Luther, Martin - Die Zwei-Welten-Lehre nach Martin Luther

Schlagwörter:
Zweiweltenlehre (Dualismus), Struktur der Welt aus Sicht Martin Luthers, Aufgabe des Staates, Referat, Hausaufgabe, Luther, Martin - Die Zwei-Welten-Lehre nach Martin Luther
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Referat

Die Zwei-Welten-Lehre nach Martin Luther

Analyse eines Briefes von Martin Luther an den Kurfürsten von Sachsen. Luther will mit dieser Lehre Widersprüche von Bibel und Welt erklären - speziell den vom Herrschen.

Die Struktur der Welt aus Sicht Martin Luthers
Martin Luther beschriebt in dem Brief die von ihm als am besten geeignete Darstellung der Welt, wie sie mit dem Christlichen Glauben relativ konfliktfrei funktioniere. Dabei liegt der Konsens zu Grunde, dass sich die Christen als Herrscher stets im Konflikt sein müssen, weil sie zum einen Böses betrafen sollen, aber trotzdem keine Gewalt anderen gegenüber anwenden dürften.

Diese Problematik löst Luther geschickt, indem er sagt, das man die Welt in zwei Systeme teilen müsse. Zum einen existiere da das weltliche System, zum anderen das kirchliche System, welche beiderseits nebeneinander existieren und ohne einander nicht auskämen. Die gläubigen und frommen Christen halten sich stets an das Gesetz Gottes und die Evangelien und Leben dieses aus, ohne dass man sie in irgendwas zwingen müsse. Daher muss für diese nur Gott als oberste Instanz herrschen. Da die Gewaltlosigkeit ausgelebt würde, müsse kein Strafung vorgenommen werden, alles ginge friedlich von statten. Dennoch gibt es stets die Unchristen, welche aus Sicht Luthers stets nur für sich selber sorgen, und keinerlei Gedanken an andere verschwenden, eher sogar noch über Straftaten für ihr eigenes Wohl einzig und allein einstehen. Fakt ist, dass diese Menschen neben den guten Christen existieren und demzufolge den Guten schaden, ohne, dass diese etwas dagegen tun können, denn es steht auch in der Bibel geschrieben, man dürfe seinen Feinden nichts tun, und Unrecht mit Unrecht vergelten. In dem Sinne kommen die weltlichen Herrscher ins Spiel, welche die Bösen und die Unchristen in ihrem schrecklichen Tun einschränken und sie auch bestrafen, um für das Wohl der guten Christen zu sorgen. Sie sind von Gott zu dieser Aufgabe bestimmt, damit den Frommen Schäfchen Gottes kein Leid zugefügt wird. Die beiden Systeme müssen in der Welt letztendlich parallel existieren, damit für alle Menschen das gleich Recht ausgeübt wird.


Der Begriff Christ nach Martin Luther
Martin Luther beschreibt die Christen in seinem Brief als die „zahmen Lämmchen“, welche getauft sind und sich an das Evangelium halten. Des weiteren benötigen die Christen keinen weltliche Herrscher, weil sie sich stets an das Rechte halten. Luther betont, dass es die Eigenschaft und die Pflicht der Christen ist, stets noch mehr zu geben, auch wenn diesem ein Unrecht wiederfährt. Desweiteren soll man sich als Christ nicht rächen, sondern auf die Taten und die Bestrafung durch Gott vertrauen. Außerdem solle die Nächstenliebe unter den Christen und ihren Feinden herrschen anstatt etwas zu vergelten.

Martin Luther unterscheidet in einem weiteren Absatz unter denen, die getauft sind und sich Christen nennen, und unter den wahren Christen, die das Christsein auch ausleben.


Spannungen in denen sich Christen befinden
An vielen Stellen in der Bibel wird gesagt, dass man sich als Christ in verschiedenen Stellen auch auf bestimmte Art und Weise verhalten soll. So nennt auch Luther einige Bibelzitate, welche gleichsam einen Konflikt für Christen ausdrückt. Beispielsweise ist es so, dass man als Christ, insofern ein Feind einem Leid antut, ihn nicht mit dem selbigen vergelten soll, sondern vielmehr müsse man sich auf Gott verlassen, dass dieser waltet. Ist dies nun der Fall, und nicht geschieht, so ist oftmals scheinbar ersichtlich, dass die Bösen, insofern eine bestrafung ausbleibt nur ermutigt werden, an den guten weiteres Unrecht zu tun. Im diesem Sinne entsteht der Konflikt, dass man sich als Christ durch großes Leid vom Vertrauen in Gott abwendet. Andernfalls erkennt Luther auch, dass man die bösen dennoch bestrafen soll. Wie man das aber wiederum als Chist rechtfertigen soll, einem Menschen eine Strafe aufzuerlegen, wo doch Gleichheit und Verzeihung herrschen sollte, das bliebe für viele Christen ungeklärt.


Die Aufgabe des Staates
Nach Luther hat der Staat die Aufgabe, mit Hilfe weltlicher Herrscher, die ebenfalls Christen sind aber nach Gottes Willem eingesetzt werden, alle frommen Menschen zu schützen und ihnen Sicherheit bei der Ausübung der Evangelien zu geben. Des weiteren soll er die Menschen, die große Straftaten begangen haben, ebenfalls im Zaum halten und bestrafen, da sie ansonsten weiterhin viel Schaden anrichten. Luther sieht die Staatsorgane unter anderem im „Büttel, Henker, Jurist, Anwalt“ und allen deren Gehilfen. Damit folgt, dass die Staatsaufgaben auch das Richten oder Anklagen von Menschen enthält, was aus Sicht der Kirche auf Grund der biblischen Gebote, ganz elementar beispielsweise, dass man nicht töten darf, nicht erlaubt wäre. Gute Menschen müssen aber vom Staat geschützt, entschuldigt, verteidigt und errettet werden. 

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