Biedermeier - der Biedermeier in Kunst, Musik und Literatur

Schlagwörter:
Literaturepoche, Wiener Kongress, bürgerliche Revolution, Vormärz, Ludwig Eichrodt, Adolf Kußmaul, Referat, Hausaufgabe, Biedermeier - der Biedermeier in Kunst, Musik und Literatur
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Referat

Biedermeier

Als Biedermeier wird eine Literaturepoche bezeichnet. Diese Strömung lässt sich zwischen dem Wiener Kongress (1814/15) und der bürgerlichen Revolution von 1848 einordnen. Mit dem Ausdruck Biedermeier ist in der politischen Geschichte der Begriff der Restauration verknüpft, der sich auf die staatspolitische Entwicklung nach dem Ende der napoleonischen Zeit und des Wiener Kongresses bezieht. Parallel zum eher konservativen Biedermeier bildeten sich die Strömungen des sehr liberalen Jungen Deutschlands und die radikal-demokratische des Vormärz heraus. Als Vormärz wird somit die zum selben Zeitabschnitt gehörende entgegengesetzte Bewegung bezeichnet, die eine politisch revolutionäre Veränderung suchte und unter anderem bei Literaten wie Georg Büchner und Heinrich Heine ihren Niederschlag fand.

Der Ausdruck Biedermeier bezieht sich zum einen auf die in dieser Zeit entstehende eigene Kultur und Kunst des Bürgertums, so z. B. in der Hausmusik, der Innenarchitektur und auch in der Kleidermode, zum anderen auf die Literatur der Zeit, die oft mit dem Etikett „hausbacken“ oder „konservativ“ versehen werden. Als typisch gilt die Flucht ins Idyll und ins Private.

In der Bildenden Kunst der Biedermeierzeit dominierten die Genre- und die Landschaftsmalerei, aber auch das Porträt. In der Musik ist die Bezeichnung Biedermeier eher ungewöhnlich. Meistens wird für die typische Musik dieser Ära von Frühromantik gesprochen. Jedoch lässt sich auch für die Musik gewissermaßen eine Biedermeier-Epoche unterscheiden, in der sie erstmals vom bürgerlichen Geschmack bestimmt wurde. Die Hausmusik erlangte große Bedeutung. Das Klavier als Hausinstrument wurde im Bürgertum zunehmend populär.

Die Bezeichnung "Biedermeier" geht auf die deutschen Schriftsteller Ludwig Eichrodt und Adolf Kußmaul zurück, die für die Münchener "Fliegenden Blätter" in der Zeit von 1855­ bis 1857 die Gestalt des schwäbischen Dorflehrers Gottlieb Biedermaier erfanden - einen Menschen, dem nach ihrer Charakterisierung "seine kleine Stube, sein enger Garten, sein unansehnlicher Flecken und das dürftige Los eines verachteten Dorfschulmeisters zu irdischer Glückseligkeit verhelfen." Eichrodt und Kußmaul wollten mit dieser Figur und dessen Freund Horatius Treuherz eine Parodie auf das Spießbürgertum abliefern. Man begann jedoch gegen Ende des 19. Jahrhunderts, das Biedermeier mit der "guten, alten Zeit" gleichzusetzen und verwendete diesen Begriff als Synonym für Behaglichkeit, Häuslichkeit, Geselligkeit in Familie und im Freundeskreis. Eben für den (auch geistigen) Rückzug ins Private. Ab 1906 wurde der Begriff für Mode und Möbel aus der Zeit zwischen 1815 und 1848 verwendet. Später dann auch für einen Malstil.

Allgemein:

  • Zeitspanne zwischen dem Wiener Kongress und der bürgerlichen Revolution (1815-1848)
  • Gegenstück zum Vormärz
  • Geistig: Ideen der Romantik
  • Stilistisch: Ideen vom Klassizismus
  • Wiedererweckung griechisch-römisch antiker Formen
  • Bürgertum widmet sich mehr unpolitischen Themen
    → Häuslichkeit, Familie und Freunde
  • Blütezeit des Singens und der Hausmusik

Kunst:

  • Landschaftsmalerei und Portrait
    Kaum historische und religiöse Bilder
  • Realistische Darstellung
  • Gefühle und Stimmungen dargestellt
  • Probleme und Alltag der Menschen dargestellt

Musik:

  • Starke Wechselwirkung zwischen Kunstmusik und Volksmusik
  • Librettisten → Märchenwelt, Vergangenheit, exotische Länder
    Franz Schubert!
    Ludwig van Beethoven → seine Musik eher Protest gegen Biedermeier
  • Viele Tanzveranstaltungen
  • Entwicklung des Walzers
  • Josef Lanner und Johann Strauß (Vater) → Schöpfer der Wiener Walzermusik
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