Imperialismus

Schlagwörter:
Imperialistische Politik in Europa, Afrika, Japan, China, USA, Außenpolitik des Deutschen Reiches unter Bismarck, Referat, Hausaufgabe, Imperialismus
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Referat

Imperialismus

 

Imperialistische Politik in Europa
Schon zu Beginn der Neuzeit entdeckten und kolonialisierten europäische Entdecker weite Teile der Erde. Hierbei spielten Portugal und Spanien eine Vorreiterrolle, doch sollten Frankreich und England bald folgen. Bei diesen Entdeckungen handelte es sich meistens um kleine Handelsposten in Afrika und Amerika. Man verfuhr hier nach der Regel "The flag follows the trade". Erst um 1880 änderte sich diese Politik der europäischen Großmächte. Sie hatten sich inzwischen zu Industriestaaten entwickelt und hatten die technischen Möglichkeiten, größere und weiter entfernt gelegene Gebiete zu kolonialisieren. Dabei war es wichtig möglichst große und zusammenhängende Gebiete zu besetzen, um sie besser gegen Feinde verteidigen zu können. So wurden auch weit abgelegene und unwirtliche Gegenden plötzlich strategisch bedeutsam. 

In Europa waren diese Kolonialmächte: England, Frankreich, Portugal, Spanien, Niederlande, Belgien, Dänemark und als letztes Deutschland, da es erst spät Nationalstaat wurde und somit den anderen Staaten als später Konkurrent in die Quere kam. Russland war kein imperialistischer Staat mit Überseekolonien, sondern breitete sich als größte Landmacht im Wesentlichen in Richtung der Meere aus, um so Schifffahrtswege und Zugang zu diesen Meere zu bekommen. Russland besetzte 1858 die chinesischen Amurprovinz und gründete 1860 den Hafen Wladiwostok. 

1850-1900 gab es einige Spannungen zwischen GB und Russland, bezüglich der Annäherung an Indien. 1904/05 unterlag Russland Japan im Russisch-japanischen Krieg, was Japan zur Großmacht im pazifischen Raum machte. Letztendlich reichte das Einzugsgebiet Russlands bis zum Balkan/Kaukasus.


Afrika
In Afrika bestanden schon seit dem 15. Jh. portugiesische Handelsstützpunkte an den Küsten. Nach 1880 jedoch begann die systematische Aufteilung des Kontinentes unter den europäischen Großmächten. Frankreich und Großbritannien "erwarben" dabei die größten und bedeutsamsten Kolonien. Frankreich stieß hierbei von seinen westlichen gelegenen Besitzungen immer weiter nach Osten vor, während England eine Nords-Süd Linie (Kap-Kairo) anstrebte. 1898 schließlich stießen beide Großmächte bei Faschoda am Nil zusammen. Frankreich verzichtete auf den Sudan und vermied so einen Krieg.
Seitdem fand eine allmähliche Annäherung zwischen F und GB statt. 

 

 

Japan
Japan konnte sich den erstarkenden europäischen Einflüssen weitgehend entziehen und war bis 1853 sehr isoliert. Dann jedoch erzwang ein amerikanischer Flottenverband den Abschluss eines Handelsvertrages und damit die Öffnung Japans für Europäer. Nun entwickelte sich Japan rasch zu einem modernen Industriestaat. Das damit verbundene rasche Bevölkerungswachstum brachte einen imperialistischen Expansionsdrang mit sich, der sich vor allem auf Korea und China konzentrierte. Die europäischen Großmächte ließen eine Besetzung Koreas zwar noch zu, doch ein Festsetzen in China vereitelten sie, denn sie hatten dort ebenfalls handelspolitische Interessen.

 

 

China
In China gab es bereits seit dem 2. Jahrtausend vor Christus einen Staat und seit dem 1. Jahrtausend ein durch Beamtenwesen reguliertes Staatswesen. China führte bereits im Mittelalter einen regen Handel mit Europa über die sog. "Seidenstraße" Trotzdem isolierte sich China, wie Japan, von der europäischen Welt. Als GB jedoch aufgrund der erhöhten Einfuhr von Opium 1840-42 einen Krieg (Opiumkrieg) mit China führte und gewann, musste sich auch China den europäischen Einflüssen öffnen. China musste nach der Niederlage Hongkong an England abtreten und, wie Japan, einen Handelsvertrag abschließen. China jedoch schaffte den Entwicklungssprung zur Industriemacht nicht. 1860 griffen Frankreich und England das von inneren Unruhen geschwächte Land erneut aus handelspolitischen Interessen an und rissen es noch tiefer in die Ohnmacht hinein. Nun musste China zusehen, wie es immer weiter von den Großmächten "aufgefressen" wurde: von Norden Russland, von Osten die Japaner, von Süden und an den Küsten die Engländer und Franzosen sowie zu guter Letzt auch noch Deutsche, Japaner und Amerikaner. Als 1900 ein Aufstand des Geheimbundes der Boxer losbrach, schlugen alle Großmächte auf einmal los und China rutschte endgültig in die Abhängigkeit von den Großmächten. China wurde nie Kolonialbesitz der imperialistischen Großmächte, blieb aber deren Einflüssen unterworfen.

 

 

USA
Bis 1850 hatten sich die Amerikaner über die ganze Breite des Kontinents ausgebreitet; gleichzeitig hatte die industrielle Revolution begonnen. Sie nahm Ausmaße an, die in Europa (aufgrund der vielen, relativ kleinen Staaten) nicht möglich war. 1861: Sezessionskrieg. Norden der USA (Industrie, Kohle, Eisenbahnen, Kanäle) gegen den Süden (Baumwolle, Früchte, Negersklaven [!]). Die Südstaaten dachten an eine Abtrennung, und als 1860 Abe Lincoln , ein Mann des Nordens, an die Macht kam, wählte der Süden einen Gegenpräsidenten und spaltete sich ab. Lincoln war es noch wichtiger, die USA zusammenzuhalten, als die Sklaverei abzuschaffen, und der blutigste Krieg des 19. Jh. entbrannte. Er dauerte von 1861 bis 1865. Lincoln wurde 5 Tage nach Kriegsende von einem Südstaatler erschossen. Doch die Sklaverei war abgeschafft. Dann begann der Aufstieg der USA zur Weltmacht: 1853/54 erzwang ein amerikanischer Flottenverband Handelsverträge mit Japan &China, 1867 kaufte Amerika Alaska für 7 Mio. $ von Russland, 1887 wird Pearl Harbour auf Hawaii Kriegshafen, 1889 richten die USA auf Samoa einen anderen Flottenstützpunkt ein,1898 Krieg mit Spanien um Guam & Philippinen, Unterstützung von kubanischem Aufstand, wonach die USA Guam und Philippinen erobern und Kuba abhängig von den USA wird. Dies macht die USA zur Großmacht im Pazifik. 1898 schließlich wird Hawaii ein Bundesstaat der USA , 1899 werden die Samoa-Inseln zwischen den USA und dem Deutschen Reich aufgeteilt. 1900 beteiligen sich die USA an der Niederschlagung des Boxeraufstandes in China. Nach 1900 investieren amerikanische Firmen verstärkt in der Mandschurei. 1823 erklärte der amerikanische Präsident Monroe, das sich die USA jedem Übergriff der europäischen Großmächte auf dem amerikanischen Kontinent widersetzen würde. Damit war der Erfolg vieler Freiheitskämpfe in Lateinamerika gesichert. Auch die Industrie hatte ein Interesse an den lateinamerikanischen Staaten. Sie wollten Öl, Gummi, Kupfer usw. von den weiter südlich gelegenen Ländern. Mit dem angelegten Geld wuchs die Abhängigkeit Südamerikas von den USA (> "Dollarimperialismus"). Schließlich wurde der 1850 geplante Panamakanal fertig gestellt, welcher von den USA kontrolliert und finanziert wurde und durch seine Lage die lateinamerikanischen Länder nur noch abhängiger machte.


Außenpolitik des Deutschen Reiches unter Bismarck und danach
Bismarcks Ziel seit dem deutsch-französischen Krieg 1870-71 war es, Frankreich im europäischen Mächtespiel zu isolieren, da er einen Gegenangriff befürchtete. Er schaffte dies, indem er diverse Bündnisse mit Russland, England, Spanien, Österreich-Ungarn und Italien abschloss: Mit Russland bestand ein Rückversicherungsvertrag, mit Österreich und Russland der sog. Dreikaiserbund, mit Österreich und Italien der sog. Dreibund, mit England, Spanien und Italien das sog. Mittelmeerabkommen.

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