Namibia - dünn besiedelter Staat im südlichen Afrika

Schlagwörter:
Republik Namibia, Lage, Klima, Vegetation, Wirtschaft, Afrika, Referat, Hausaufgabe, Namibia - dünn besiedelter Staat im südlichen Afrika
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Referat

Namibia

Lage: 
Namibia liegt im südlichen Afrika zwischen dem 17ten und 29ten südlichen Breitengrad. Mit einer Fläche von 825.418 km² ist es etwa 2,3-mal so groß wie Deutschland. Allerdings leben im gesamten Land nur rund 1,67 Mio. Menschen, soviel wie in einer deutschen Großstadt (Deutschland etwa 80 Mio.). Im Norden grenzt es an Angola und Sambia, im Osten an Botswana und Südafrika, im Süden an Südafrika und im Westen an den Atlantischen Ozean. Das Land umfasst eine Fläche von 824 292 Quadratkilometern (einschließlich Walfischbai).

Namibia gliedert sich in drei Großräume: in einen niedrig gelegenen Küstenstreifen mit der Wüste Namib im Westen, in ein zentrales Hochland und im Osten in die abflusslose Beckenlandschaft der Wüste Kalahari. Die subtropische Wüste Namib erstreckt sich entlang der ganzen atlantischen Küste und ist zwischen 100 und 160 Kilometer breit. Dieses Gebiet zeichnet sich durch die hohe Luftfeuchtigkeit mit etwa 200 Nebeltagen im Jahr und geringen Temperaturschwankungen aus. Die Temperaturen sind immer kühl. Durch die häufigen Nebeltage nennt man sie auch oft “Nebelwüste”. Im Osten steigt abrupt das zentrale Hochland auf. Das Plateau liegt im Durchschnitt 1 100 Meter hoch, erreicht aber auch eine Höhe von über 1 800 Metern. An der östlichen Grenze liegt die Wüste Kalahari, eine Hochlandregion mit ausgedehnten Sandgebieten.


Klima: 
Das Klima ist subtropisch kontinental mit starken täglichen und jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. Der äußerste Norden ist tropisch, nach Süden nimmt die Trockenheit zu. Insgesamt fallen in den Trockengebieten von Namibia die Niederschläge nur episodisch, das heißt sehr selten, aber dann sehr stark, sodass es in diesem Fall oft zu Überschwemmungen kommt. Die Seltenheit der Regenfälle ist durch die Lage dieser Zone im Gradnetz der Erde zu erklären: Im Gebiet der beiden Wendekreise (15° – 35°) bewirken absteigende Luftmassen große Wolkenarmut und daher kaum Niederschläge. Dies hat eine sehr große Einstrahlungsintensität tagsüber, aber auch ein analog große Ausstrahlung in der Nacht zur Folge (Nachtfröste), sodass die Tagesamplitude (bis zu 50 °C) oft größer als die Jahresamplitude ist, insgesamt sind sowohl Tages- als auch Jahresamplitude (Durchschnittswerte) der Temperatur in Namibias Trockengebieten größer als in den humiden Tropen. Das Klima der Trockengebiete wird auch durch die Passate beeinflusst, die wegen der Corioliskraft immer in Richtung Westen abgelenkt werden, sodass an Ostküsten oft Steigungsregen entsteht und daher dort oft Dornsavannen und Trockensavannen entstehen. An den Westküsten kommt es zu Auftrieb von Meerwasser und daher entsteht dort oft Nebel, wenn dieses Wasser in der Atmosphäre kühlt. Im Inneren Landes gibt es jedoch fast nur Wüsten oder Halbwüsten.


Vegetation: 
Aufgrund der äußerst unterschiedlichen klimatischen Bedingungen verfügt Namibia über einen vielfältigen Pflanzenreichtum, angefangen von widerstandsfähigen Wüstenpflanzen, die über mehrere Jahre ohne Regen auskommen, bis hin zu Papyrusgras und tropisch Bäumen. Die Faszination liegt jedoch weniger in der Vielfalt der Flora als in den zahlreichen Arten, die sich an die lebensfeindliche Namib und Vor-Namib angepasst haben. Am bekanntesten ist die Wewitschia mirabilis, eine einzigartige Spezies, die seit ihrer Entdeckung im Jahr 1859 weltweit die Aufmerksamkeit der Botaniker erregt. Einige Wüstenpflanzen nehmen Wasser durch ihre Blätter auf, während andere ein ausgedehntes, flaches Wurzelsystem besitzen, mit dem sie kondensierten Nebel aufnehmen. Der Südwesten Namibias, in dem es im Winter regnet, ist für die Botaniker besonders interessant. Die sandigen Schotterebenen und felsigen Bergrücken sind Heimat zahlreicher geschützter Pflanzen, wie z. B. des Elefantennissels, der von weitem wie ein Mensch aussieht, und einer faszinierenden Vielfalt von Lithophyten. Weiter im südlichen Inland gibt es den oft fotografierten Köcherbaum (»Kokerboom«). Nahezu 60% des Landes sind Savanne, im Süden Kurzstrauch-, im Osten Kameldorn- und im Norden Mopanesavanne. Die dichten Waldgebiete im Nordosten stehen in starkem Kontrast zur spärlich bewachsenen Namib, während die Feuchtgebiete des östlichen Caprivi-Zipfels beim ersten Besuch zunächst überraschend sind.


Gewässer: 
Die einzigen Flüsse, die das ganze Jahr über Wasser führen, sind Oranje, der in den atlantischen Ozean mündet, Kunene, Okavango und Sambesi. Diese Flüsse markieren alle eine Grenzlinie.


Tierwelt: 
Namibias vielfältige Tierwelt reicht von Reptilien und Käfern, die in der Namib-Wüste endemisch sind, bis hin zu Tieren, die in den Feuchtgebieten im Nordosten Namibias leben. Namibia war vor einhundert Jahren ein Tierparadies. Giraffen und Nashörner lebten am Rande der Wüste, während große Antilopersherden nach starken Regenfällen tief in die Namib auf der Suche nach Weideland vordrangen. Jagd, Wilderei und vor allem Zäune, die die Wanderschaft der Tiere unterbinden, haben den Wildreichtum in vielen landwirtschaftlich genutzten Gegenden stark dezimiert. Traurige Tatsache ist dass im Norden des Landes in den dichtbesiedelten Gebieten praktisch der gesamte Wildbestand ausgerottet wurde. Glücklicherweise hat man einige Landesteile zu Wildreservaten erklärt, von denen das bekannteste der Etoscha-Nationalpark ist. Dies ist ein Schutzgebiet für große Herden typischer Savannentiere wie Springbock und Streifengnu. Die Elefanten hier gelten als die größten des afrikanischen Kontinents, und es existiert eine der stärksten Populationen von Spitzmaulnashörnern in Afrika.


Wirtschaft: 
Die Wirtschaft baut hauptsächlich auf dem Export von Bodenschätzen auf (25% des BSP). Es werden Diamanten (Schmuckqualität), Uran, Blei, Zink, Zinn, Silber und Wismut gefördert. Rund 50% der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft (Rinderzucht, Karakulfelle), die allerdings nicht sehr ertragreich ist, denn Namibia ist auf Nahrungsimporte angewiesen. Andere Industriezweige sind die Konservenindustrie und die Fischverarbeitung. In den letzten Jahren ist auch der Tourismus zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden. Wichtige Handelspartner sind Deutschland, Südafrika, Schweiz, Großbritannien, USA und Japan.

Für afrikanische Verhältnisse verfügt Namibia über ein sehr gut ausgebautes Verkehrsnetz: insgesamt gibt es 54.186 km Straßen (davon 4.056 km asphaltiert) und 2.382 km Eisenbahn. Ein weiteres wichtiges Transportmittel ist das Flugzeug.

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