Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren von Novalis

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen,
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freie Leben
Und in die Welt wird zurückbegeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit werden gatten
Und man in Märchen und Gedichten
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Erkennt die ewgen Weltgeschichten,
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Dann fliegt vor einem geheimen Wort
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Das ganze verkehrte Wesen fort.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“

Autor
Novalis
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
67
Entstehungsjahr
1772 - 1801
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Novalis. Geboren wurde Novalis im Jahr 1772 . Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1788 und 1801. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Romantik zuordnen. Bei Novalis handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche.

Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst, der Literatur und der Musik äußerte. Aber auch die Gebiete Geschichte, Philosophie und Theologie sowie Naturwissenschaften und Medizin waren von ihren Auswirkungen betroffen. Die Frühromantik lässt sich zeitlich bis in das Jahr 1804 einordnen. Die Hochromantik bis 1815 und die Spätromantik bis in das Jahr 1848. Die Romantik entstand in Folge politischer Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche. Im gesamten Europa fand ein Übergang von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft statt. Gleichzeitig bildete sich ein bürgerliches Selbstbewusstsein heraus. Technologischer Fortschritt und Industrialisierung sind prägend für diese Zeit. In der Romantik finden sich unterschiedliche charakteristische Motivkreise. Sehnsucht und Liebe (Blaue Blume) oder das Unheimliche (Spiegelmotiv) sind wichtige Motive. Auch politische Motive wie Weltflucht, Nationalismus und Gesellschaftskritik lassen sich aufzeigen. Das Mittelalter gilt bei den Romantikern als Ideal und wird verherrlicht. Übel und Missstände des Mittelalters bleiben unbeachtet. Strebte die Klassik nach harmonischer Vollendung und gedanklicher Klarheit, so ist die Romantik von einer an den Barock erinnernden Maß- und Regellosigkeit geprägt. Die Romantik begreift die schöpferische Phantasie des Künstlers als unbegrenzt. Dabei baut sie zwar auf die Errungenschaften der Klassik auf. Deren Ziele und Regeln möchte sie aber hinter sich lassen.

Das vorliegende Gedicht umfasst 67 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Novalis sind „Ich sehe Dich in tausend Bildern“, „Gesang der Toten“ und „Der Sänger geht auf rauhen Pfaden“. Zum Autor des Gedichtes „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 14 Gedichte vor.

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