Der Tragödie erster Teil - Nacht
In eine hochgewölbten, engen gotischen Zimmer.
Faust unruhig auf seinem Sessel am Pulte
Faust. Geist.
→ innerer Monolog: Melancholie, Depression
- Heinrich Faust ist ein Gelehrter, der sich mit allen Universitätsfächern auseinandergesetzt hat V. 355
- Mitleid mit sich selbst „ich armer Tor!“ V. 358
- trotz des umfassenden Wissens und Bemühungen, ist Faust nicht zu den Erkenntnissen gekommen, die er sich erhofft hat V. 364 → er wäre gerne allwissend
- trotz seines Scheiterns plagen ihn keine Skrupel / Zweifel - fürchtet sich weder vor Hölle noch Teufeln V. 366 ff.
- Unzufriedenheit → er sich der Magie ergeben (V. 377)
- Faust fühlt sich, wie in einem Kerker gefangen V. 498 - ruft zum Fliehen auf V. 418
- schlägt daraufhin das Werk des Nostradamus auf und erblickt das Zeichen des Makrokosmos (Menschen)
- dieses Zeichen beflügelt ihn, gibt ihm Lebensglück V. 432
- fühlt sich zeitweise göttergleich „Bin ich ein Gott? Mir wird so licht!“ (V. 439)
- schnell fällt ihm jedoch auf, dass seine „magische Beflügelung“ nur trügt, er schlägt das Buch um V. 454 ff.
- er erblickt das Zeichen des Erdgeistes → spricht es aus und beschwört den Geist V. 483
- Geist erscheint → für Faust jedoch kaum auszuhalten, wendet sich ab
- Faust ist der Magie nicht gewachsen, der Erdgeist verhöhnt ihn und verschwindet
- Wagner (Gehilfe Fausts) klopft, von der Stimme Fausts angelockt V. 521
- Wagner = rationaler Wissenschaftler → kein Sinn für Transzendenz
- Streitgespräch über Ziele und Möglichkeiten der Wissenschaft
- Dialog: Faust geht resigniert und verzweifelt hervor
→ führt dazu, dass Faust sich das Leben nehmen möchte V. 712
- als er dabei ist das Gift bzw. Saft zu nehmen, wird er vom Läuten der Osterglocken gestört V. 737
- diese Glocken erinnern ihn an glückliche Kindheitstage V. 781
- „Die Erde hat mich wieder“ V. 784 → trinkt das Gift nicht aus
→ Faust stellt fest, dass seine bisherigen Bemühungen ihm weder umfassende Erkenntnisse noch Schöpfungskraft gegeben haben
→ volle Verzweiflung + Unzufriedenheit
- Strebt nach Allwissenheit, göttlichen Erklärungsansatz
- stößt auf Grenzen der Theologie
- Sucht andere Wege:
- Magie - begreift jedoch auch Makrokosmos nicht
- Ebenbild Gottes - Selbstherrlichkeit - Verhöhnung vom Erdgeist
- Selbstmordversuch - möchte so Grenzen überschreiten, jedoch unterbrochen durch Erinnerung an Kindheit durch Orchester
- Magie überwältigt ihn
- Vor Selbstmord schreckt er zurück, als Chor ertönt
Makrokosmos:
- als Versuch der Erklärung des Daseins
- Mensch als klein und unerheblich
→ Vom Überdruss an der Wissenschaft und der Gier nach Vervollkommnung getrieben, ergibt sich Faust zunächst der Magie, bis er mit der Hilfe Mephistos in rastlose Tätigkeit und Sinnesgenuss eintaucht
Ziel: den für uns bestmöglichen Endzustand erreichen, bevor wir sterben
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