Die Stunde naht von Albert Traeger

Die Stunde naht, da ich von dir mich wende,
Mein Herz erzittert in der Trennung Weh',
Sein schönster Traum geht schon so früh zu Ende,
Wie soll ich leben, wenn ich dich nicht seh'!
 
Ihr sel'gen Tage, die so schnell zerflossen,
Nichts zaubert wieder euren Reiz hervor;
Ach, jede Freude, fern von dir genossen,
Ist eine Rose, die den Duft verlor.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Stunde naht“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
61
Entstehungsjahr
1830 - 1912
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Stunde naht“ wurde von Albert Traeger verfasst, einem deutschen Dichter, der von 1830 bis 1912 lebte. Das legt nahe, dass dieses Werk während der Epoche des Realismus entstanden sein könnte, jedoch sind Traegers Gedichte eher dem frühen bürgerlichen Realismus zuzuordnen.

Beim ersten Lesen fällt sofort der Stimmungscharakter des Gedichts auf. Es handelt sich um ein sehr emotionales Gedicht, in dem Trauer, Abschiedsschmerz und Sehnsucht eine Rolle spielen.

Das lyrische Ich thematisiert Abschied und Trennung von einer Person, die ihm sehr nahe steht, eventuell einer geliebten Person. Sein Herz „erzittert“ vor Schmerz, seine Träume brechen zu früh ab und er fragt sich, wie ein Leben ohne die geliebte Person überhaupt möglich ist. Im zweiten Teil reflektiert das lyrische Ich die Vergangenheit – die „sel'gen Tage“ – die in ihrer Süße und Fülle unwiederbringlich vergangen sind.

In Hinblick auf Form und Sprache ist das Gedicht in zwei Quartetten (Strophen mit jeweils vier Versen) verfasst. Albert Traeger nutzt einfache, jedoch sehr gefühlvolle und expressive Sprache. Es fallen metaphernreiche Verszeilen auf, wie zum Beispiel: „Ist eine Rose, die den Duft verlor.“ Diese Visual- und Sinn-Metapher steht für die verlorene Freude und das Erlebnis der Realität ohne den geliebten Menschen, das sinnlos und leer erscheint. Besonders hervorzuheben ist hier der Konjunktiv „soll“, der eine Unsicherheit und Zukunftsangst bei der Vorstellung eines Lebens ohne die geliebte Person ausdrückt.

Insgesamt lässt das Gedicht tiefe Emotionen und den inneren Konflikt des lyrischen Ichs spüren, das zwischen Erinnerungen an glückliche Tage und der schmerzhaften Wirklichkeit der Trennung schwankt. Durch die ausdrucksstarke Sprache und die eindrucksvollen Bilder lässt uns Traeger an diesen tiefen Gefühlen teilhaben.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Die Stunde naht“ ist Albert Traeger. Im Jahr 1830 wurde Traeger in Augsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1846 und 1912. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus, Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 61 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 8 Versen. Der Dichter Albert Traeger ist auch der Autor für Gedichte wie „Magdalena“, „Früher Tod“ und „Wenn du noch eine Heimat hast“. Zum Autor des Gedichtes „Die Stunde naht“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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