Die Krone der ewigen Seligkeit von Angelus Silesius

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Kommt, meine Freund, und höret an,
Was mir Gott dort wird geben,
Kommt, schaut, wie man wird angetan
Im ewgen Freudenleben.
Komm, hört mich singen von der Kron,
Die mir mein Bräutgam, Gottes Sohn,
Wird ewiglich aufsetzen.
 
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Ists nicht ein Trost, er ruft mir schon?
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Er ruft, ich soll nur kommen,
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Soll kommen vom Berg Libanon,
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Den ich hab eingenommen.
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Er ruft mir nach und nennt mich Braut,
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Die ihm verlobt ist und vertraut,
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Er spricht, er will mich krönen.
 
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Die Kron wird sein das helle Licht,
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Mit dem ich werde schauen
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Der ewgen Wahrheit Angesicht
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Und ihrer Schönheit Auen.
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Mit dieser Kron werd ich umlaubt,
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Weil ich der Wahrheit hab geglaubt.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron wird sein die Sicherheit,
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Daß mich nichts kann vertreiben,
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Daß ich in solcher Seligkeit
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Werd ewiglich verbleiben.
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Mit dieser Krone krönt mich Gott,
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Weil ich auf ihn gehofft in Not.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron wird sein die Lieblichkeit,
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Gott innig zu genießen
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Und in sein ewge Süßigkeit
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Mit ewger Lust zerfließen.
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Denn diese Kron er mir drum gibt,
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Weil ich ihn hab allhier geliebt.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron wird sein die höchste Ruh,
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Das Aufhörn der Verlangen,
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Dieweil ich werd in jedem Nu
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Das ewge Gut empfangen.
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Denn weil ich ihn verlangt allhier,
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So gibt Gott diese Krone mir.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Krone wird die Klarheit sein,
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In der mein Leib wird glänzen
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Mehr als der Sonn- und Mondenschein
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In dieses Himmels Grenzen.
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Er wird mehr glänzen als Kristall,
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Mehr als Karfunkel und Opal.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron wird sein, daß mich kein Leid
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In Ewigkeit kann kränken,
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Daß mich nichts kann in Traurigkeit
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Noch eingen Unmut senken,
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Wird ewige Gesundheit sein
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Und Sicherheit vor aller Pein.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron ist die Subtiligkeit
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Des Leibs und seine Stärke,
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Die ihm beiwohnet jederzeit
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In jedem Tun und Werke.
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Er geht durch Eisen und durch Stein,
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Wie durch ein Glas der Sonnenschein.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron ist die Geschwindigkeit
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Der höchst geschickten Glieder,
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Durch die ich flugs kann weit und breit
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Nach Wunsch sein hin und wieder.
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Wo ich nur will, da bin ich bald
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Im Augenblick ohn Aufenthalt.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron wird sein das Wohlgefalln
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An himmlischen Gebäuen,
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Die Lust an den Geschöpfen alln,
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Die Gott dann wird verneuen.
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Da wird man schaun Sonn, Mond und Stern,
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Wie man nur will bald nah und fern.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron ist ferner der Genuß
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Der englischen Gespielen,
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Der Heilgen unverfälschter Kuß,
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Der Liebe von so vielen.
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Die innigste Vertraulichkeit,
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Die Demut und die Freundlichkeit.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron ist, daß ich, wenn ich will,
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Auch gar kann Jesum küssen
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Und seinen Kuß ohn Maß und Ziel
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Hinwiederum genießen.
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Die Kron ist, ihm gemeine sein,
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Empfahen seinen Glanz und Schein.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Die Kron wird sein die ewge Lust
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Von Gottes Angesichte,
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Von seinem Geist und seiner Brust,
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Von dem dreieingen Lichte.
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Eins sein mit ihm, das sein, was er,
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Ein Geist und einges Wollustmeer.
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Dies, dies ist meine Krone.
 
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Dies ist die Kron, die ewge Kron,
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Die Gott mir auf wird setzen.
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Mit diesem Troste wird sein Sohn,
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Mein Jesus, mich ergötzen.
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Hat auch ein Kaiser solche Macht
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Gehabt und je zu Wege bracht
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Als meine Macht und Krone?
 
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O Jesu, Jesu wirke doch
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Und hilf mich zubereiten,
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Behüt mich vor der Sünden Joch,
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Verleih mir Kraft zu streiten.
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Erhalt mich treu bis in den Tod,
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Gib Sieg, daß du mich, süßer Gott,
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Kannst ewiglich so krönen.

Details zum Gedicht „Die Krone der ewigen Seligkeit“

Anzahl Strophen
16
Anzahl Verse
128
Anzahl Wörter
606
Entstehungsjahr
1624 - 1677
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Krone der ewigen Seligkeit“ wurde von Angelus Silesius verfasst, einem Barockdichter, der von 1624 bis 1677 lebte. Bei der zeitlichen Einordnung handelt es sich demzufolge um die Epoche des Barocks, die von etwa 1600 bis 1720 dauerte.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht nachdenklich und tiefgründig. Die religiösen Themen und die spirituelle Bildsprache lassen auf eine tief sitzende Glaubenserfahrung des Autors schließen.

In dem Gedicht geht es um das Jenseits aus christlicher Perspektive, um die Aussicht auf himmlischen Lohn und ewige Seligkeit. Im Mittelpunkt steht die „Krone“ als Metapher für die Belohnung, die der Glaubende in der Ewigkeit erhält. Das lyrische Ich beschreibt diese Belohnung mit verschiedenen Attributen wie „helles Licht“, „Sicherheit“, „Lieblichkeit“ und weiteren positiven Aspekten, die alle zusammen die „Krone der ewigen Seligkeit“ bilden. Es erzählt von der Kommunikation und der Beziehung zu Gott und seiner Hoffnung, aufgrund seines Glaubens und seiner Liebe zu Gott in die ewige Seligkeit einzugehen. Durch die Wiederholung „Dies, dies ist meine Krone“ betont das lyrische Ich immer wieder aufs Neue das Ziel seiner Sehnsucht.

Formal ist das Gedicht in 16 Strophen unterteilt, jede mit jeweils sieben Versen. Diese Struktur wird konsequent eingehalten, was auf eine sorgfältige Komposition schließen lässt. Die Sprache des Gedichts ist von einem gehobenen, religiösen Duktus geprägt. Der Autor verwendet viele Metaphern und bildhafte Ausdrücke, um seine Gedanken und Gefühle zu vermitteln. Dabei zeigt sich seine tiefe Verwurzelung im christlichen Glauben und seine intensive Beschäftigung mit der Vorstellung vom Jenseits.

Insgesamt ist das Gedicht ein sehr ausdrucksvoller Text, der die spirituelle Erfahrung und die Hoffnung des Autors auf eine ewige Seligkeit schildert. Es zeigt, wie sich der Glaube in seiner Zeit ausdrückte und welche Bedeutung die Religion für die Menschen dieser Epoche hatte.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Krone der ewigen Seligkeit“ des Autors Angelus Silesius. Im Jahr 1624 wurde Silesius in Breslau geboren. Im Zeitraum zwischen 1640 und 1677 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Barock zuordnen. Der Schriftsteller Silesius ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Zeitepoche des Barocks erstreckt sich über den Zeitraum von 1600 bis ungefähr 1720. Diesen Zeitraum kann man in drei Abschnitte unterteilen: Spät-, Hoch- und Frühbarock. Der Dreißigjährige Krieg war ein Religions- und Territorialkrieg in Europa, der für Elend, Zerstörung und Tod sorgte. Dazu kamen ein Niedergang der Wirtschaft und die Pest, welche das Unheil während des Dreißigjährigen Krieges nur noch befeuerte. Elend und Krieg lösten in der niederen Bevölkerung ein tiefes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus. Dagegen lebten die alleinigen, absolutistischen Herrscher in pompösen Luxus und ließen sich Prunkschlösser errichten. Diese Gegensätze von Lebenslust und Todesangst bzw. Luxus und Armut spiegelten sich ebenfalls in der Literatur wider. In der Dichtung wird die Verwendung solcher inhaltlichen Gegensätze als Antithetik bezeichnet. In der vorhergehenden Epoche der Renaissance waren noch viele Dichtungen in lateinischer Sprache veröffentlicht worden. Mit dem Barock begann die Zeit der deutschsprachigen Literatur. Im Barockzeitalter war der überwiegende Teil der Literatur Gelegenheitsdichtung. Man dichtete zur gehobenen Unterhaltung oder bei Hofe zur Huldigung der Fürsten. Für den wohlhabenden Bürger schrieben Lyriker für Taufen, Beerdigungen oder Hochzeiten. Die Lyrik des Barocks wird deswegen auch Gesellschaftsdichtung genannt.

Das vorliegende Gedicht umfasst 606 Wörter. Es baut sich aus 16 Strophen auf und besteht aus 128 Versen. Der Dichter Angelus Silesius ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Gliedmaßen der Seelen“, „Du mußt geübt werden“ und „Gott ist mein Himmelbrot“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Krone der ewigen Seligkeit“ weitere 1832 Gedichte vor.

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