Die Welt von Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau

Was ist die Welt und ihr berühmtes Glänzen?
Was ist die Welt und ihre ganze Pracht?
Ein schnöder Schein in kurzgefaßten Grenzen,
Ein schneller Blitz bei schwarzgewölkter Nacht,
 
Ein buntes Feld, da Kummerdisteln grünen,
Ein schön Spital, so voller Krankheit steckt,
Ein Sklavenhaus, da alle Menschen dienen,
Ein faules Grab, so Alabaster deckt.
 
Das ist der Grund, darauf wir Menschen bauen
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Und was das Fleisch für einen Abgott hält.
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Komm, Seele, komm und lerne weiter schauen,
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Als sich erstreckt der Zirkel dieser Welt!
 
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Streich ab von dir derselben kurzes Prangen,
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Halt ihre Lust für eine schwere Last:
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So wirst du leicht in diesen Port gelangen,
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Da Ewigkeit und Schönheit sich umfaßt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Die Welt“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
111
Entstehungsjahr
1679
Epoche
Barock

Gedicht-Analyse

Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau ist der Autor des Gedichtes „Die Welt“. Geboren wurde Hoffmann von Hoffmannswaldau im Jahr 1616 in Breslau. Das Gedicht ist im Jahr 1679 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Barock zuordnen. Hoffmann von Hoffmannswaldau ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche.

Der Barock umfasst etwa die Zeit von 1600 bis 1720. Die Übersetzung des portugiesischen Wortes „barocco“ lautet „unregelmäßig geformte Perle“. Das Zeitalter des Barocks wurde durch den Dreißigjährigen Krieg stark beeinflusst – Hunger, Seuchen (insbesondere die Pest), Vergewaltigung und Tod sorgten für großes Elend bei der Bevölkerung in Europa. So schrumpfte die Bevölkerung im Deutschen Reich von etwa 28 Millionen im Jahr 1615 auf 11 Millionen Menschen am Ende des Krieges im Jahr 1648. Elend und Krieg lösten in der ärmeren Bevölkerung ein tiefes Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit aus. Dagegen lebten die alleinigen, absolutistischen Herrscher in verschwenderischem Luxus und ließen sich Schlösser voller Prunk errichten. Diese Gegensätze von Lebenslust und Todesangst bzw. Luxus und Armut spiegelten sich auch in der Literatur wider. In der Dichtung wird der Einsatz solcher inhaltlichen Gegensätze als Antithetik bezeichnet. In Deutschland führte der Barock zu einer Ablösung des Lateinischen im Schriftwerk - einschließlich der philosophischen und wissenschaftlichen Literatur - durch das Deutsche. Autoren und Werke sind zahlreich in dieser Zeit. Martin Opitz, Andreas Gryphius oder Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen sind typische Vertreter der Zeit des Barocks.

Das 111 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Ein weiteres bekanntes Gedicht des Autors Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau ist „Vergänglichkeit der Schönheit“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Welt“ keine weiteren Gedichte vor.

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