Aus der Gnomenwelt von Adolf Böttger

Im Gestrüpp, wo dichtgeschart
Eriken und Farrenkräuter,
Liegt der Gnom und streicht den Bart,
Als ein Fürst der Bärenhäuter;
Mausefellen ist dein Rock,
Weidenbast die Pluderhose,
Ein Wachholderreis sein Stock,
Und sein Dolch ein Dorn der Rose.
 
Horch, da rauscht es in dem Gras,
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Und es schwanken Halm und Farren,
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Leise schlüpft's und gleißt wie Glas,
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Daß des Gnomen Glieder starren;
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Unter ziegelrotem Dach
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Eines mächt'gen Fliegenschwammes
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Äugelt grün und zornig ach!
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Eidechslein, das Kind des Schlammes.
 
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Kaum nun springt der Gnom hervor,
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Schlängelt sich das Tier im Ringe,
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Schäumt und züngelt, daß empor
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Furchtsam flieh'n die Schmetterlinge.
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Hurtig zückt der Gnom den Speer
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Heißen Ingrimms auf den Drachen,
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Zischend springt das Blut empor
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Aus dem Salamanderrachen.
 
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Jener trennt den Kopf vom Rumpf,
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Steckt ihn auf die Brombeerlanze,
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Und im seligsten Triumph
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Flicht er Eichlaub sich zum Kranze;
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Siegreich zieht er dann einher,
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Zeigt sich Vettern, Basen, Ohmen,
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Widerhallt im Land die Mär
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Stolz vom Ritter Görg der Gnomen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.9 KB)

Details zum Gedicht „Aus der Gnomenwelt“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
159
Entstehungsjahr
1815 - 1870
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Aus der Gnomenwelt“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Adolf Böttger. Der Autor Adolf Böttger wurde 1815 in Leipzig geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1831 und 1870. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 159 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 32 Versen. Adolf Böttger ist auch der Autor für Gedichte wie „Osterlied“, „Gebet auf den Bergen“ und „Rat“. Zum Autor des Gedichtes „Aus der Gnomenwelt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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