Eine plötzliche Stille von Leo Sternberg
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Eine plötzliche Stille kommt oft, |
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Als ob das Weltgewühl |
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Die Sekunde jetzt stockte |
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Und zwischen geraden Wänden |
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Eine einzige schmale Bahn |
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Freilegte von mir zu dir: |
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Dann denkst du an mich. |
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Und wie durch die Furt voreinst |
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Des gespaltenen Meers, |
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Zieht gelassen ein Traum |
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Auf inniger Gasse |
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Jenem Ufer zu. |
Details zum Gedicht „Eine plötzliche Stille“
Leo Sternberg
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12
50
1876 - 1937
Naturalismus,
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Eine plötzliche Stille“ wurde von Leo Sternberg geschrieben. Sternberg lebte von 1876 bis 1937 und ist Teil des literarischen Symbolismus, was durch die Verwendung von metaphorischen und symbolischen Elementen in seinem Gedicht deutlich wird.
Beim ersten Lesen kommt ein Gefühl von Ruhe und Stille auf. Der Leser kann fast die „plötzliche Stille“ spüren, die in der ersten Zeile beschrieben wird. Das lyrische Ich scheint von einer abrupten Unterbrechung des Alltags zu erzählen, welche eine direkte Verbindung zwischen ihm und einer anderen Person entstehen lässt.
Im Inhalt spürt man, dass das lyrische Ich eine tiefe emotionale Verbindung zu einer anderen Person hat. Es suggeriert, dass bei der „plötzlichen Stille“, die die Welt kurz anhält, eine „schmale Bahn“ von ihm zu dieser anderen Person entsteht. Dies könnte bedeuten, dass in diesen stillen Momenten eine Art gedanklicher oder emotionaler Kommunikation stattfindet, und das lyrische Ich betont, dass die andere Person dann an ihn denkt. Diese Verbindung wird durch das Bild des „gespaltenen Meers“ weiter verstärkt. Es ist metaphorisch für einen Weg durch ein Hindernis oder eine Barriere, hier bildet es einen Weg für einen „Traum“, um die Verbindung weiter zu stärken.
Vom stilistischen Aspekt aus betrachtet, benutzt Sternberg konkrete Bilder und Metaphern, um seine Gedanken und Gefühle zu vermitteln, wie es für den Symbolismus typisch ist. Der Text zeigt einen flüssigen und nachdenklichen Rhythmus, begleitet von romantischen und emotional bedeutungsvollen Worten. Die Wahl der Worte wie „Weltgewühl“, „stockte“, „gerade Wände“, „schmale Bahn“ erzeugt eine Atmosphäre von Eindringlichkeit und Nachdenklichkeit, die gut zur Idee der plötzlichen Stille und dem daraus resultierenden Raum für tiefe Verbindung und Introspektion passt.
Mit seiner Metaphern- und Bildsprache erzeugt Sternberg eine wunderschöne Darstellung von innigem und tiefem Begehren und der Verbindung zwischen zwei Menschen, selbst inmitten des tumultartigen „Weltgewühls“. Es zeigt die Stärke und Tiefe der Verbindung, die das lyrische Ich zur anderen Person fühlt und deutet darauf hin, dass diese Verbindung trotz äußerer Umstände stark und unerschütterlich ist.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Eine plötzliche Stille“ des Autors Leo Sternberg. 1876 wurde Sternberg in Limburg an der Lahn geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1892 bis 1937 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 50 Worte. Die Gedichte „Junge Brut“, „Wiesenidyll“ und „Insellegende“ sind weitere Werke des Autors Leo Sternberg. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Eine plötzliche Stille“ weitere 11 Gedichte vor.
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