Jugend und Alter von Ernst Scherenberg
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Den Hoffnungen der Jugend gleicht |
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Das junge Laub am Baum: |
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Ob Lenzsturm durch die Zweige streicht, |
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Nicht stört's den Frühlingstraum. |
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Des Alters Hoffnungen vergehn, |
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Wie herbstlich Laub versiegt: |
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Ein Hauch, ein leises Windeswehn – |
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Es löst sich und verfliegt. |
Details zum Gedicht „Jugend und Alter“
Ernst Scherenberg
2
8
39
1839 - 1905
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Jugend und Alter“ stammt vom deutschen Lyriker Ernst Scherenberg, der zwischen 1839 und 1905 lebte. Daher kann man das Gedicht dem literarischen Zeitalter des Realismus zuordnen.
Der erste Eindruck des Gedichts ist, dass hier ein deutlicher Kontrast zwischen der Hoffnung der Jugend und der Hoffnung des Alters erzeugt wird. Dies wird durch den Vergleich der Hoffnung beider Generationen mit den lebendigen, jungen Blättern eines Baumes zu Beginn des Frühlings und den fallenden, verwitternden Blättern im Herbst erreicht.
Im Inhaltlichen schildert das lyrische Ich zwei verschiedene Lebensphasen und ihre Emotionalität. In der ersten Strophe wird die Hoffnung der Jugend dargestellt, welche sich wie das junge Laub am Baum, das selbst einen Frühlingssturm leicht übersteht, zeigt. Das heißt, die Jugend ist erfüllt von unerschütterlichen Träumen und Hoffnungen, die stark genug sind, jeglicher Herausforderung zu widerstehen. Die zweite Strophe kontrastiert dies mit der Darstellung des Alters, dessen Hoffnungen wie das herbstliche Laub sind, die mit nur einem Hauch, einem leisen Wind entfernt werden. Hieraus kann man interpretieren, dass im Alter die Hoffnungen schwächer werden und leicht verfliegen können.
Formell besteht das Gedicht aus zwei Vierzeilern, den sogenannten Quartetten. Über das Reimschema lässt sich ohne Kenntnis der Endwörter keine abschließende Aussage treffen.
Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, bereichert durch den starken Naturvergleich. Der Vergleich gibt den inhaltlichen Überlegungen eine tiefergehende, metaphysische Ebene. Es erzeugt auch eine deutliche Stimmung, die die Unbeschwertheit der Jugend und die eher melancholische Profile im Alter darstellt.
Alles in allem ist dieses Gedicht eine lyrische Reflexion über Jugend und Alter, die starken Hoffnungen der Jugend und die flüchtigen Hoffnungen des Alters. Über die Natur-Metapher erfasst der Dichter universelle menschliche Erfahrungen.
Weitere Informationen
Ernst Scherenberg ist der Autor des Gedichtes „Jugend und Alter“. Scherenberg wurde im Jahr 1839 in Swinemünde geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1855 bis 1905 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zu. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 39 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Der Dichter Ernst Scherenberg ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Mutter Wort, wie weckt es“ und „Wie lang die Nacht“. Zum Autor des Gedichtes „Jugend und Alter“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.
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