Neue Medien - Digitale Vagabunde (Erörterung)
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Referat
Erörterung zum Thema: Digitale Vagabunde
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Neuen Medien rasant entwickelt, die globale Vernetzung eröffnet neue Perspektiven und Möglichkeiten. Eine davon ist es, sich von der klassischen Lebensweise abzuwenden und sein Leben online stattfinden zu lassen. Anhänger diese Bewegung, auch genannt „Cult of Less“ sind überzeugt, dass ihre Mediengeräte und einige Kleinigkeiten alles sind, was sie zum Leben brauchen. Sie verkaufen ihre restlichen Besitztümer und wohnen teilweise bei Freunden oder in Hotels.
Diese Umstellung, des Lebens erfordert Entschlossenheit und Mut und stößt sicher nicht immer auf Verständnis, was also bewegt die Menschen diesen Weg einzuschlagen? Im Rahmen einer Hausaufgabe habe ich mich mit dem Thema beschäftigt, um herauszufinden, was die positiven Aspekte sowie negativen Aspekte sind, welche für oder gegen solch ein Leben sprechen.
Das erste Argument, dass für einen solchen Lebensstil spricht: Es ist eine Entlastung für die Umwelt! Die Herstellung sowie der Konsum von Produkten wie Kleidung, Kosmetika etc. sind schädlich für die Umwelt. So haben die meisten importierten Kleidungsstücke nicht nur einen langen Weg, sondern auch einen langen Prozess hinter sich, sie werden geglättet, gebleicht, gefärbt und bedruckt. Bei diesen Vorgängen kommen Chemikalien, aber auch Wasser, das verunreinigt wird, zum Einsatz.
Wenn also jeder minimalistisch leben würde, dann würde der Wirtschaftszweig für Konsumgüter zu einem großen Teil wegfalle. Selbst, wenn es nur ein geringer Teil der Bevölkerung umsetzt kann, dass bereits einen Effekt haben. Denn sie schaffen einen Raum für Gespräch und die Frage, was man letztendlich wirklich zum Leben braucht.
Nun zu einem weiteren Argument, dass ein unkomplizierteres Leben verspricht: Digitale Medien brauchen wenig Platz. Für all unsere Besitztümer ist ein Stauraum nötig, währen Laptop und Handy kompakt sind und sehr wenig Platz einnehmen.
Wer als digitaler Vagabund lebt, braucht wenig Platz und ist flexibel beim Umziehen, was im Gegensatz zu anderen Menschen steht, die von ihrem Hab und Gut in gewisser Weise dort festgehalten werden, wo sie sind.
Der Lebensstil von digitalen Vagabunden trägt ebenso zum Denken bei, dass Materielles keinen hohen Stellenwert haben muss. Das kann helfen den Fokus auf Dinge zu lenken, die nicht-materiell sind, wie Werte, zwischenmenschliches, den Glauben oder Spiritualität.
So ist es in einigen Religionen empfohlen, simpel zu leben und wenige Besitztümer zu haben, um ein bewusstes Leben zu führen, das sich auf nicht-materielle Dinge fokussiert. Das kann dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und glücklicher zu werden.
Das sind zwar alles gute Grunde, die für einen Lebensstil in dieser Art sprechen, dieser bringt aber auch negative Aspekte mit sich, die nicht unerwähnt bleiben sollen.
Zuerst einmal kam mir in den Sinn, dass Gegenstände eine Geschichte und eine unersetzbare Haptik haben. Ein E-Book-Reader kann ich zwar auch ins Regal stellen, er aber macht einen anderen Eindruck als ein volles Bücherregal. So haben auch Erinnerungsstücke, wie ein altes Foto, einen anderen Stellenwert, als ihr digitales Äquivalent. Demzufolge wäre es schwer für viele Menschen all ihre Besitztümer, bis auf eine kleine Auswahl, weg zugeben und auf die Archivierung von Wichtigem auf Festplatten zu vertrauen.
Das nächste Argument bezieht sich auf die wohnliche Lage von digitalen Vagabunden. Sie wohnen in möbliertes Apartments, Hotels oder dem Sofa eines Freundes und verzichten somit auf die persönliche Raumgestaltung.
Die Wohnung mit Dingen zu füllen, die einem gefallen, ist ein großer Luxus, den digitale, die Vagabunden ablehnen. Beim Gestalten seines Umfelds lebt und drückt man die eigene Individualität aus, Gegenstände sind mit Bedeutungen und Erinnerungen verbunden, wodurch jeder Raum seine eigene Persönlichkeit erhält. In einem Hotel hingegen bestimmt der Geschmack eines anderen die Umgebung, welche meist neutral und anonym gehalten ist.
Letztendlich stört mich die Abhängigkeit von digitalen Geräten wie Handy, Laptop etc. Diese brauchen Strom und Internet, ohne die sie so gut wie nutzlos wären. Dadurch ist man nicht nur abhängig von der Funktionstüchtigkeit des jeweiligen Geräts, sondern auch den genannten Faktoren. Bei einem Ausfall steht der digitale Vagabund ohne viele Alternativen da, was zeigt, wie sehr er die Geräte braucht und sich auf dieses verlässt.
Das sind also einige Beweggründe, mit denen Menschen ihren jeweiligen Lebensstil begründen. Zusammengefasst lebt der digitale Vagabund ein ökologischeres, freieres und eventuell glücklicheres Leben, jedoch zu dem Preis, dass er auf Haptik und emotionalen Wert von Gegenständen verzichtet, seinen Lebensraum nicht selbst gestaltet und in einer Abhängigkeit von seinen digitalen Geräten lebt. Jeder muss also selbst die Frage stellen, ob für ihn die positiven oder negativen Aspekte überwiegen.
In meinem Fall: Nein, das ist es nicht. Mich stören die genannten Aspekte, aber auch das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen. Deshalb lehne ich ab, meine gesamten Lebensbereiche auf meinen Laptop zu übertragen und in einer selbst erstellten Welt zu leben.
Doch trotzdem bin ich fasziniert von dieser Art zu leben und ich bewundere Menschen, die sich gegen die Konsumgesellschaft entscheiden, sich von ihrem Besitz lossagen. Das zeigt, dass jeder sich ein Lebenskonzept erstellen kann, um danach zu leben. Wichtig ist dabei sich der negativen Aspekte bewusst zu sein, um das Thema vielschichtig zu betrachten, und seine Entscheidung demnach treffen kann.
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