Gesang zur Dämmerung von Emmy Hennings

Oktaven taumeln Echo nach durch graue Jahre,
Hochaufgetürmte Tage stürzen ein,
Dein will ich sein -
Im Grabe wachsen meine gelben Haare
Und in Holunderbäumen leben fremde Völker,
Ein blasser Vorhang raunt von einem Mord.
Zwei Augen irren ruhelos durchs Zimmer,
Gespenster gehen um beim Küchenbord.
Und kleine Tannen sind verstorbene Kinder,
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Uralte Eichen sind die Seelen müder Greise,
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Die flüstern die Geschichte des verfehlten Lebens,
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Der Klintekongensee singt eine alte Weise.
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Ich war nicht vor dem bösen Blick gefeit,
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Da krochen Neger aus der Wasserkanne,
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Das bunte Bild im Märchenbuch, die rote Hanne
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Hat einst verzaubert mich für alle Ewigkeit.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Gesang zur Dämmerung“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
101
Entstehungsjahr
1885 - 1948
Epoche
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Gesang zur Dämmerung“ der Autorin Emmy Hennings. Im Jahr 1885 wurde Hennings in Flensburg geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1901 bis 1948 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zur Epoche Avantgarde / Dadaismus zu. Bei der Schriftstellerin Hennings handelt es sich um eine typische Vertreterin der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 101 Worte. Weitere Werke der Dichterin Emmy Hennings sind „An Hugo“, „Budapest im Mai“ und „Ätherstrophen“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Gesang zur Dämmerung“ keine weiteren Gedichte vor.

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