerv sendet, sinnvoll zu nutzen. Säuglinge und Kleinkinder reagieren viel sensibler auf Farben als Erwachsene. Für Kinder sind die Farben ihrer Umgebung besonders wichtig, damit sich Charakter und Intelligenz schon früh entwickeln können. Die oft eigenwillige Farbgebung in Kinderbildern ist eine Frage der Hirnentwicklung. Denn bis zu einem Alter von fünf Jahren können Kinder Farben und Objekte im Gehirn noch nicht miteinander verknüpfen. Normalerweise können Menschen Farbtöne aus verschiedenen Kategorien - wie Blau und Grün - besser und schneller unterscheiden als zwei Farbtöne der gleichen Kategorie, zum Beispiel zwei unterschiedliche Blautöne. Diese sogenannte kategoriale Farbwahrnehmung findet bei Erwachsenen in der linken Gehirnhälfte statt, während sie bei kleinen Kindern der rechten Gehirnhälfte zugeordnet wird. Wissenschaftler konnten nun erstmals zeigen, dass der Wechsel von der rechten zur linken Hirnhälfte genau dann stattfindet, wenn die Kinder die Namen für verschiedene Farben sicher beherrschen.


Wie wirken die einzelnen Farben?

  • Rot ist die erste Farbe, die ein Säugling wahrnimmt. Daher gibt es auch viele Spiele für Säuglinge und Kleinkinder in rot. Jedoch kann rot als zum Beispiel Wandfarbe für Kinderzimmer nervös und aggressiv machen.
  • Gelb wirkt harmonisierend und kann fröhlich und ausgeglichen machen. An Orten an denen die Konzentration der Kinder gefragt ist unterstützt Gelb diese und steigert auch die Leistungsfähigkeit.
  • Orange macht träge Kinder munter. Kein dummer Spruch, es ist wirklich so. Außerdem regt Orange den Stoffwechsel an.
  • Blau wirkt entspannend und beruhigend. Davon können besonders ängstliche und nervöse Kinder profetieren.
  • Grün entspannt, schafft Geborgenheit, Sicherheit und auch Ausgleich. Nicht umsonst sind Schultafeln dunkelgrün. Diese Farbe kann den Puls herabsetzten und lebhaften Kindern helfen leichter in den Schlaf zu finden.
  • Violett wirkt ebenfalls besänftigend und beruhigend auf sehr lebhafte Kinder. Es wurde bestätigt das Violett einen positiven Einfluss auf das zentrale Nervensystem hat.


4. Wie kann man die Farberkennung bei Kindern fördern?
Es gibt viele Spiele bei denen die Farberkennung gefördert und erweitert wird. So können Kinder spielerisch und mit Freude neue Farben entdecken, lernen und schon bekannte Farben festigen.

Im Folgenden werden 2 ausgesuchte Spiele kurz vorgestellt:

  • Farbreaktionsspiel
    • Jedes Kind bekommt einen kleinen Becher. Alle setzen sich im Kreis hin. In die Mitte kommt ein großer Haufen mit kleinen, bunten Perlen, Steckern oder Bauklötzen oder ähnliches in verschiedenen Farben. Nun erzählt der Spielleiter eine Geschichte in der viele verschiedene Farben vorkommen, z.B. die Geschichte vom grünen Männchen, das im lila Bademantel in den roten Bus stieg,..... Immer wenn eine Farbe genannt wird, müssen alle schnell ein Teil der genannten Farbe in ihren Becher geben. Zum Schluß wird verglichen.
  • Der Farbenwurm / Der Farbenoktopus
    • Der Farbenwurm und der Farbenoktopus sind Spiele die die gleiche Basis, jedoch eine andere Form haben. Die Kinder bekommen jeweils die Holzringe einer Farbe zugeteilt. Sie würfeln der Reihe nach und wer seine Farbe würfelt darf einen Holzring auf den Wurm bzw. Fangarm setzten. Wer als erstes alle Holzringe weg hat, hat gewonnen. 

 

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