Recycling - ist Recycling die Lösung?

Schlagwörter:
Recyceln, Umweltschutz, Rohstoffe, Plastik, Müll, Entsorgung, Verpackungsmüll, Referat, Hausaufgabe, Recycling - ist Recycling die Lösung?
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Ist Recycling die Lösung?

Gliederung / Inhalt

Die Definition von Recycling

Wörtlich übersetzt bedeutet Recyceln Wiederverwerten oder Wiederaufbereiten. Das Wort wird auch von dem griechischen Wort für Kreis abgeleitet, ein passender Begriff, denn beim Recyceln bleibt das Materien als Rohstoff im Produktionskreislauf. Dabei wird das Ausgangsmaterial zum Sekundärrohstoff.

Nun zur Geschichte des Recyclings. Seit den Anfängen der Landwirtschaft wurden Lebensmittel, und tierische Abfallprodukte, als Düngemittel wiederverwendet. Ressourcen wie Glas, Holz und Metallgegenstände wurden selbstverständlich weiterverwertet. Doch mit der Industrialisierung kamen Veränderungen in der Zusammenstellung des Mülls, erste Deponien entstanden. Nach den Weltkriegen kamen die Menschen zu mehr Wohlstand, sie konnten sich daher Luxusgüter mit aufwendigen Verpackungen leisten. Zum Beispiel: Flaschen, Alufolie, Frischhaltebeutel, Blechdosen und Kunststoffflaschen. Ein durchschnittlicher deutscher Bürger produzierte, in den 1970 Jahren 4,7 kg pro Woche Müll, das sind 244 kg im Jahr, von dem kaum etwas wieder verwertet wurde.

In den folgenden Jahren entstand eine grüne Bewegung, es wurde anerkannt, dass die Müllentsorgung ein Hauptfaktor der Umweltverschmutzung darstellt. Auch der Öl-Schock in den frühen 80 Jahren führte die Begrenztheit der natürlichen Ressourcen vor Augen. Ein erster Schritt war die freiwillige Mülltrennung. Es folgten Technologien zur Aufbereitung von Altstoffen und ein Müllentsorgungsgesetz.

Beim Recycling unterscheidet man zwischen Up- und Downcycling. Bei dem Upcycling wird ein Produkt aufgewertet, während beim Downcycling Qualität verloren geht. Beim Upcycling wird Zeit und Aufwand investiert, um etwas Neues herzustellen, das den Wert des ursprünglichen Produkts übertrifft. Beim Downcycling hingegen wird aus einem hochwertigen Produkt ein weniger wertvolles. Genau das passiert bei dem Recyclingprozess von Plastik, die Qualität wird gemindert und die Anzahl der Recyclingdurchgänge ist begrenzt.

Dieses Video wurde auf YouTube veröffentlicht.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Problemaufriss: Verpackungsmüll

Nun zu der Problematik, und dem Grund, warum recycelt wird. Die Flut an Verpackungs- und Plastikmüll. Ein aktuelles Thema, dem viel, aber nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wird. Denn der ganze Abfall belastet die Umwelt samt ihren tierischen und menschlichen Bewohnern. Die Ergebnisse von unseren Konsumverhalten sind, unter anderem, das Sterben von unzähligen Meeressäugetieren und Millionen von Meeresvögeln.

Deutschland produziert im Jahr mehr als drei Millionen Tonnen Plastikmüll, das entspricht 40 Kilogramm pro Bundesbürger. Weltweit wurde zwischen 1950 und 2015 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert, das sind mehr als eine Tonne pro Person, die grade auf der Erde leben. Den größten Teil machen Einwegprodukte und Verpackungen aus.

In der jetzigen Corona-Pandemie hat sich die Lage noch verschlimmert. Die Plastikproduktion steigt, aufgrund attraktiver Preise, während die Nachfrage an Recycling-Produkten sinkt. Insgesamt haben sich die Leichtverpackungsabfälle durch die Coronakrise um 20 Prozent erhöht. Kein Wunder, wenn Öl und Neuware viel billiger als Recycle Material sind. So zahlt man für eine Tonne Recyclingmaterial, genannt Rezyklat, 1.200-1.500 Euro, während man für, das Neuprodukt, den gebräuchlichen Kunststoff PET die Hälfte, also 600–700 Euro zahlt.

Eine der Folgen ist das Mikroplastik im Meer, das von Fischen und daraufhin von Menschen gegessen wird, das Wissen darum ist weitverbreitet. Was jedoch nur wenige wissen ist, dass die Verschmutzung von Böden und Binnengewässern je nach der Umgebung 4-23-mal so hoch ist, wie im Meer.

Dieses Video wurde auf YouTube veröffentlicht.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Positive Aspekte beim Recyceln

Das Recyceln von Papier und Glas ist sinnvoll und klappt gut. Die Voraussetzungen sind, dass der Müll bereits vorsortiert ist. Dazu kann jede/r einen Beitragen leisten, durch das fachgerechte Entsorgen sowie die Mülltrennung.

Papier lässt sich zum Großteil wiederverwerten, die Recyclingquote beträgt 83 %. Altpapier lässt sich fünfmal wiederverwerten. Glas hat eine Recyclingquote von 82 % und kann ohne Qualitätsverluste eingeschmolzen werden.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Warum recyceln problematisch ist

In Deutschland wird nicht so viel recycelt, wie es scheint. Grade mal 16 % des deutschen Plastikmülls wird laut „der Plastikatlas 2019“ wiederverwertet. Der Rest wird verbrannt oder ins Ausland verfrachtet. Die offizielle Recyclingquote, die im Jahr 2016 bei 45 % lag, täuscht darüber hinweg, dass es sich dabei größtenteils auf die Anlieferung bei einem Recyclingunternehmen, aber nicht das recycelte Produkt bezieht. Wie viel also wirklich recycelt wird, sollte hinterfragt werden. Aber warum wird in Deutschland so wenig recycelt? Ein Faktor, der immer wieder auftaucht, ist die Finanzierung. Durch die westlichen Lohnstandards ist der Prozess des Recycelns und somit auch das Produkt teuer. Bei der Müllverbrennung wird Energie gewonnen, die als erneuerbar gilt, weshalb sie gefördert wird. Das Ergebnis: Es ist lukrativer, Müll zu verbrennen, als ihn zu recyceln. Doch es gibt weitere Faktoren, die dafür sorgen, dass wenig recycelt wird, diese werden im folgenden weiter aufgeführt.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Weshalb wird so wenig recycelt?

Die Qualität spielt eine entscheidende Rolle. Denn Recycling funktioniert nur bei bestimmten Sorten Plastik, die sich schreddern und schmelzen lassen. Das ist vorwiegend bei Polyethylen und PET der Fall– diese Plastiksorten machen gut 40 Prozent des Gesamtplastiks aus. Andere Sorten, wie zum Beispiel Duroplastik, ein Hartplastik, das auch bei hohen Temperaturen standhält, lassen sich nicht recyceln.

Ein weiterer Faktor ist, inhomogenes, also unreines, Plastik. Im Plastikabfall finden sich ganz verschiedene Plastiksorten. Um das recyceln möglich zu machen, müssen sie aufwendig getrennt werden. Es gibt noch keinen Weg, diese Plastikmischungen effizient zu recyceln.

Nun zum letzten Faktor, dem recycelbarem Plastik. Viele wissen gar nicht, dass sie in die gelbe Tonne oder den Gelben Sack nur Verpackungen werfen dürfen. Also zum Beispiel keine Strohhalme, aber die Folie um die Halme schon. Immerhin ist der Anteil relativ hoch: 40 Prozent aller Kunststoffe gehen in die Verpackung und Verpackungen werden sofort zu Müll. Darum steht Verpackungsmüll oft so im Fokus.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Fazit: Ist Recycling die Lösung?

Nein, recyceln ist nicht die ultimative Lösung. Denn Deutschland produziert jährlich 6 Tonnen Verpackungsmüll, von dem nur ein Bruchteil recycelt wird. Die Umsetzung bei Papier und Glas klappt, doch beim Thema Plastikmüll wird es kritisch. Werbung und Marketing lässt und glauben, dass recyceln ein wertvoller Beitrag für die Umwelt ist. Jedoch ist recyceln nur eine Symptombehandlung, die nicht gegen die Ursache vorgeht. Es handelt sich um eine Marketingstrategie, die den Konsum rechtfertigen und das Gewissen beruhigen soll. Jedoch sollte das eigentliche Ziel sein, den Plastikmüll zu drastisch zu reduzieren und Alternativen zu finden.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Lösungsvorschläge

Was können wir als Konsumierende tun? Als allererstes sollten wir ein Bewusstsein für die Problematik entwickeln. Das heißt erst einmal anerkennen, dass es eine Problematik in unserem Konsumverhalten, und dem daraus resultierenden Berg an Müll gibt. Als nächsten Schritt können wir uns im Web oder auf YouTube informieren, um uns ein Überblick über Themen wie: Mülltrennung, Verpackungsmüll, und Mikroplastik zu verschaffen. Im Folgenden sind einige Tipps gesammelt, die den Plastikverbrauch reduzieren und dadurch zu einem nachhaltigen Leben beitragen können.

Qualität vor Quantität

Anstatt möglichst billige Produkte zu kaufen, die schnell im Müll landen, sollten wir qualitativ hochwertige Produkte kaufen und auf diese acht geben. Ein Beispiel wären hier Schuhe. Auch hier ist es billiger sich neue Schuhe zu leisten, als das Produkt weiterzuverwenden, es also zum Beispiel beim Schuster reparieren zu lassen. Darum lohnt es sich, auf lange Sicht gesehen, auf Produkte mit hoher Qualität zu setzen.

Auf Einwegprodukte verzichten

Die Wegwerfprodukte haben ihren Namen nicht umsonst, nach einmaligem Nutzen landen sie im Müll. Deshalb sollte man auf Plastikteller und -besteck, Trinkhalme und -Kaffee-Kapseln und ähnlichem verzichten und auf Alternativen zurückgreifen. Mehrweggeschirr, Strohhalme aus Glas oder Metall und wiederbefüllbare Kapseln können nach dem Reinigen wieder eingesetzt werden. Auch zu Hygieneartikel für die monatliche Periode gibt es eine Vielzahl an Alternativen, etwa Menstruationstassen, Periodenunterwäsche oder waschbare Stoff-Tampons und Binden. Alle Alternativen sind sie nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch auf längere Zeit gesehen günstiger.

In Unverpackt-Läden einkaufen.

Sie sind bereits in vielen größeren Städten vertreten und bieten neben Lebensmittel auch andere Produkte des alltäglichen Bedarfs an. Für den Einkauf werden eigene Behälter mitgebracht und vor Ort kann die gewünschte Menge abgefüllt werden. Auch auf dem Wochenmarkt kann auf Plastik verzichtet werden.

Eigene Behälter mitbringen

An der Frischetheke, in Cafés und anderen Läden können mitgebrachte Dosen oder Mehrwegbecher den Zweck des Aufbewahrens erfüllen. In vielen Cafés erhält man dafür sogar einen Rabatt, das Unternehmen spart schließlich an Verpackungskosten.

Mikroplastik enthaltene Produkten entsagen

In vielen Flüssigseifen, Duschgels und anderen kosmetischen Produkten ist Mikroplastik enthalten. Oftmals unter Namen wie: Polyethylen (PE) oder Polyquaternium (PQ) aufgeführt. Stattdessen lieber zu zertifizierter Naturkosmetik greifen.

Dieses Video wurde auf YouTube veröffentlicht.

[zurück zum Inhaltsverzeichnis]

Zurück