Algen - Baumeister der Alpen

Schlagwörter:
Phykologie, Algologie, Algen in den Alpen, Blaualgen, Rotalge, Wirtelalgen, Referat, Hausaufgabe, Algen - Baumeister der Alpen
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Referat

Algen - Baumeister der Alpen 

Die Alpen stellen für die meisten von uns ein beliebtes Urlaubsziel dar, und fast jeder weiß, dass die Alpen durch Verschiebungen der Erdplatten entstanden sind. Doch nur die wenigsten wissen, was genau sich im inneren des Gesteins befindet, und wie es entstanden ist. Vor den Erdverschiebungen waren die Platten von Wasser bedeckt und die Meeresbewohner, in diesem Fall die Algen haben ihren Teil zu unseren heutigen Alpen beigetragen. Nach jahrelangen Analysen von Gesteinsproben haben Wissenschaftler festgestellt, dass sich auch Teile von versteinerten Algen darin befinden. Vor allem drei Arten von Algen sind zu benennen: Die Wirtelalgen, die Blau- und die Rotalgen.

Die Bezeichnung Alge wird in der Algenkunde (Phykologie oder Algologie) unterschiedlich verwendet und verschiedenen Begriffen zugeordnet.

  • Im weiteren Sinn bezeichnen sie im Wasser lebende, eukaryotische, pflanzenartige Lebewesen, die Photosynthese betreiben, jedoch nicht zu den eigentlichen Pflanzen gehören.
  • Als Algen im engeren Sinne werden zahlreiche Protistengruppen bezeichnet. Hierzu gehören sowohl einzellige als auch mehrzellige Lebewesen.
  • Als Blaualgen werden traditionell die Cyanobakterien bezeichnet, die zu den Prokaryoten gehören und deshalb keine Pflanzen sind und auch nicht zu den Algen gerechnet werden. Sie sind Gegenstand der Bakteriologie, werden aber als historisches Relikt auch noch von der Botanik behandelt. 

Bei einer Wanderung durch die Alpen sollte man ruhig mal etwas genauer auf das Gesteinsmuster achten, denn bei einer etwas genaueren Betrachtung kann man eindeutig die hinterlassenen Spuren der Wirtelalge entdecken. Bizarre Muster, die den Anschein erwecken könnten, als ob man Einzeiler durch ein Mikroskop betrachtet sind leicht zu entdecken. Interessant ist auch dass die Wirtelalgen hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gewässern zu finden sind. Dies brachte die Wissenschaftler ganz schön ins Grübeln, denn es ist ja wohl allen Bekannt, dass wir uns weder in einer tropischen noch in einer subtropischen Gegend befinden.

Aber wir haben den Schwerpunkt dieses Textes auf die kalkbindenden und kalkbildenden Blau- und Rotalgen gelegt, denen wir uns jetzt zuwenden wollen. Diese beiden Algenarten sind schon in Gesteinsformationen des Erdmittelalters anzutreffen, spielen also eine nicht Unwesentliche Rolle bei der Entwicklung unserer Erde. Die Überreste der Blaualgen sind zwar recht weit verbreitet, aber in der Mehrzahl sehr unscheinbar, so dass es schwer ist sie genau zu untersuchen, im Gegensatz zu den Rotalgen. Doch an Felswänden kann man trotzdem oft Blaualgenmatten entdecken, die entstanden sind, wenn der Meeresspiegel schwankte...so haben sich an einer Stelle mehr Blaualgen gebildet, als an anderen, an denen man dann mehrere Formen von Dolomitenalgen findet. So können Wissenschaftler auch an der dicke der Kalbändchen das steingewordene Geschehen in den flachen Gezeitenzonen des Thethysmeeres vor über 200 Millionen Jahren ablesen.

Auch die bekannten Shaerocodium-Knollen der Raibler Schichten sind mit den Tätigkeiten der Blaualgen in Zusammenhang zu bringen. Selbst aus den wesentlich älteren Schichten der Alpen z.B. der der südalpinen Karnischen Alpen sind Blaualgen bekannt geworden. Das lässt darauf schließen, dass die Blaualgen als einfach organisierte Pflanzen zu den ältesten bekannten Lebewesen gehören. Es wurden Fossile gefunden, die über drei Milliarden Jahre alt sind, also zurück bis in die Erdurzeit, auch Archaikum genannt, reichen. Aber diese Algen halten sich hinein bis in unsere zeit. Die in den Alpen als Tintenstriche bekannten blauschwarzen Linien sind nichts anderes als Blaualgen. Am häufigsten sind diese „Tintenstriche in den Kalkalpen zu finden, doch auch in den Zentralalpen sind sie nicht grade selten. Es sind senkrecht herabziehende Sickerwasserstreifen in denen sich Blaualgen angesiedelt haben.

Doch genauso, wie die Blaualge ist auch die Rotalge häufig in den Alpen anzutreffen, jedoch weniger in den Zentralalpen als in den nördlichen und südlichen Alpenrändern. Dafür sind die versteinerten Rotalgenreste sehr auffällig, was aber nicht heißt, dass sie bei einer einfachen Kletterpartie für einen Laien einfach zu entdecken sind. Lediglich im Leitha-Gerbirge kann es sein, dass der „einfache Wanderer“ auf sie stößt. Dort aber findet man eine prachtvolle Vielfalt dieser Art. Nicht nur durchschnittene Rotalgenknollen an den Steinbruchwänden, sondern auch fossile Meeresböden sind dort zu finden. Diese Funde sind oft weniger als 20 Millionen Jahre alt. Allerdings kennt man aus den Alpen Rotalgen bereits in Meeresablagerungen aus dem Erdaltertum, auch Paläozikum genannt, jedoch altertümlichen Gruppen zugehörig. Verwandte formen findet man aber auch heute noch meist in wärmeren Meeresteilen, sowie zum Beispiel im Mittelmeer. Aber sogar in den Alpen stößt man zuweilen in klaren schnellfließenden Gebirgsbächen auf Rotalgen.

So sind Blau- und Rotalgen immer noch Bergbewohner im Gegensatz zu den Wirtelalgen, aber im Gegensatz zu ihren Vorgängern vor Jahrmillionen bauen die auf Felsen oder im Süßwasser lebenden Algen heutzutage keine berge mehr.

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