Details zum Gedicht „Die Seligkeit“
Angelus Silesius
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1624 - 1677
Barock
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Die Seligkeit“ stammt von Angelus Silesius, einem deutschsprachigen Dichter und Theologen des Barock. Silesius wurde 1624 getauft und starb 1677, das Gedicht kann somit zeitlich in die Epoche des Barocks eingeordnet werden, in der Fragen des Glaubens und der Religion eine zentrale Rolle spielten.
Beim ersten Lesen fällt die tiefe Religiosität und die Betonung von spirituellen Freuden und göttlicher Nähe auf, die typisch ist für die barocke Literatur und Theologie.
Das Gedicht beschreibt Silesius' Verständnis von himmlischer Seligkeit und repräsentiert die christlich-religiöse Vorstellung von vollkommener Freude und ewigem Leben nach dem Tod. Er definiert Seligkeit als „ein stetes Anschaun Gottes“ und „ein Lieben ohne Verdruß“, was ein Bild von ununterbrochener Hingabe und bedingungsloser Liebe zeichnet. Mit dem Bild des „süßen Jesus Kuss“ und der Unmöglichkeit der Trennung vom „Bräutigam“, d.h. Jesus Christus, wird die Seligkeit weitgehend als permanente Nähe zu Christus und göttlicher Harmonie dargestellt.
In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in vier Verse und eine einzige Strophe unterteilt, was es sehr kompakt und direkt macht. Dabei folgt das lyrische Ich einer klaren, erklärten Struktur, um seine Definition von Seligkeit zu geben. Literarisch erzeugt es durch die Verwendung von Metaphern und religiöser Symbolik ein starkes Bild von göttlicher Harmonie und ewiger Freude. Wie es typisch ist für die barocke Dichtung, verwendet Silesius eine präzise und eloquente Ausdrucksweise, die sowohl Reinheit als auch Intensität der spirituellen Liebe und Hingabe widerspiegelt.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Die Seligkeit“ ist Angelus Silesius. Im Jahr 1624 wurde Silesius in Breslau geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1640 und 1677. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Bei Silesius handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.
Der die Jahre 1600 bis 1720 umfassende Zeitraum gilt als Epoche der Barockliteratur, die sich im deutschen Sprachraum während und nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) entfaltete. Als Bezeichnung der Epoche wird das aus dem Portugiesischen stammende Wort „Barock“ erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts genutzt. Der Dreißigjährige Krieg(1618–1648) gilt als das maßgebende Bezugselement des Barocks. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ ein wirtschaftlich, politisch und kulturell verfallenes Deutsches Reich. Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen wurden ganze Landstriche entvölkert. So wurden Gewalt, Tod und Zerstörung zum Teil des Alltags der Menschen der damaligen Zeit. Hungersnöte und Seuchen, wie die Pest, verschlimmerten die Situation der Bevölkerung weiter. Allein der Ausbruch der Pest reduzierte die Bevölkerung um ein Drittel. Elend und Krieg lösten in der Bevölkerung ein starkes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus. Im Gegensatz dazu lebten die absolutistischen, alleinigen Herrscher in pompösen Luxus und ließen sich Schlösser voller Prunk bauen. Diese Gegensätze von Lebenslust und Todesangst bzw. Luxus und Armut spiegelten sich ebenso in der Literatur wider. In der Dichtung wird die Verwendung solcher inhaltlichen Gegensätze als Antithetik bezeichnet. In Deutschland führte der Barock zu einer Ablösung des Lateinischen in der Literatur - einschließlich der wissenschaftlichen und philosophischen Literatur - durch das Deutsche. Die bedeutenden Vertreter der Lyrik der Barockzeit sind Martin Opitz, Paul Fleming, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, Andreas Gryphius, Simon Dach, Johann Christian Günther, Angelus Silesius und Friedrich von Logau.
Das 31 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe. Angelus Silesius ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Allerverliebteste, der Allerheiligste“, „Man achtet das Ewige nicht“ und „Der Mensch ist groß vor Gott“. Zum Autor des Gedichtes „Die Seligkeit“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 1832 Gedichte vor.
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