Altes Lied von Georg Busse-Palma

Es ist manch heimliche Quelle,
Die klagend im Dunkeln singt:
Ist denn kein Becher zur Stelle,
Kein Becher, der mich trinkt?
 
Es ist an heimlicher Stelle
Manch Becher arm und leer,
Der von der klagenden Quelle
So gern gefüllet wär!
 
Wenn der von der klagenden Quelle
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Und die vom Becher wüßt:
11 
Manch Mädchen und mancher Geselle,
12 
Die hätten sich längst geküßt!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Altes Lied“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
61
Entstehungsjahr
1876 - 1915
Epoche
Naturalismus,
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

„Altes Lied“ ist ein Gedicht des deutschen Autors Georg Busse-Palma, der von 1876 bis 1915 lebte. Dies bedeutet, dass das Gedicht im Kontext des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts gesehen werden muss, bekannt als die Epoche des Symbolismus und der Dekadenz in der europäischen Literatur.

Beim ersten Lesen entsteht der Eindruck einer melancholischen Stimmung. Im Mittelpunkt des Gedichts stehen die Motive der heimlichen Quelle, die im Dunkeln singt und nach einem Becher sucht, der sie trinkt, und des leeren Bechers, der gerne gefüllt werden möchte.

Im Wesentlichen handelt das Gedicht von unerfüllter Sehnsucht und Missverständnissen. Die heimliche Quelle symbolisiert möglicherweise eine Person, die sich danach sehnt, von jemandem bemerkt und geschätzt zu werden, aber im Dunkeln bleibt. Der leere Becher repräsentiert eine andere Person, die sich danach sehnt, gefüllt, also geliebt zu werden. In der letzten Strophe wird angedeutet, dass, wenn die beiden voneinander wüssten, sie sich wahrscheinlich längst gefunden hätten - was auf eine romantische Liebe hindeutet.

Bezüglich der Form, besteht das Gedicht aus drei Strophen mit je vier Versen - ein üblicher Aufbau für lyrische Gedichte. Sprachlich zeichnet es sich durch eine einfache, direkte Ausdrucksweise aus, die dennoch reich an Symbolik ist. Der Gebrauch der Metaphern „heimliche Quelle“ und „Becher“ verleiht dem Gedicht eine zusätzliche Tiefe und Komplexität. Zudem lassen die verwendeten Reime (abcb-Schema) und der Rhythmus das Gedicht melodisch und eingängig wirken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Altes Lied“ ein lyrisches Gedicht ist, das die Themen unerfüllter Sehnsucht und das Verfehlen von Gelegenheiten anhand der Metaphern heimliche Quelle und Becher behandelt. Dabei vermittelt es eine stimmungsvolle, melancholische Atmosphäre und regt zum Nachdenken über verpasste Chancen und die Notwendigkeit der Kommunikation in menschlichen Beziehungen an.

Weitere Informationen

Georg Busse-Palma ist der Autor des Gedichtes „Altes Lied“. Der Autor Georg Busse-Palma wurde 1876 in Lindenstadt bei Birnbaum/Posen geboren. In der Zeit von 1892 bis 1915 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zu. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 61 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Die Gedichte „Abendfalter“, „Meine Pfleglinge“ und „Erloschen“ sind weitere Werke des Autors Georg Busse-Palma. Zum Autor des Gedichtes „Altes Lied“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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