Mittag von Paul Barsch

Kein Ton, kein Hauch. Das Bergtal ruht
In greller Mittagssonnenglut.
 
Und Gras und Blumen, Strauch und Baum
Umfängt es wie ein tiefer Traum.
 
Da plötzlich aus dem Blumenflor
Blitzt jäh ein Schlangenhaupt empor.
 
Es starrt zur Ferne unbewegt,
Als hätt sich's leise dort geregt.
 
Nur Täuschung war's. Die Schlange neigt
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Sich still zurück, der Mittag schweigt.
 
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Wie Traum liegt's auf dem Blumenflor,
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Und Frieden ist es, wie zuvor.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Mittag“

Autor
Paul Barsch
Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
68
Entstehungsjahr
1860 - 1931
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Mittag“ wurde von Paul Barsch geschrieben, der vom 16. März 1860 bis zum 3. August 1931 lebte. Wir können das Gedicht also zeitlich in die Epoche des Realismus einordnen, welche in Deutschland von etwa 1850 bis 1890 dauerte. In dieser Zeit strebten die Künstler danach, die Realität objektiv und wahrheitsgetreu darzustellen.

Das Gedicht macht auf den ersten Eindruck einen ruhigen und idyllischen Eindruck. Es beschreibt eine heiße Mittagsszenerie in einem stillen Bergtal. Inmitten der Natur, umgeben von Gras, Blumen, Sträuchern und Bäumen, bricht plötzlich eine Schlange die Ruhe. Sie hebt den Kopf aus den Blumen, starrt zur Ferne, als hätte sie etwas wahrgenommen, und verschwindet dann wieder. Nach diesem kurzen Aufreger kehrt die Ruhe zurück - wie ein Traum liegt alles still da, und Frieden herrscht, wie zuvor.

Das lyrische Ich möchte wahrscheinlich die Ruhe und Idylle der Natur darstellen, die nur kurz durch das Auftauchen der Schlange unterbrochen wird. Es könnte die Ruhe der Mittagszeit schildern, eine Zeit, in der alles still steht, eine Zeit der Hitze und des Träumens.

Inhaltlich ist das Gedicht einfach und leicht zu verstehen. Es handelt sich um eine einfache Szene aus der Natur, die vom lyrischen Ich erzählt wird. Der Stil des Gedichts ist unkompliziert und unaufdringlich.

Form und Sprache des Gedichts sind gleichmäßig und kompakt. Das Gedicht besteht aus sechs Strophen mit jeweils zwei Versen. Diese Form wirkt strukturiert und geordnet. Die Sprache ist einfach und schlicht und enthält keine komplizierten metaphysischen Bilder oder Symbole. Die kurzen, prägnanten Sätze unterstreichen die Stille und Ruhe der dargestellten Szene und passen somit perfekt zum Inhalt. Es handelt sich also um ein stimmiges, in sich geschlossenes Gedicht, das auf einfache Weise eine Momentaufnahme der Natur wiedergibt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Mittag“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Paul Barsch. Geboren wurde Barsch im Jahr 1860 in Jasienica Dolna (Niederhermsdorf), Schlesien. Im Zeitraum zwischen 1876 und 1931 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 68 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Paul Barsch ist auch der Autor für Gedichte wie „Neid“ und „Der alte Friedhof“. Zum Autor des Gedichtes „Mittag“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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