Schuluniform: Restriktion der Individualität oder Freiheitszuwachs?

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Freiheit, Gleichheit, Schulkleidung, Pro und Contra, Referat, Hausaufgabe, Schuluniform: Restriktion der Individualität oder Freiheitszuwachs?
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Referat

Freiheit, Gleichheit, Schuluniform: Restriktion der Individualität oder Freiheitszuwachs?

Die Mädchen im grauen Faltenrock und die Jungs brav mit Hemd und Krawatte - das ist der Stereotyp, welcher als erstes vor dem inneren Auge der mehrheitlichen Bevölkerung erscheint, wenn das Wort Schuluniform fällt.

Die Debatte um die Einführung von Schuluniformen an deutschen Schulen hat in den letzten Jahren wieder zugenommen. Die Idee scheint also wieder Anklang zu finden, nachdem sie die letzten Jahrezehnte nach dem Zweiten Weltkrieg doch eher militärisch-negative Konnotationen aufwarf.

Dennoch besteht noch eine große Opposition, welche vor allem damit argumentiert, dass durch die Schuluniform der Individualismus der Schüler verloren ginge. Kinder sollten schon früh lernen ihre Individualität zu finden und sie auszudrücken. Dazu gehört auch eine individuelle Bekleidungswahl. Mit der Schuluniform wäre dies jedoch nicht mehr möglich. Darüber hinaus stellt die Tragepflicht von Schulkleidung einen Eingriff in die Selbstbestimmungsrechte der Kinder dar. Das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit ist jedoch ausdrücklich im 2. Artikel des Grundgesetzes verankert. Doch wie entfaltet sich eine Persönlichkeit eigentlich „frei“ und vor allem ist verschiedenartige Kleidung hierbei von Nöten? Kurzum: Geht ein Verlust der Freiheit mit der Einführung der Schuluniform einher?

Die Befürworter sehen dies ganz und gar nicht so und stützen sich auf die Argumente der Gleichheit. Durch eine einheitliche Schuluniform wird eine weitesgehende optische Gleichheit unter den Schülern erzeugt, welche das Fundament für Gemeinschaftsgeist an einer Schule schafft. Zudem wird mit der Gleichheit auch die Gleichwertigkeit eines jeden Menschen unterstrichen, u.a. da finanzielle und soziale Diskrepanzen sich nicht mehr vordergründig bemerkbar machen. Was vor allem von den Gegner der Schuluniform bedacht werden sollte, ist, dass durch die Einführung von Schulkleidung gewissermaßen neue Freiheiten geschaffen werden. Denn die Schüler erliegen nicht mehr dem Modezwang sowie Markenfetischismus. Berichten zufolge gehen viele Schüler aufgrund der Schuluniform sogar „freier“ zur Schule, da das verbesserte Sozialklima weniger Raum für Diskriminierung, Vorurteile, Modeneid und Diebstahl lässt. Darüber hinaus erhöht sich auch die Schulleistung, da den Äußerlichkeiten generell weniger Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Dies ist auch auf sozialer Ebene zu vermerken. Die Schüler lernen mit ihrer Persönlichkeit ihre Individualität zu steigern, anstatt sich auf das Aussehen zu beschränken. Hier findet nicht nur eine signifikante Wertevermittlung statt, sondern auch die oben betonte Persönlichkeitsentfaltung vollzieht sich auf der inneren, charakterlichen Ebene, anstatt der rein äußerlichen. Auch muss in Betracht gezogen werden, dass sich das Tragen der Schuluniform nur auf den Bereich des Schulalltags beschränkt vergleichbar mit der Arbeitskleidung von Ärzten, Bauarbeitern oder Flugbegleitern. In der Freizeit kann die Kleiderwahl wieder individuell getroffen werden.

Zwar widersprechen sich Freiheit und Gleichheit in gewissem Maße, denn wie Thomas Mann bereits sagte: „Gleichheit trägt in sich die Tyrannei und Freiheit die anarchische Auflösung.“. Allerdings besteht gerade darin die Herausforderung: Es muss ein Gleichgewicht zwischen ihnen gefunden werden.

Den Grundwerten Freiheit und Gleichheit wird jedoch nicht nur in der Schule große Bedeutung beigemessen, sondern auch in Deutschland als Staat sowohl auf wirtschaftlicher, rechtlicher als auch sozialer Ebene. Gleichwohl man meinen könnte, dass mehr Gleichheit weniger Freiheit bedeutet, liegt die Hauptaufgabe des Staates in der Gewährleistung sozialer Gleichheit, da daraus oftmals überhaupt erst ein Zuwachs an Freiheit resultieren kann.

In Bezug auf die Schulkleidung lässt sich hierzu also schlussfolgernd vermerken, dass bei einer Uniformeinführung offensichtliche Gleichheit gewährleistet wäre und die eingebüßte Modefreiheit durch die oben genannten neugewonnenen Freiheiten kompensiert werden würde. Der Schritt zur Uniform wäre also nicht nur ein Schritt zu mehr Sozialgerechtigkeit, sondern auch Freiheit.

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