Die Buße von Ludwig Schubart

Jung bulte sie mit groß und klein
So recht ein epikurisch Schwein
Izt waidet sie an fremdem Glüke
Platonisch die bekehrten Blike,
Thut Buße, und wird – Kupplerin.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Buße“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
5
Anzahl Wörter
27
Entstehungsjahr
1782
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Interpretation:

Das Gedicht „Die Buße“ wurde von Ludwig Schubart geschrieben, einem deutschen Lyriker, der vom 17. Februar 1765 bis zum 27. Dezember 1811 lebte. Dies gibt uns eine zeitliche Einordnung in die Übergangszeit zwischen Aufklärung und Romantik.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass das Gedicht eine klare und eher herablassende Sprache verwendet, um eine Figur darzustellen, die anscheinend eine Verwandlung durchmacht. Es handelt sich um ein ziemlich kurzes Gedicht mit nur fünf Versen, in denen die Figur sehr knapp, aber auch sehr bildhaft charakterisiert wird.

Im Inhalt geht es um eine Figur, die in ihrer Jugend unersättlich nach Vergnügen suchte, was durch den Ausdruck „bulte sie mit groß und klein, so recht ein epikurisch Schwein“ verdeutlicht wird. Epikur war ein antiker Philosoph, der das Streben nach Vergnügen als das höchste Gut betrachtete. Im weiteren Verlauf des Gedichts vollzieht die Figur einen Wandel und lebt ihre Lust nun in der Freude an fremdem Glück aus („Izt waidet sie an fremdem Glüke“). Schubart verwendet hier ironisch den Begriff „platonisch“, da im ursprünglichen philosophischen Sinn damit eine rein geistige und nicht sexuelle Liebe gemeint ist. Im Kontext des Gedichts ist es jedoch eher eine ironische Bemerkung auf die heuchlerische Veränderung der Figur. Schließlich wird sie im letzten Vers zur Kupplerin, also jemand, der andere Menschen miteinander verkuppelt, um davon zu profitieren.

Die Sprache des Gedichts ist sehr direkt und verwendet bildhafte Metaphern, um den Charakter und das Verhalten der Figur zu illustrieren. Die Form des Gedichts ist eher unregelmäßig, es gibt kein festes Reimschema und auch die Metrik ist nicht konstant. Durch diese spontane und freie Form scheint Schubart die chaotische und unkontrollierte Natur der Figur hervorheben zu wollen.

Insgesamt scheint das Gedicht eine Kritik an der Heuchelei und Oberflächlichkeit der Gesellschaft sowie des individuellen Strebens nach Vergnügen ohne Berücksichtigung der Folgen zu sein. Schubart präsentiert uns eine Figur, die sich verändert hat, aber im Kern ihrer Selbstsucht treu geblieben ist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Buße“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Ludwig Schubart. Geboren wurde Schubart im Jahr 1765 in Geislingen. Das Gedicht ist im Jahr 1782 entstanden. Stuttgart ist der Erscheinungsort des Textes. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit oder Sturm & Drang kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 27 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 5 Versen. Die Gedichte „Aeschylus“ und „Räzel“ sind weitere Werke des Autors Ludwig Schubart. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Buße“ keine weiteren Gedichte vor.

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