Vergänglichkeit der Schönheit von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau

Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand
Dir endlich mit der Zeit um deine Brüste streichen
Der liebliche Corall der Lippen wird verbleichen;
Der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand
 
Der Augen süsser Blitz, die Kräffte deiner Hand
Für welchen solches fällt, die werden zeitlich weichen
Das haar, das itzund kan des Goldes Glantz erreichen
Tilget endlich tag und jahr als ein gemeines band.
 
Der wohlgesetzte Fuss, die lieblichen Gebärden
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Die werden theils zu Staub, theils nichts und nichtig werden
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Denn opfert keiner mehr der Gottheit deiner pracht.
 
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Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen
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Dein Hertze kan allein zu aller Zeit bestehen
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Dieweil es die Natur aus Diamant gemacht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Vergänglichkeit der Schönheit“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
115
Entstehungsjahr
1670
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Vergänglichkeit der Schönheit“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau. 1616 wurde Hoffmann von Hoffmannswaldau in Breslau geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1670. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Barock zugeordnet werden. Der Schriftsteller Hoffmann von Hoffmannswaldau ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Die Literaturepoche des Barock folgt auf die Epoche des Humanismus und der Renaissance. Sie umfasst den Zeitraum von circa 1600 bis 1720. Der Begriff leitet sich aus dem Portugiesischem ab. Der Begriff stammt aus der Juweliersprache und bedeutet „seltsam geformte, schiefrunde Perle“. Der Dreißigjährige Krieg, der in die Zeit von 1618 bis 1648 fiel, gilt als das maßgebende Bezugselement des Barocks. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ ein wirtschaftlich, politisch und kulturell verfallenes Deutsches Reich. Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen wurden ganze Landstriche entvölkert. So wurden Zerstörung, Gewalt und Tod zum Teil des Alltags der Menschen der damaligen Zeit. Schwere Hungersnöte und Seuchen, wie die Pest, verschlimmerten die Situation der Bevölkerung weiter. Allein der Ausbruch der Pest dezimierte die Bevölkerung um ein Drittel. Elend und Krieg lösten in der niederen Bevölkerung ein starkes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus. Dagegen lebten die absolutistischen, alleinigen Herrscher in verschwenderischem Luxus und ließen sich Schlösser voller Prunk bauen. Diese Gegensätze von Todesangst und Lebenslust bzw. Armut und Luxus ließen sich ebenfalls in der Barockliteratur ausmachen. In der Lyrik wird die Verwendung solcher inhaltlichen Gegensätze als Antithetik bezeichnet. Der Barock war die erste Epoche, die in Deutschland bewirkte, dass Literatur von nun an nicht mehr auf Latein, sondern erstmals in deutscher Sprache herausgegeben wurde. Eine besondere zur Zeit des Barock priorisierte Form der Lyrik stellte das sogenannte Sonett dar. Zu den bedeutendsten Dichtern des Barocks gehören: Grimmelshausen, Andreas Gryphius, Martin Opitz, Casper von Lohenstein, Caspar Ziegler und Paul Fleming.

Das 115 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Ein weiteres Werk des Dichters Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau ist „Die Welt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Vergänglichkeit der Schönheit“ keine weiteren Gedichte vor.

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