Kleine Erkenntnis von Anton Lindner

Stütz den Arm aufs Knie,
Leg das Haupt auf die Hände:
Alles Leid ist am Ende
Nur Melodie ...
Was uns wie Kummer geklungen,
Bald ist es ruhig versungen
Und war nie.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Kleine Erkenntnis“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
7
Anzahl Wörter
31
Entstehungsjahr
1874 - 1929
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Kleine Erkenntnis“ wurde von Anton Lindner verfasst, einem österreichischen Schriftsteller, der zwischen dem 14. Dezember 1874 und dem 22. Januar 1929 lebte. Dies lässt darauf schließen, dass das Gedicht wahrscheinlich in der Zeit des ausgehenden 19. oder frühen 20. Jahrhunderts verfasst wurde, also in einer Zeit des literarischen Übergangs von der epochalen Realismus hin zur Moderne.

Das Gedicht hinterlässt beim ersten Eindruck eine melancholische, aber zugleich auch tröstliche Wirkung. Es ist eine kurze, siebenzeilige, ungeteilte Strophe und somit in der Form eines Einstrichgedichts verfasst.

In einfachen Worten gesagt, vermittelt das lyrische Ich eine Botschaft des Trostes und der Hoffnung in Bezug auf Leiden und Kummer. Es legt nahe, dass diese Gefühle sich im Laufe der Zeit ändern und ihre Wichtigkeit verlieren können und letztendlich vielleicht sogar als unwirklich erscheinen können („Und war nie“). Damit relativiert das lyrische Ich das Leid, indem es betont, dass dieses nur eine vorübergehende Phase ist und sich mit der Zeit auflösen wird.

Bezogen auf die Form und Sprache des Gedichts fällt auf, dass es in einer sehr simplen, geradlinigen Weise verfasst ist. Der Satz ist klar und verständlich, ohne komplizierte Formulierungen oder Wörter. Es ist fast wie ein schlichtes Gespräch oder ein persönlicher Rat des lyrischen Ichs an den Leser. Die simple Struktur des Gedichts unterstreicht die zugrunde liegende Botschaft der Einfachheit und Klarheit, dass Kummer und Leid nicht dauerhaft sind, sondern vergänglich.

Die Anweisungen „Stütz den Arm aufs Knie, Leg das Haupt auf die Hände“ erzeugen ein Bild von Ruhe und Nachdenklichkeit, während die Vorstellung, dass Leiden und Kummer „am Ende nur Melodie“ sind, den Trostgedanken weiter betont und eine sehr poetische, bildliche Darstellung des Hauptthemas ist. Das Bild der Melodie, die verstummt („ruhig versungen“), symbolisiert das Verschwinden bzw. die Transformation von Leid und Kummer. Als solche ist das Gedicht ein Beispiel für die Verwendung der Poesie als Mittel des Trostes und der Emotionalen Verarbeitung.

Weitere Informationen

Anton Lindner ist der Autor des Gedichtes „Kleine Erkenntnis“. Lindner wurde im Jahr 1874 in Lemberg geboren. Im Zeitraum zwischen 1890 und 1929 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zu. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 31 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 7 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Anton Lindner sind „Heimkehr“, „Lied an ein Leuchtkäferchen“ und „Frau Sehnsucht“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Kleine Erkenntnis“ keine weiteren Gedichte vor.

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