Aralsee - ein verdurstender See

Schlagwörter:
Salzgehalt, Versalzung, Wüste, Binnenmeer, Trinkwasser, Referat, Hausaufgabe, Aralsee - ein verdurstender See
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Referat

Der Aralsee

Von einem Garten Eden träumten die Politiker, sie schufen aber eine Salzwüste. Man ging nämlich allzu verschwenderisch mit dem Wasser um. Fachleute haben berechnet, dass in 10 Jahren mehr Wasser im Sand versickerte als auf den Feldern angekommen ist, weil die Kanäle und Verteilerrinnen nicht richtig abgedichtet wurden. Die übermäßigen Wassergräben führten zur Bodenversalzung, da Entwässerungskanäle in ausreichender Zahl fehlten. Zurückgehende Erträge waren die Folge. Doch nach den Plänen der Regierung sollte die Baumwollproduktion um jeden Preis gesteigert werden. Man brachte daher riesige Mengen von Mineraldünger und Schädlingsbekämpfungsmitteln auf die Felder. Aber die Natur lässt sich nicht auf Dauer überfordern. Die jahrzehntelange Monokultur hat die Böden ausgelaugt. Viele Felder bringen kaum noch Erträge, auf anderen schimmern nur noch Salzkrusten.
Das Wasser, das in den Kanälen und auf den Feldern verdunstet oder versickert, fehlt dem Aralsee. Nur noch ein Zehntel der ursprünglichen Wassermenge fließt in den See. Damit können die Verdunstungsverluste der Seefläche in dem Wüstenklima nicht ausgeglichen werden. Seit 1960 hat sich deshalb das Wasservolumen von etwa 1040 km³ auf 231 km³ verringert, der Salzgehalt jedoch von 5g/l (Gramm pro Liter) auf 30g/l erhöht. Weite Uferbereiche, die früher vom Wasser bedeckt waren, sind mit einer Salzschicht überzogen. Immer häufiger treten Stürme auf. Sie wirbeln von den vegetationsarmen Flächen Sande und Salzstaub auf. Sanddünen entstehen, Salzstaub überdeckt das Land. Äcker und Weiden bis in 400 km werden zunehmen unfruchtbarer.

"Das Wetter wird immer schlechter", so klagt der letzte Hafenmeister von Muynak. "Die Sommer werden heißer, die Winter kälter und länger, weil der See die Temperaturen nicht mehr ausgleichen kann. Ständig ist es jetzt windig, ständig schmecken und spüren wir Salz auf den Lippen und spüren es in den Augen. Manchmal ist es schwer, die Augen überhaupt offen zu halten."

Seitdem der Aralsee schrumpft, registrieren die Ärzte eine beängstigende Zunahme vieler Krankheiten, z.B. Erkrankungen der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes, Tuberkulose, Allergien, Blutarmut. Neugeborene kommen immer häufiger mit Missbildungen zur Welt, und in der Muttermilch vieler Frauen wurde ein erhöhter Anteil von Salz und Schädlingsbekämpfungsmitteln festgestellt. Die Säuglingssterblichkeit ist eine der höchsten in der Welt. Ungefähre drei Millionen Menschen sind durch dieses erhöhte Krankheitsrisiko bedroht. Die Ursache dafür liegt nicht nur im Salzstaub der Luft, sondern auch im Trinkwasser. Die Chemikalien, die zur Steigerung der Ernteerträge der Baumwolle auf die Felder gebracht und mit der Bewässerung in das Grundwasser gelangen, verseuchen vom Mittellauf des Flusses an das daraus gewonnene Trinkwasser. Rückstände der Chemikalien finden sich auch in vielen Feldfrüchten und werden von den Menschen mit der Nahrung aufgenommen.

Viele Menschen beurteilen die Zukunft am Aralsee düster. Nicht nur ihre Gesundheit ist gefährdet, sondern auch ihre Existenz. Da die Desertifikation durch die Versalzung und Übersandung fortschreitet, gehen die Einkünfte zurück, und allein 60.000 Menschen haben ihre Arbeit in der Fischerei und Fischindustrie für immer verloren.

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