Goethe, Johann Wolfgang von - Gesang der Geister über den Wassern
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Referat
Gedichtinterpretation: Gesang der Geister über den Wassern – Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe hat in seinem Gedicht „Gesang der Geister über den Wassern“ die menschliche Seele im Bild des Wassers dargestellt. Dieser Vergleich ist eine sehr genaue Gegenüberstellung, denn beides kann so schnell kommen, wie es auch wieder gehen kann. Es steckt eine gewisse Vergänglichkeit. Diese Vergänglichkeit beschreibt Goethe auch direkt in seiner ersten Strophe. Die Seele kommt von Gott und wird nach dem Tod wieder dort landen. Es besteht ein immer währender Kreislauf. Schauen wir uns in Bezug darauf den Wasserkreislauf anhand eines kleinen Baches an. Der kleine Bach führt das ganze Jahr über Wasser. Das ist vergleichbar mit den vielen Seelen/Menschen, die einem in diesem Jahr begegnen . Sie kreuzen deinen Weg, doch sie verschwinden meistens unregistriert auch wieder.
Jeder Mensch besitzt eine Seele, einen reinen Strahl Wasser. Er befindet sich in einem wie ein ganz feiner Faden, um den die ganze Gefühlsmaskerade gewickelt ist. Doch letztendlich baut alles auf diesem einen, reinen Strahl auf. Er strömt immerzu herab – keine Klippen können ihn stören. Dies könnte man einerseits damit assoziieren, dass das Leben ohne ein Blick auf die Zeit immer weiterfließt, weil die Schwerkraft das Wasser nach unten zieht. Andererseits könnten Klippen bestimmte Punkte im Leben – Probleme oder Momente, die die Seele möglicherweise für kurze Zeit von ihrer eigentlichen Fallrichtung abbringen können – sein. Ist man schließlich unten am Wasserfall angekommen, so beruhigt sich das tosende Wasser. Die Seele setzt nicht nun zur Ruhe. Es besteht Zeit zum Nachdenken, der glatte See gluckst leise.
Nun bringt Goethe den Wind, sein Vergleich mit dem Schicksal, ins Spiel. Wir stehen immer noch an dem kleinen Bachlauf. Der Wind schiebt ein Blatt vor sich her. Du bemerkst dieses Blatt. Dieser Teil des Wassers nimmt nun einen gewissen Platz bei dem Beobachter ein. Es sondert sich von dem übrigen Wasser ab. Das ist vergleichbar mit einem besonderen, der deinen Weg kreuzt. Nun entscheidet das Schicksal, ob es diese Seele zu dir pustet, oder sie an dir vorbeitreiben lässt – genau so schnell wie sie gekommen war. Sind wir am Meer bemerken wir, dass hohe Wellen nur durch starke Winde entstehen können. Genau so kann auch das Schicksal im Bild des Windes deine Seele im Bild des Wassers durch kräftige Stürme aufwirbeln. Oft reicht jedoch nur eine kleine, leichte Brise, um ein Kribbeln zu verursachen, das manchmal deutlicher am Grund zu spüren ist, als die tobenden Wogen.
Goethe besitzt einen besonderen, eigenen Stil seine Gedichte zu verfassen. Sowohl seine frei rhythmische Sprache, als auch seine Assoziationen bringen seinen typischen Stil zum Vorschein. Er war ein hoffnungsloser Romantiker, mit einem jedoch stets hoffnungsvollen Urteil zu den Menschen. So erkennt man hier auch wieder das bewusste Hoffnung machen durch seinen lieblichen Vergleich mit dem Wasser. Auch kommt in der vorletzten Strophe das Schicksal zum Vorschein, das einem die Liebe beschert oder verwehrt. Zu seinen Gedichten kann man sich, trotz seinen genauen, expliziten Beschreibungen ewige Gedanken machen und seine Fantasie spielen lassen. Jeder wird etwas anderes herausinterpretieren, da jeder das Schicksal und auch die Seele individuell erlebt hat.
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