Weimarer Republik Demokratie ohne Demokraten?
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Referat
Die Weimarer Republik – Demokratie ohne Demokraten?
Ein historischer Überblick über die Weimarer Republik
1) Das entscheidende Jahr - 1918
Die Wurzeln der Weimarer Republik liegen in 1918, da in diesem Jahr die Monarchie in Folge der Novemberrevolution gestürzt wurde.
1918 – das letzte Jahr des 1. Weltkriegs. Es war vorhersehbar, dass Deutschland diesen Krieg nicht gewinnen würde. Mit dieser Erkenntnis breitete sich die allgemeine Kriegsmüdigkeit immer mehr über das Land aus. Aber nicht nur dies machte der einfachen Bevölkerung zu schaffen. Auch Hunger, Krankheiten und die vielen zu beklagenden Opfer zerrten an den Nerven und dem Durchhaltewillen der Leute. All diese Faktoren führten letztendlich zum Beginn der Revolution in Form des Matrosenaufstands am 03.11. 1918.
In den letzten Kriegstagen beschloss der damalige US-Präsident Wilson, dass aus der deutschen konstitutionellen Monarchie eine parlamentarische Monarchie zu machen sei. Dieses Vorhaben ist allgemein unter den Oktoberreformen bekannt. Sein Ziel war die weitestgehende Selbstbestimmung und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Völker. Jede Nationalität sollte sich seiner Ansicht nach selbstständig entwickeln und nicht von anderen beherrscht werden. Wilson Ziel war die friedliche Neuordnung Europas und die Gründung eines Völkerbundes. Sein 14-Punkte-Plan versprach einen milden Frieden.
Nach dem Umsturz des Deutschen Kaiserreichs wurde am 09.11. die demokratische Republik durch Philipp Scheidemann und die sozialistische Republik durch Karl Liebknecht ausgerufen. Es sollte ein parlamentarisches Regierungssystem mit Verfassung eingeführt werden. Doch dieses Vorhaben brachte viele Probleme und Fragen mit sich: Wie soll die Demokratie gestaltet werden? Die Sozialdemokraten plädierten für eine Nationalversammlung, die linksradikalen Spartakisten jedoch für eine Räterepublik, also einer Herrschaft der Bevölkerung durch direkt gewählte Räte. Schlussendlich kam eine Nationalversammlung zusammen. Deren Ziel war es eine Verfassung zu erarbeiten, Friedensverträge abzuschließen und nationale Gesetze zu beschließen und infolgedessen zu erlassen. Die Bürger sehnten sich nach Normalität, weshalb vor allem bürgerlich, staatstragende Parteien gewannen. Die USPD, DVP und DNVP hingegen stellten sich gegen den erarbeiteten Verfassungsentwurf und den Staat im Allgemeinen.
In der Zwischenzeit war auch das offizielle Ende des 1. Weltkriegs erreicht (11.11.1918). Nun sollte ein Friedensvertrag von den beteiligten Nationen unterzeichnet werden. Der Versailler Vertrag beschloss das Ende des 1. WK völkerrechtlich. Zu unterzeichnen war der Vertrag zwischen den Siegermächten und dem Deutschen Reich. Für den weiteren Verlauf der Geschichte ist der Fakt, dass viele der deutschen Politiker, die diesen Vertrag unterzeichneten, Juden waren, von großer Bedeutung. Die Folgen des Versailler Vertrags waren für Deutschland verheerend: nicht nur hatten sie die alleinige Kriegsschuld auf sich zu nehmen, auch waren hohe Reparationszahlungen zu leisten und große Teile des deutschen Gebietes abzugeben. So kam es zu neuen Grenzen und erneuter Verbitterung der Bevölkerung.
Währenddessen manifestierte sich in vielen Köpfen die Dolchstoßlegende. Diese besagt, dass das deutsche Heer hätte siegen können. Dies wurde jedoch zunichtegemacht, indem es von der Bevölkerung und den Sozialdemokraten, die gegen die weitere Kriegsführung waren, „erdolcht“ wurde. Diese „Legende“ diente vor allem den Rechten zu Propaganda-Zwecken gegen die Sozialdemokratie, die Verfassung, die Republik und die Novemberrevolution.
2) Die Verfassung
In der Verfassung der Weimarer Republik kam dem Artikel 48 eine besondere Bedeutung zu. So war seine ursprüngliche Aufgabe, dem Reichspräsidenten ein schnelleres und einfacheres Handeln bei beispielsweise Putschversuchen zu ermöglichen. So hatte der RP die Möglichkeit Notverordnungen direkt, also ohne die Mitwirkung von anderen Organen zu erlassen. So war er in solch möglichen Situationen alleiniger Gesetzgeber für geltendes Recht. Jedoch wurden die Möglichkeiten, die sich aus Art. 48 ergaben vor allem bei sozialen und wirtschaftlichen Situationen genutzt. Neben dieser Sonderposition des RP, gab es weitere Elemente der Exekutiven, sowie eine Judikative und Legislative.
So war die Regierung zu Zeiten von Weimar wie folgt aufgebaut:
- Teile der Exekutiven: Reichspräsident als „Ersatzkaiser“; Reichskanzler
- Teile der Judikative: Reichsgericht
- Teile der Legislative: Reichstag; Reichsrat, Länderparlamente
Ein weiteres wichtiges Element, welches jedoch nicht wirklich zur Regierung hinzugezählt werden kann, ist die Reichswehr. Über diese war der RP der Oberbefehlshaber und hatte somit als einziges Regierungsmitglied die Macht über dieses Organ.
3) Gegner und Träger der demokratischen Ordnung
Die neue demokratische Ordnung im Deutschen Reich hatte viele Ablehner. Diese waren hingegen aller Erwartungen in allen sozialen Schichten auffindbar.
Obwohl die Arbeiterschaft womöglich am meisten von der neuen Staatsform der Republik profitierte, gab es auch hier Gegner. Die Arbeiter errangen neue soziale und wirtschaftliche Vorteile, wie 8h-Tage oder Sozialleistungen. Dies führte zu einer vermehrten Wahl der SPD vonseiten der „einfachen Bevölkerung“.
Der Mittelstand hingegen war sehr gespalten. Nicht nur was ihre Ansicht zu der neuen Ordnung angeht, sondern vor allem bezüglich ihres Wohlverhaltens. So tendierten Katholiken vermehrt dazu das Zentrum zu wählen, wohingegen Beamte und Bauern eher dazu tendierten konservative Parteien wie die DNVP oder die DVP zu wählen. Eine dritte Gruppe bildeten die Angestellten. Diese bevorzugten bei Wahlen die DDP, die SPD und die KPD. Einen drastischen Wandel bzgl. des Wahlverhaltens des Mittelstandes war vor allem während bzgl. nach der Inflation zu beobachten. Hierbei radikalisierten sie sich zunehmend und wählten vermehrt die NSDAP.
Als dritte soziale Gruppe bleibt der Adel. Dieser verlor durch die neue politische Ordnung viele Rechte, Ansehen und Besitz. Deshalb wählten sie vornehmend die DNVP. Jedoch gab es auch hier einen Wandel. Ab 1929 gab es auch hier einen Anstieg an Stimmen für die NSDAP. Durch ihren früheren Einfluss auf die politische Ordnung, hatte der Adel auch zu Weimarer Zeiten noch wirkungsvolle Stimmen in Führungspositionen, welche ihre Missgunst bzgl. der Republik kundgaben. Nach der Weltwirtschaftskrise nahm der Zulauf zur NSDAP exponentiell zu.
4) Wirtschaftliche und politische Probleme am Ende der Republik
Durch eine Währungsreform 1923 und Kredite aus den USA konnte die immer weiter ansteigende Inflation im Deutschen Reich gestoppt werden. Jedoch bestand auch hier ein Problem. Deutschland tendierte dazu, das Geld aus den amerikanischen Krediten in langfristige Projekte zu investieren. Hierdurch entstand ein großes Problem, als die USA ihr geliehenes Geld zurückforderten, Deutschland es jedoch nicht „griffbereit“ hatte.
1927 wurde erstmals eine Arbeitslosenversicherung eingeführt. Doch trotz der guten Absichten, der Bevölkerung damit zu helfen, scheiterte das Vorhaben/Bestreben an einem entscheidenden Faktor: durch die Weltwirtschaftskrise gab es im Deutschen Reich viel zu viele Arbeitslose. Zudem wurde ein zu geringer Geldbetrag für diese Arbeitslosenversicherung bereitgestellt. Somit bekam ein Arbeitsloser nahezu kein Geld aus dieser Versicherung. Dies führte dazu, dass die Menschen immer mehr das Vertrauen in ihre führenden Köpfe der herrschenden Parteien verloren und sie sich an andere Parteien wanden. Dies bracht vor allem der DNVP, der NSDAP + Stahlhelm einen großen Zulauf an einer neuen Wählerschaft.
1930 zerbrach die bis dahin herrschende Koalition endgültig.
5) Erstes Präsidialkabinett unter Brüning
Präsidialkabinett ist das „Phänomen“, dass der Reichskanzler nicht mit parlamentarischer Mehrheit, sondern unter dem Vertrauen des Reichspräsidenten regiert. Dies war erstmals unter Heinrich Brüning der Fall. Brüning war der Zentrumspartei angehörig und kleidete die Position des Reichskanzlers vom 30. März 1930 bis zum 30. Mai 1932.
Auch er hatte die Möglichkeit Gesetze per Notverordnung zu verabschieden. Die nutzte er zahlreich.
Aufgrund strenger Sparmaßnahmen nahm die Arbeitslosenzahl weiterhin deutlich zu. Ziel der Regierung war die Schaffung eines autoritären Staates.
6) Politische Entwicklung nach Brüning
Nach Brüning kam die Kabinette Papen und Schleicher an die Macht: Im Juni 1932 wurde Papen Reichskanzler, nachdem Brüning aufgrund von Unstimmigkeiten entlassen wurde. Im Dezember desselben Jahres wurde Schleicher zum Reichskanzler ernannt. Sein Ziel war es die NSDAP zu spalten, die Wirtschaft wieder anzukurbeln und die soziale Situation zu verbessern. Sein Vorhaben hatte jedoch viele Gegner. Vor allem die Industrie und das Umfeld von Hindenburg stellten sich sehr dagegen. Somit kam es auch zur Entlassung Schleichers.
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler Kanzler und damit war auch das (schreckliche) Schicksal Deutschlands besiedelt.
7) Historische Überblick zu Zeiten Weimars
a. Das Jahr 1918
Es kam zur Novemberrevolution, woraufhin die Monarchie gestürzt wurde.
Zudem fand der Matrosenaufstand in Kiel am 03.11. statt.
Sechs Tage später – am 09.11. – wurde die demokratische Republik durch Philipp Scheidemann und die sozialistische Republik durch Karl Liebknecht ausgerufen.
Am 11.11. kam es dann zum Ende des 1. Weltkriegs.
b. Das Jahr 1919
Vom 05. -12.01. fand der Spartakusaufstand statt, dessen Ziel es war die Wahl zur Nationalversammlung zu verhindern. Dies scheiterte.
Zudem wurde der Versailler Vertrag ausgearbeitet. Am 07.05. fanden hierzu Verhandlungen statt. Der Friedensvertrag des 1. WK wurde schlussendlich am 28.06. unterzeichnet.
Weitergehend wurde 1919 die Weimarer Verfassung ausgearbeitet. In Kraft trat sie am 11.08.1919.
c. Die Jahre 1920 – 1923
In dieser Zeit gab es immer wieder Putschversuche. Dies kamen sowohl von linker als auch rechter Seite.
Zudem fanden Anschläge und Morde an Politikern statt.
d. Das Jahr 1923
Es kam zur Besetzung des Ruhrgebietes durch französische und belgische Truppen.
Zudem hatte die Weimarer Republik mit einer Hyperinflation zu kämpfen. Diese konnte nur durch eine Währungsreform besiegt werden.
Am 08.-09.11. kam es zu einem Hitlerputsch in München. Dieser scheiterte jedoch.
e. Das Jahr 1925
Die Weimarer Republik wurde in den Völkerbund aufgenommen.
f. Das Jahr 1929
Die New Yorker Börse brach zusammen. Dieses Ereignis löste eine Weltwirtschaftskrise aus, die unter anderem eine Massenarbeitslosigkeit in DE zur Folge hatte.
g. Das Jahr 1930
Die Große Koalition brach auseinander. Danach war das politische Leben bis zur Machtergreifung Hitlers zerrüttet.
h. Das Jahr 1933 – Das ENDE
Am 30.01. wurde Adolf Hitler durch den Reichspräsidenten Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Damit war das Ende der Weimarer Republik und die schreckliche Zukunft Deutschlands besiegelt.
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