Französische Revolution - Verlauf und Auswirkungen

Schlagwörter:
Frankreich, König Ludwig XVI., Napoleon, Staatsbankrott, Nationalversammlung, Referat, Hausaufgabe, Französische Revolution - Verlauf und Auswirkungen
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Frankreich: Die Französische Revolution

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war der französische Staat hoch verschuldet. Die Lasten trug fast ganz der Dritte Stand, die Geistlichkeit und der Adel, leisteten nur geringe Abgaben. Die Finanzminister scheiterten mit Ihren Reformplänen. Die Bürger verlangten nach amerikanischem Vorbild eine Verfassung, die Ihnen Mitspracherecht und Zugang zu den öffentlichen Ämtern zugestand. Missernten in den Jahren 1787 und 1788 verschärften vor allem die Lage des einfachen Volkes.

Seit 1614 waren die französischen Generalstände nicht mehr zusammengetreten. Die hohen Schulden zwangen König Ludwig XVI. jedoch, sie einzuberufen, um mit Ihnen einen Ausweg aus der Krise zu suchen. In der Versammlung gab es Streit um das Abstimmungsverfahren. Die beiden ersten Stände wollten geschlossen nach Ständen, die Vertreter des Dritten Standes nach Köpfen abstimmen. Der König stand auf der Seite der beiden ersten Stände und drohte, die Versammlung aufzulösen. Daraufhin erklärten sich die Abgeordneten des Dritten Standes zur Nationalversammlung. Die Unruhe im Lande wuchs, und am 14.Juli 1789 stürmte eine große Menschenmenge die Bastille, eine alte Festung in Paris, die als Symbol der Königsmacht galt. Die Revolution hatte begonnen.

Die Bevölkerung nahm großen Anteil an den Ereignissen. Vor allem fanden die Entwürfe zur Erklärung der Menschenrechte hohe Beachtung, als sie im August 1789 verkündet wurden. Im Laufe Ihrer Beratungen hob die Nationalversammlung die Privilegien der Geistlichkeit und des Adels auf und enteignete den Besitz der Kirche zugunsten des Staates. Die Arbeiten an der Verfassung waren erst 1791 beendet.

Die Not des Volkes aber wuchs, die Unruhen nahmen zu. Ludwig XVI. wurde gezwungen, nach Paris überzusiedeln, wo er unter größerer Kontrolle der Nationalversammlung stand. Die europäischen Fürsten beschlossen, der Revolution in Frankreich Einhalt zu gebieten. Das französische Revolutionsheer aber schlug die eingerückten österreichisch - preußischen Truppen. Das französische Königshaus wurde beschuldigt, mit den Feinden zusammengearbeitet zu haben; die königliche Familie wurde gefangen genommen, der König verurteilt und am 21.Januar 1793 öffentlich hingerichtet. Die Revolutionsheere überschritten nun die Grenzen Frankreichs, drangen bis an den Rhein vor und eroberten Holland, Belgien und Italien. In Ihrem Schutz bildete sich in Mainz nach französischem Muster eine Republik.

Der Krieg und die Hinrichtung des Königs verschärften die Gegensätze in Frankreich. Allgemeine Unsicherheit und Misstrauen zwischen den Führern der Revolution bewirkten, dass ein Sicherheits- und Wohlfahrtsausschuss gebildet wurde. In Ihm konnte Robespierre die Macht die Macht an sich reißen. Mit seinen Anhängern richtete er eine Terrorherrschaft auf. 35000 bis 40000 Menschen wurden in wenigen Monaten umgebracht. Diese Schreckensherrschaft endete erst, als Robespierre vom Parlament, das sich selber bedroht fühlte, unter Anklage gestellt und am 27.Juli 1794 hingerichtet wurde.

1795 übernahm ein Direktorium die Regierung in Frankreich; es konnte jedoch den Krieg gegen die neue antifranzösische Koalition von England, Russland und Österreich nicht beenden. Im Inneren gab es immer wieder Unruhen durch Königstreue und radikale Demokraten. In dieser Situation übernahm 1799 Napoleon durch einen Staatsstreich die Macht; 1804 krönte er sich zum Kaiser der Franzosen. Napoleon leitete Reformen ein. Mit dem Code Civil galt ein einheitliches Recht, das wesentliche Forderungen der Französischen Revolution verwirklichte. Maße und Gewichte wurden vereinheitlicht und eine zentrale, von Paris gesteuerte Verwaltung geschaffen.

Im Westen des Deutschen Reiches gingen große Teile an Frankreich verloren. Das setzte in Deutschland eine territoriale Umgestaltung in Gang. Die Grundlage dafür bildete vor allem die Aufhebung der geistlichen Staaten. Napoleon unterstützte dabei die Bildung mittlerer Fürstentümer, die ihm politisch nicht gefährlich werden konnten. 1806 gründeten 16 deutsche Fürsten den Rheinbund und stellten sich damit auf die Seite Napoleons. Franz II., letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, legte seine Krone nieder und nannte sich fortan Kaiser von Österreich. 1806 wurde auch Preußen von Napoleon vernichtend geschlagen.

 


Verlauf und Auswirkungen

Durch die Unterdrückung des 3.Standes und die wirtschaftlichen Probleme des Landes (Staatsbankrott von 1788) kam es zu starken Unruhen in Frankreich und immer öfter traten während der Regierungszeit Ludwig XVI. Forderungen nach Reformen auf. Dem 3.Stand, der ca. 98% der Bevölkerung ausmachte (13% Bürger; 85% Bauern), musste für 94% der Steuereinnahmen aufkommen, daher lebte die Mehrheit der Menschen in Armut und Hungersnot. Kleinbürger, Bauern und Besitzlose hatten sehr schwere Arbeit zu verrichten, die so gut wie gar nicht honoriert wurde. Die Bourgeoisie, die auch für die Steuern aufkommen musste, beschwerte sich außerdem noch über den mangelnden politischen Einfluss. Der Adel befürchtete den Verlust seiner Steuerprivilegien, da der König immer mehr Schulden machte, um Hof um Militär bezahlen zu können.
Nach mehrfachen Forderungen traten am 5.Mai 1789 die Generalstände in Versailles zusammen, die Ludwig XVI. zwangen landesweite Wahlen zuzulassen.

Der 3.Stand schloss sich am 17. Juni zur Nationalversammlung zusammen und verkündete mit dem Ballhausschwur nicht eher auseinander zugehen, bis eine Verfassung geschaffen worden sei. Ludwig XVI. hatte keine andere Wahl als die Nationalversammlung anzuerkennen, ließ aber auch den 1. und 2. Stand dieser beitreten, so dass am 9.Juli 1789 aus der Nationalversammlung die verfassungsgebende Nationalversammlung wurde.

Am 14. Juli 1789 kam es nach verschiedenen Provokationen zum Sturm auf Bastille, dem Staatsgefängnis. Und nicht nur in Paris, sondern in fast allen Teilen Frankreichs kam es zu Unruhen und Ausschreitungen auf Seiten der Bauern, so dass viele Adlige außer Landes flohen.
Aufgrund der Unruhen wurde eine provisorische revolutionäre Regierung gebildet, die Nationalgarde, unter dem Befehl Marquis de Lafayette. Daraufhin verzichtete Ludwig XVI. auf militärisches Einschreiten. Die Nationalversammlung stellte die Maßnahmen der Regierung auf eine rechtliche Grundlage, so wurden u.a. die feudalen Standesrechte und andere Privilegien abgeschafft, die Menschen- und Bürgerrechte am 26. August verkündet, der Erbadel beseitigt (19.Juni 1790), das Land untergliedert (Januar 1790) und eine Zivilverfassung für den Klerus geschaffen (12.Juli 1790).
Jedoch wurde das "gute" Verhältnis zwischen dem Königshaus und der Nationalversammlung durch die misslungene Flucht des Königs nach Varennes im Juni 1791 beendet.

Am 3. September 1791 wurde die Verfassung - ausgearbeitet von der Nationalversammlung - verkündet, allerdings sah diese immer noch eine konstitutionelle Monarchie vor und so kam es zu Forderungen nach der Schaffung einer Republik. Am 1. Oktober 1791 trat die Gesetzgebende Nationalversammlung zusammen, in der vor allem die Jakobiner die Oberhand hatten. Innerhalb der Jakobiner kam es bald zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den gemäßigteren Girondisten und der radikaleren Bergpartei. Am 20. April 1792 erklärten die Girondisten Österreich und Preußen den Krieg, damit begannen die Kriege, in die fast ganz Europa verwickelt waren.

Mit dem Sturm auf Tuilerien am 10. August 1792 (die Pariser Bevölkerung erstürmte die Residenz des Königs) begann die radikale Phase der Revolution. Ludwig XVI. wurde abgesetzt und zusammen mit seiner Familie verhaftet und am 21. Januar 1793 wegen Landesverrats hingerichtet. Zwischen dem 2. und 6. September 1792 kam es zu den Septembermorden, bei denen über 1000 politische Gefangene, vor allem Geistliche, hingerichtet worden. Am 21. September 1792 rief der neu gewählte Nationalkonvent die Republik aus. Besonders dominant waren die Girondisten und die Bergpartei, aber nach und nach wurden die Girondisten immer unwichtiger. Am 6. April wurde der Wohlfahrtsausschuss vom Konvent gegründet, der u.a. die allgemeine Wehrpflicht einführte. Der Jakobinerführer Maximilien de Robespierre gehörte dem Ausschuss an.

In Paris starben 2000 Menschen durch die Guillotine, im Rest des Landes ca. nochmals 15000. Insgesamt fanden während der Schreckensherrschaft schätzungsweise 40000 Menschen den Tod.
Am 27. Juli 1794 wurde Robespierre gestürzt und zusammen mit Gefolgsleuten hingerichtet. Am 6. Oktober 1795 lösten sich Nationalkonvent und Wohlfahrtsausschuss auf und am 31. Oktober 1795 trat das Direktorium als oberstes Regierungsorgan zusammen. Aber es traten auch dort Misserfolge auf, wie z.B. der Staatsbankrott von 1797. In einem Staatsstreich vom 9. November 1799 setzte der Artilleriegeneral Napoléon Bonaparte das Direktorium ab und wurde selbst 1.Konsul.

Zurück