Italien - Palio di Siena (eines der härtesten Pferderennen der Welt)

Schlagwörter:
Piazza del Campo, Toskana, Siena, Wettkampf, Perde, Referat, Hausaufgabe, Italien - Palio di Siena (eines der härtesten Pferderennen der Welt)
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Referat

Piazza del Campo, der bedeutendste Platz der toskanischen Stadt Siena

Die Loggia della Mercanzia mit ihren mächtigen Arkaden markiert einen der Zugänge zu Europas schönster Platzanlage: der Piazza Del Campo. Die Piazza bildet das beeindruckende Herz von Siena. Auf hufeisenförmigem Grundriss, einem Theaterrund gleich, präsentiert sich der Campo. Er ist gepflastert mit roter Terrakotta und eingerahmt von Häusern, deren prachtvolle, überwiegend gotische Fassaden aus dem gleichen Material sind.

Dominiert wird die Piazza del Campo vom Palazzo Publico - dem Rathaus- mit seinem majestätischen Turm, dem Torre del Mangia (102 m Höhe). An der nordöstlichen Ecke befindet sich ein Durchlass zur Via Banchi di Sotto, dort steht der eindrucksvolle Palazzo Piccolomini, der ehemals als Residenz der päpstlichen Familie, heute als Staatsarchiv genutzt wird. Eine steile Straße am südlichen Ende des Campo führt hoch zur Via di Città, die am Dom endet.


Palio di Siena (das Palio, ital. Il Palio) - eines der härtesten Pferderennen der Welt
In Siena findet auf der Piazza del Campo jährlich eines der spektakulärsten Feste der Toskana statt: der Palio. Dieses Pferderennen findet seinen Ursprung im 12. Jahrhundert. Im Jahr 1147 gab sich die Stadt erstmals eine Verfassung mit Bürgerbeteiligung; seit damals messen sich jedes Jahr am 2. Juli und am 16.August die 17 Contraden, die Stadtteile Sienas zu Ehren der Madonna, der die ganze Stadt geweiht ist. Ursprünglich traten 23 Mannschaften gegeneinander an, doch nach einer Massenschlägerei im Jahr 1675 ist es sechs Contraden untersagt, teilzunehmen.

Bei der Palio ist die Siegestrophäe, die dem Gewinner überreicht wird, eine Seidenfahne. Die Rivalität zwischen den verschiedenen Stadtbezirken hat Tradition. Wahrscheinlich ist dies auf die ständigen Auseinandersetzungen im Mittelalter zurückzuführen. Seit Jahrhunderten versucht man, diese Aggressivität durch verschiedenste Wettkämpfe zu kompensieren. Der Palio in Siena hat bis heute überlebt. Es ist ein farbenprächtiges Schauspiel, der Höhepunkt im Jahresablauf der Stadt.

Das Wetteifern der Contraden beschränkt sich nicht nur auf das Rennen selbst; natürlich will jeder Stadtteil durch sein schönstes Pferd, den besten Reiter vertreten werden. Als Einstimmung zum eigentlichen Fest wird ein Umzug der Stadtteile organisiert, bei dem es auf das Gesamtbild der Contrada ankommt: die Gonfalonieri, die Fahnenträger, müssen die Bandiera synchron und möglichst elegant werfen, die Kostüme bis ins Detail stimmen. Alteingesessene Sienesen zahlen ein kleines Vermögen für einen Sitzplatz mit exzellenter Sicht von den speziell für das Rennen aufgebauten Tribünen. Die Piazza del Campo wird für das Pferderennen mit Lehm und Sägemehl sowie einem Tuff-Sand-Gemisch ausgestreut, um den Pferden auf dem Steinboden sicheren Halt zu gewähren.

Am Morgen des Festtages treffen sich dann alle Wettkämpfer zur heiligen Messe, am frühen Nachmittag werden alle Pferde und Reiter der Contraden in der Kirche des jeweiligen Stadtteils geweiht, danach beginnt das große Spektakel. Die Contraden ziehen durch die Stadt, über den Domplatz, bis auf den Piazza del Campo. Am späten Nachmittag findet hier nun der eigentliche Wettkampf statt: dreimal müssen die zehn teilnehmenden Reiter mit ihren ungesattelten Pferden den Platz umrunden. Dabei sind Bösartigkeiten erlaubt, die den Gegner aus dem Rennen werfen können. Man darf treten, reißen, fluchen den anderen mit der Peitsche schlagen. Nicht selten kommt es zu schweren Stürzen mit schlimmen Verletzungen. Es gewinnt die Contrada, deren Pferd als erstes über die Ziellinie läuft. Ob mit oder ohne Reiter ist dabei unerheblich.

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