Ginzberg, Eli - Laufbahnentwicklungstheorie

Schlagwörter:
Entwicklungsprozess, Berufswahl, Berufsleben, Referat, Hausaufgabe, Ginzberg, Eli - Laufbahnentwicklungstheorie
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Referat

Laufbahnentwicklungstheorie (Eli Ginzberg)

1951 entwickelte Ginzberg, als erster Vertreter entwicklungspsychologischer Erklärungsansätze, den Ansatz der Phasentheorie der Berufswahl. Diese Theorie besagt, dass Berufswahl ein Entwicklungsprozess ist. Während dieses Prozesses werden verschiedene Stadien mit berufsrelevanten Entscheidungen durchlaufen. Der Ansatz basiert auf der Frage, welche für einen Beruf relevanten Persönlichkeitsmerkmale sich in welchem Lebensabschnitt ausbilden und wie die soziale Umwelt dies beeinflusst. Durch die Auswertung empirischer Studien, wurden drei Entwicklungsstufen, die die Berufswahl durchläuft erarbeitet.

Die Periode der Phantasiewahl erstreckt sich vom 7. Bis zum 11. Lebensjahr. Ein mangelnder Realitätsbezug der beruflichen Wunschvorstellung und fehlende Überlegungen in Bezug auf die persönlichen Voraussetzungen prägen diese Phase. Folglich werden während dieser ausschließlich Phantasiewahlen getätigt. Dem Kind fehlen die Vorstellungen des Zusammenspiels beruflicher Anforderungen und eigenen Voraussetzungen. Infolgedessen glaubt das Kind, das es noch alles werden könne.

Die Periode der Probe oder Versuchswahl beginnt ab dem 11. Lebensjahr und endet mit Vollendung des 17. Lebensjahres. Biologische Reifeprozesse sowie die Ablösung von der Familie kennzeichnen diese Phase der Berufswahl. Persönliche Faktoren, wie Interessen, Fähigkeiten und Werte kommen während dieser Phase besonders zum Tragen und prägen die ersten Probewahlen. Da Informationen jedoch noch nicht vollständig gesammelt wurden, kommt es zu keiner endgültigen Festlegung. Der Übergang vom Schulleben in die Berufstätigkeit markiert das Ende dieser Phase.

Ab dem 17. Lebensjahr befindet sich der Wählende in der Periode der realistischen Wahl. Während dieser Phase wird ein deutlicher Realitätsbezug hergestellt. Die Berufswahl, welche ein Kompromiss zwischen Interessen, Fähigkeiten und Werten darstellt, wird vollzogen. Die Phase lässt sich in drei Unterabschnitte einteilen. In der „explorativen Phase“ werden Informationen eingeholt und Erfahrungen gesammelt um Alternativen zu erwägen. In der „Kristallisationsphase“ werden besagte Informationen zusammengeführt. Der Entscheidungsprozess spitzt sich zu, bis er schließlich auf eine Berufsalternative zuläuft. Die Berufsentscheidung wird gefällt. In der letzten „Spezifikationsphase“ wird festgelegt, wie die getroffene Berufsentscheidung realisiert werden kann. Dazu werden Fragen nach Art, Ort und Zeit geklärt.

Folgt man dem ginzbergschen Ansatz, so ist die Berufswahl ein sich über mehrere Jahre erstreckender Entwicklungsprozess. Er beginnt etwa mit dem 7. Lebensjahr und endet mit dem Eintritt in das Berufsleben. Dabei wird er durch Persönlichkeits- und Umweltfaktoren bestimmt. Gemäß Ginzberg ist der Prozess nahezu vollständig irreversibel und mit der getroffenen Berufsentscheidung endgültig abgeschlossen.

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