L- Glutamin
Eigenschaften:
- die am Stärksten vertretende Aminosäure (AS)
-> kann vom menschlichen Organismus leicht synthetisiert werden
- bedingt essentielle AS
- hitzeempfindlich
Vorkommen:
- rohem Fleisch -> Muskeln
- Skelettmuskulatur (höchste interzellulare Glutaminkonzentration bis zu 60% des Körperbestandes)
- Lunge-, Leber-, Hirn- und Magengewebe
- in keimenden Samen vieler Pflanzen
- in fast allen Proteinen
Verwendung:
- Geschmacksverstärker
- Aufbau von Proteinen
- Hauptbrennstoff für schnell teilende Zellen (z.B. Darmzellen)
- Brennstoff für Zellen des Immunsystems
-> bei Krankheiten Beschleunigung der Erholung
- wird in Nieren in Glucose umgewandelt, ohne Beeinflussung des Insulin- und Glucagonwertes
-> Beitrag zur Energiegewinnung
-> Entgegenwirkung bei Nahrungsfettspeicherung
- im direktem Zusammenhang mit Proteinsynthese, da für Transport von Stickstoff, Bestandteil von Proteinen, verantwortlich
- begünstigt Resorption anderer AS
- stimmuliert Testosteron- und Wachstumshormonausschüttung
-> verhindert somit, durch hemmende Wirkung dieser Hormone auf Cortisolspiegel, seinen eigenen Abbau nach hartem Widerstandstraining
- nützlich bei: Operationen, Trauma, Krebs, gastrointestinaler Erkrankungen, Wundheilung, schwerst kranken Neugeborenen, HIV/AIDS, zur Stärkung des Immunsystems bei Ausdauersportlern, Prävention von Komplikationen bei Chemotherapie, Strahlenbehandlungen, Knochenmarkstransplantationen
Biochemie:
- 30- 35% des AS- Stickstoffs im Plasma an Glutamin gebunden
- „Stickstoff- Shuttle“
-> schützt Körper vor zu hohem Ammoniakspiegel (Puffer), indem es überschüssiges Ammoniak bindet, und bei Bedarf wieder freisetzt, um Bildung von anderen AS, Aminozuckern, Nucleotiden und Harnstoff zu ermöglichen
- eine von drei AS an Synthese von Glutathion beteiligt
Mangelerscheinungen:
- durch Verletzungen, Sepsis, anhaltender Stress, völlige Nahrungskarenz, Anwendung von Glukokortikoiden, geschwächtes Immunsystem, verzögerte Wundheilung, Belastung, Erschöpfung