Dichtung aus der Feudalzeit – Das Hildebrandslied (um 820)
Das Hildebrandslied ist eines der frühesten Textzeugnisse in deutscher Sprache. Das überkommene Fragment wird in der Murhardschen Bibliothek in Kassel aufbewahrt
http://de.wikisource.org/wiki/Hildebrandslied
Historischer Hintergrund:
- 4./5. Jahrhundert Völkerwanderung
- erste deutsche Literatur vor mehr als 1000 Jahren
- altgermanische Dichtung -> mündliche Überlieferung
- inhaltlich: Götterverehrung, Zauberformeln
- später Sagen und Heldengeschichten
Hildebrandslied ist das älteste Heldenlied aufgeschrieben um 820 von Mönchen des Klosters Fulda
Es erzählt von:
Hildebrand und sein Sohn Hadubrand treffen als Vorkämpfer zwischen zwei feindlichen Heeren aufeinander. Als sich Hildebrand seinem Sohn zu erkennen gibt, glaubt dieser ihm nicht und zwingt ihn zum Kampf. In der vorliegenden Aufzeichnung erfahren wir nichts über den Ausgang des Kampfes. Aus anderen Quellen geht hervor, dass er ein tragisches Ende nimmt: Hildebrandt tötet seinen Sohn.
Für welche Tugenden zeichneten sich Ritter bzw. Helden aus?
Mut, Ehrlichkeit, Treue, Stärke, Klugheit, Vasallentreue, Verteidigung der Ehre, Mannhaftigkeit, Kampfgeist, Tapferkeit, Verlässigkeit
Das Hildebrandslied ist das älteste, überlieferte Heldenlied. Es ist in Althochdeutsch verfasst und im Stabreim (Anfangsreim-Alliteration) geschrieben: "Hiltibrant enti Hadubrant untar herium tuem"
=> sinntragende Wörter in einem Vers mit gleichem Anfangsbuchstaben
Zeilensprung: 8/9 , 9/10
=> die sinntragende Einheit hört nicht am Versende auf, sie wird im nächsten Vers fortgesetzt
Zeilensprung = Enjambement