Loriot - Feierabend (Dialoganalyse)

Schlagwörter:
Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, Analyse eines Dialogs, Biographie, Referat, Hausaufgabe, Loriot - Feierabend (Dialoganalyse)
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Referat

Dialoganalyse: „Feierabend“ (Loriot / Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow)

(1.) Die vorliegende Dialoganalyse beschäftigt sich mit dem Stück „Feierabend“, das in dem Buch „Szenen einer Ehe in Wort und Bild“ von Loriot, geboren als Victor von Bülow (1923-2011), zu finden ist. Das Stück thematisiert ein Gespräch zwischen einem Ehepaar, das in einem Streit mündet.

(2.) Die Szene zeigt die Ehefrau, die in der Küche mit Hausarbeiten beschäftigt ist und wiederholt ihren Mann Hermann, der im Wohnzimmer in einem Sessel döst, fragt, ob er auch aktiv ist oder plant, etwas zu unternehmen. Hermann antwortet eher langsam und knapp. Das Gespräch findet vermutlich am Nachmittag statt, nachdem beide ihre Arbeit beendet haben, und spielt sich im Wohnzimmer und der Küche der Wohnung des Ehepaares ab.

(3.) Als die Ehefrau vorschlägt, einen Spaziergang zu machen und ihm sogar anbietet, seinen Mantel zu holen, lehnt Hermann höflich ab, da er lieber ausruhen möchte. Kurz darauf schlägt sie ihm vor, Zeitschriften zu lesen und bietet an, sie ihm zu bringen. Wieder lehnt er ab und daraufhin wirft sie ihm vor, sich bedienen zu lassen. Beide sprechen im Dialog aneinander vorbei und hören nur das, was sie hören möchten. Das führt schließlich dazu, dass die Konversation eskaliert und Hermann laut wird.

(4.) Für die Analyse des Dialogs wird das Kommunikationsquadrat, auch als „Vier-Ohren-Modell“ bekannt, verwendet. Die Aussagen beider Charaktere werden auf vier Ebenen der Kommunikation untersucht: Sachinhalt, Appell, Beziehungshinweis und Selbstkundgabe.

Die Ehefrau sagt: „Es könnte ja nichts schaden, wenn du mal etwas spazieren gingest.“ Der Sachinhalt hier ist, dass Spazierengehen gesund ist und niemandem schadet. Der Appell lautet: „Ich möchte, dass du spazieren gehst.“ Sie gibt ihm einen belehrenden Beziehungshinweis, wodurch sie in einer übergeordneten Position erscheint. Ihre Selbstkundgabe lautet: „Ich fände es gut, wenn du spazieren gehst und bin besorgt, dass du untätig bist, denn ich mache mir Sorgen um dich.“

Hermann antwortet mit „Nein-Nein...“. Diese Antwort kann auf zwei Arten interpretiert werden: Sachinhalt A: Spazierengehen ist eine gute Idee. Oder Sachinhalt B: Ich möchte nicht spazieren gehen. Der Appell könnte sein A: Ich stimme zu, lass mich jetzt in Ruhe. Oder B: Ich möchte nicht spazieren gehen, lass mich in Ruhe. Der Beziehungshinweis könnte A: Ich nehme deine Sorge ernst. Oder B: Hör auf, mich zu bevormunden. Als Selbstkundgabe zeigt er A: Zustimmung oder B: Gereiztheit und Desinteresse am Gespräch.

Es fällt auf, dass Hermanns Antwort auf zwei sehr unterschiedliche Arten interpretiert werden kann. Option A könnte die Antwort sein, die seine Frau hören möchte, während Option B eher seine eigenen Gedanken und Wünsche widerspiegelt, die er möglicherweise nicht offen aussprechen möchte.

Loriot / Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow (sein Leben)

Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Loriot, war einer der prägendsten Humoristen der deutschen Unterhaltungsgeschichte. Er wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren und verstarb am 22. August 2011 in Ammerland am Starnberger See. Loriots Karriere umspannte mehrere Jahrzehnte und erlangte nicht nur in Deutschland, sondern auch international Anerkennung für seinen einzigartigen Stil und seinen scharfsinnigen Humor.

Loriot begann seine künstlerische Laufbahn als Cartoonist in den 1950er-Jahren. Seine ersten Cartoons erschienen in der Zeitschrift „Stern“. Der Name „Loriot“ stammt übrigens vom französischen Wort für Pirol, einem Vogel, der auch im Wappen der Familie von Bülow zu finden ist.

In den 1960er und 1970er-Jahren erweiterte er sein Schaffen und wandte sich dem Fernsehen zu. Hier erlangte er große Popularität durch seine Sketche und humoristischen Beiträge. Seine Fernsehsendungen, wie "Loriot" und "Loriot's Cartoon", wurden zu Klassikern der deutschen Fernsehunterhaltung. Sein Humor war geprägt durch feine Ironie und eine genaue Beobachtungsgabe für die Absurditäten des Alltagslebens und menschlicher Kommunikation. Dabei spielten oft die Themen Familie, Ehe und die kleinbürgerliche Gesellschaft eine wichtige Rolle.

Loriot war bekannt dafür, dass er seinen Charakteren mit minimalistischen Mitteln viel Tiefe verlieh. Ein bekanntes Element seiner Sketche sind die sogenannten „Knollennasen“, eine charakteristische Zeichnung der Nasen seiner Figuren.

Einige von Loriots bekanntesten Sketchen sind „Herren im Bad“, „Der Lottogewinner“, und „Die Nudel“. Sein Talent zeigte sich aber nicht nur in kurzen Sketchen; Loriot hat auch erfolgreiche Spielfilme gemacht, unter denen „Ödipussi“ und „Pappa ante portas“ besonders bekannt sind.

Loriot war auch als Synchronsprecher und Opernregisseur tätig. Er lieh seine Stimme beispielsweise dem sprechenden Hund Wum, der durch die Sendung „Die verflixte 7“ bekannt wurde, und inszenierte die Oper „Der Freischütz“.

Für sein Lebenswerk erhielt Loriot zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und den Grimme-Preis. Er hat das deutsche Kabarett und die Unterhaltungskultur nachhaltig geprägt und hinterließ ein umfangreiches Werk, das noch immer von vielen Menschen geschätzt wird.

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