Frisch, Max - Homo faber (Veränderung der Hauptfigur Walter Faber)
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Referat
Walter Fabers Veränderung:
In der 1. Station des Berichtes vertritt Walter Faber seine Rolle als Techniker. Er sieht die Dinge so wie sie sind, sträubt sich gegen das Erleben, hasst Kunst und die Natur. Dies wird vor allem an der Bildsprache deutlich. In Campeche und Palenque beispielsweise, stellt er die Natur als etwas Ekliges dar und spricht von Dingen, die er mit Tod in Verbindung bringt, wie z.B. von Zopiloten, die warten bis ein Hund verhungert, ein Esel verreckt, ein Pferd geschlachtet wird und von Vögeln mit blutigen Därmen in ihren Schnäbeln. Er ekelt sich auch vor dem Wasser dort, welches er als klebrig bezeichnet und wegen dem er selbst nach Tang, Motoröl, Muscheln und Fäulnis stinkt. Um sich vor der Natur zu schützen, duscht und rasiert Faber sich so oft wie möglich, da er sich sonst wie eine Pflanze fühlt. Über andere Menschen, wie die Indios, die keine Technologie besitzen, spricht er abwertend. Er bezeichnet sie als Quassler, reglos wie Pilze, unheimlich und wie Tiere, mit Haaren wie Geflieder und Zähnen wie Elfenbein. Sonne und Luft findet er schleimig und feucht.
Die Ursache für all dies, ist Fabers Angst vor dem Tod. Die Technik ist gegen den Tod machtlos und da es ohne Leben keinen Tod gibt, hasst er auch das Leben. Er hält Roboter für besser als Menschen, da sie nicht leben und nicht sterben. Ein Mittel zur Distanzierung von der Natur ist die Kamera, welche er in der 2.Station nicht mehr verwendet. Faber ekelt sich vor Fotpflanzerei, Fruchtbarkeit und blühender Verwesung, wie er sagt. Frauen sieht er als sexuelle Objekte, was sich jedoch mit Sabeths Kennen lernen ändert. Sie liebt Kunst und interessiert sich nicht für Technik. Obwohl Faber Kunst hasst, lässt er sich plötzlich dafür begeistern.
Den Kopf einer schlafenden Erinnye findet er großartig, beeindruckend und famos. Durch seine Liebe zu Sabeth findet Faber zu sich selbst. Er kann nun die Natur erleben, was an dem Bildspiel mit Sabeth deutlich wird. Dennoch rechnet er immer noch mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit. Allerdings belügt er sich dabei selbst, denn er rechnet so lange bis Sabeth nach seinen Berechnungen unmöglich sein Kind sein kann. Nach Sabeths Tod kehrt Faber nicht mehr völlig zu seinem Techniker-Dasein zurück. In Caracas ist alles unverändert: „Die klebrige Luft, tote Hunde, Zopiloten, der flaue Gestank, die filzige Sonne…“ Er beschreibt die Maya-Kinder, und die Mütter, die gar nicht aus dem Gebären rauskommen. In Cuba fällt er den Entschluss, anders zu leben. Er empfindet Zorn auf sich selbst, da er Kerle, wie Dick, vorher als Vorbild genommen hatte. Nun spricht er viel über The American Way of Life: „Schon ihre Hässlichkeit, ihre rosige Bratwurst-Haut, grässlich wie sie leben…“ Plötzlich lässt er sich von den Neger-Spanierinnen faszinieren.
Er findet, dass es wie eine Halluzination ist und er steht nun zu seinen sexuellen Trieben, die er dort sehr oft erlebt. Er freut sich, als ein Gewitter einbricht und schaukelt friedlich unter Arkaden. Die Frauen beschreibt er nur noch positiv. Er ist froh, abgesehen von seinem Magenkrebs, den er nun eingesteht. In der 1.Station hatte er noch behauptet, nie krank gewesen zu sein. Bei seinem letzten Flug verwendet er viele Bilder: „Schattenhänge, Schattenschluchten, die weißen Bäche drin, Weiden im Schräglicht, Heustadel von der Sonne gerötet, einmal eine Herde in einer Mulde voll Geröll über der Waldgrenze: wie weiße Maden!“, „die Wolken: wie Watte, wie Gips, wie Blumenkohl, wie Schaum mit Seifenblasenfarben…“. Er verspürt den Wunsch, Heu zu riechen und nie wieder zu fliegen. Auf einmal sieht er die Natur als etwas Schönes. Während dem Flug spielt er ununterbrochen das Bildspiel und denkt dabei an Sabeth. Durch seine Veränderung konnte er dem Tod nicht entkommen, er konnte sich nur damit abfinden.
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