Deutsches Kaiserreich - Bismarcks Außenpolitik

Schlagwörter:
Bismarck, Außenpolitik, Deutsches Reich, Gründung, Europa, Großmächte, Vormachtstellung, Sicherheit, Frankreich, Deutsch-Französischer Krieg, Bündnissysteme, Dreikaiserabkommen, Balkankrise, Berliner Kongress, Zweibund, Dreikaiserbund, Referat, Hausaufgabe, Deutsches Kaiserreich - Bismarcks Außenpolitik
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Referat

Bismarcks Außenpolitik

Die Gründung des Deutschen Reiches hatte das europäische Kräfteverhältnis verändert, weshalb sich Bismarck gezwungen fühlte, die Großmächte mithilfe seiner Außenpolitik davon zu überzeugen, dass Deutschland keine Vormachtstellung in Europa erstrebte. Die Reichsgründung 1871 hatte dazu geführt, dass sich das Deutsche Reich in Europa neu formierte und massiv vergrößerte, weshalb die anderen europäischen Mächte Angst vor dem politischen, militärischen und wirtschaftlichen Einfluss Deutschlands hatten. Bismarck wusste um das Misstrauen der anderen Staaten, weshalb er mit seiner Außenpolitik das Ziel verfolgte, ein freundschaftliches Verhältnis mit anderen Nationen zu bewahren und Deutschland dabei Sicherheit zu gewährleisten. Ferner war sich Bismarck bewusst, dass sich die Franzosen für die Niederlage nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 revanchieren wollten und Bündnisse mit anderen europäischen Großmächten gegen Deutschland eingehen könnten. Im Zuge dessen bemühte sich Bismarck um eine defensive Außenpolitik, welche die Zusammenschlüsse zwischen Frankreich und anderen Großmächten verhindern sollten und auf der Gründung von Bündnissystemen basierte.

Als Grundbaustein seines Bündnissystems schlossen das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn und Russland 1873 das Dreikaiserabkommen, welches allerdings durch die Balkankrise (1875-1878) erschüttert wurde. Da sich Russland und Österreich um Gebiete auf dem Balkan stritten, fungierte Bismarck auf dem 1878 stattfindenden Berliner Kongress als Vermittler und bemühte sich um einen friedlichen Ausgleich. Allerdings verschärfte sich die Stimmung beider Großmächte, weshalb das Bündnis immer schwieriger aufrechtzuerhalten war. Nach der Balkankrise bemühte sich Bismarck weiterhin um ein defensives Bündnissystem, weshalb er 1879 den Zweibund mit Österreich und Ungarn schloss. Nachdem sich die Stimmung zwischen Russland gelegt hatte, wurde der Zusammenschluss zwei jähre später zum Dreikaiserbund erweitert. Weiterhin schloss das Deutsche Reich mit Österreich und Italien den sogenannten Dreibund. Dieses Bündnis war ein geheimer Defensivvertrag, welcher aufgrund Italiens kolonialer Absichten und dem dadurch resultierenden Konflikt mit Frankreich entstand. Da der Dreikaiserbund aufgrund des immer größer werdenden Gegensatzes Russlands und Österreichs zerbrochen war, schloss Bismarck 1887 mit Russland den Rückversicherungsvertrag. Dieses Bündnis blieb bis zur Bismarcks Entlassung 1890 bestehen und sollte dem jeweils anderen die Neutralität im Falle eines Krieges durch einen Dritten zusichern.

Bismarcks Außenpolitik sicherte dem Deutschen Reich eine erste Epoche des Friedens und zugleich gelang es ihm, Frankreich von anderen Großmächten zu isolieren und somit einen Zweifrontenkrieg zu verhindern. Nachdem Wilhelm II. 1888 neuer Kaiser wurde und Bismarck 1890 als Reichskanzler entlassen wurde, kam es zur Umstrukturierung der Außenpolitik des Deutschen Reichs. Zunächst löste Wilhelm II. Den Rückversicherungsvertrag mit Russland auf, wodurch die friedliche Ära zu Ende ging. Um das Deutsche Reich zur führenden Weltmacht zu etablieren, ging er Konflikte mit anderen Großmächten ein, welche dazu führten, dass es zur Annäherung Frankreichs, Großbritanniens und Russlands kam. Ebenso kam es mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 zum Zweifrontenkrieg, welcher Bismarck mit seiner Außenpolitik stets verhindern wollte.

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Fazit

Die Außenpolitik Bismarcks nach der Gründung des Deutschen Reiches hatte das Ziel, das Misstrauen der anderen europäischen Mächte gegenüber Deutschland zu verringern und gleichzeitig Deutschlands Sicherheit zu gewährleisten. Um Frankreich von anderen Großmächten zu isolieren und einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden, schloss Bismarck verschiedene Bündnisse wie das Dreikaiserabkommen, den Zweibund und den Dreibund. Nach dem Scheitern des Dreikaiserbundes schloss Bismarck den Rückversicherungsvertrag mit Russland. Diese Außenpolitik sicherte Deutschland eine Friedensperiode und verhinderte einen Zweifrontenkrieg. Nach der Entlassung Bismarcks wurde die Außenpolitik Deutschlands umstrukturiert, was letztendlich zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führte.

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