Fontane, Theodor - Irrungen, Wirrungen (Charakterisierung Lene)

Schlagwörter:
Soziales Umfeld: Frau Dörr, Frau Nimptsch, Botho, Gideon Franke, Fremdcharakterisierung, Kapitel, Referat, Hausaufgabe, Fontane, Theodor - Irrungen, Wirrungen (Charakterisierung Lene)
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Referat

Charakterisierung Lene:

Soziales Umfeld: Frau Dörr, Frau Nimptsch, Botho, Gideon Franke


1. Kapitel

  • „Pflegetochter“ der Frau Nimptsch, einer alten Wäschersfrau, S. 6, Z. 4
  • wohnt in der Nähe von Kurfürstendamm und Kurfürstenstraße, schräg gegenüber dem Zoologischen Garten in einem Häuschen zur Miete, S. 5-6
  • Fremdcharakterisierung von Frau Nimptsch zu Liebesverhältnis: vermutet, dass Lene sich verliebt hat und sich etwas einbildet, S. 7, Z. 12-14
  • Fremdcharakterisierung von Frau Dörr: „ein Engel is sie woll grade auch nich, aber propper und fleißig un kann alles und is für Ordnung un fürs Reelle“, S. 8, Z. 17/18 – als sie die beiden Verliebten vom Spaziergang kommen, ist Frau Dörr entsetzt, dass B. „bloß in Zivil“, d.h. ohne Uniform daherkommt + Dörr beschreibt ihre „Handlungen der Zuneigung“ (er flüstert ihr was ins Ohr, sie wirft ihm einen Kussfinger zu) in direkter Rede, was die Nähe zum Geschehenen zum Leser besonders hervorruft


3. Kapitel

  • aschblonde Haare, S. 14, Z. 35
  • seht besorgt um ihre Pflegemutter und kümmert sich um die Hausarbeit, S. 15, Z. 5/6
  • 1. Begegnung mit Botho in Stralau: schwärmt über ihren Retter; sei ein richtiger Kavalier, S. 17/18, Z. 20-22
  • Schwärmen für Botho, genießt seine mehrmaligen Besuche, S. 19, Z. 24-28 + gesteht ihre Liebe vor Frau Dörr: „Einbilden! Ich bilde mir gar nichts ein! Wenn ich einen liebe, dann lieb ich ihn. Und das ist mir genug!“ -> das mache sie glücklich: Lene charakterisiert sich selbst und ihre Gefühle zu Botho, S. 20, Z. 6-13
  • starke Sehnsucht nach Botho; indirekte Selbstcharakterisierung (SCh.): „Er kommt heute nicht, aber morgen. Ach, es ist so lange bis morgen. Ein Glück, dass ich Arbeit habe; je mehr Arbeit, desto besser.“, S. 20, Z. 34-36


4. Kapitel

  • Lene ist nervös, ihren Botho erwartend; indirekte Fremdcharakterisierung: „Lene ging im Vorgarten auf und ab“, S. 21, Z. 6/7 -> auktoriale Erzählweise lässt Leser sich wieder tiefer in Lenes Gefühlswelt einfühlen, da dieser die Handlungen beschreibt
  • geschmeichelt von B. Kompliment (Lene lachte): „… dann hab ich dich gegenüber und kann dich immer ansehn. Ich hab mich den ganzen Tag auf diese Stunde gefreut.“, S. 23, Z. 27/28
  • mag die Sächsische Schweiz mit dem Königsstein und der Bastei, genau wie Botho; S. 25/26


5. Kapitel

  • Furcht vor Bothos Mutter, der „Kaiserin“, weil sie weiß, dass B. Mutter will, dass „ihre Kinder reiche, d.h. sehr reiche Partien machen“, S. 34 ff. -> wirkt durch die zeitdeckenden Dialoge (Stichomythie) für den Leser sehr nahe gehend und mitfühlend „³ sie gibt eine Vorausdeutung: nämlich, dass er eines Tages „weggeflogen“ sei, sie aber in dem jetzigen Moment mit ihm ihre Liebe voll auskostet + S. 34, Z. 22-35: deutet voraus, dass er sie verlassen müsse; d.h. sich den gesellschaftlichen Zwängen der damaligen Zeit irgendwann beugen müsse (aber er liebt sie und „ist schwach“ -> kann sich deshalb nicht dauerhaft auf Lene einlassen -> fühlt sich nicht würdig, B. bzw. den Damen der „höheren“ Gesellschaft das Wasser zu reichen
  • sehr viel dafür geben, mit Botho Arm in Arm durch die „Lästallee“ zu gehen und zu sagen, dass sie beide zu ihren Gefühlen stehen und ihnen die Umwelt egal ist… ein Anflug von Selbstbewusstsein, aber unerfüllbarer Wunsch (spricht im Konjunktiv) -> sieht sich beide jedoch im verflochtenen Netz der Gesellschaft und deshalb ist ihr die Realität bewusst, dass die Beziehung nicht von Dauer ist -> Lene ist ein sehr realitätsbewusster und gesellschaftsverpflichteter Mensch (siehe auch die Heirat mit „ihresgleichen“, Gideon Franke)


6. Kapitel

  • eifersüchtig, als sie Botho beim Reiten beobachtete und dort ebenfalls eine Blondine mit zwei Schimmeln saß – Ausdruck ihrer festen Liebe zu Botho; wird bekräftigt durch den Ausdruck „mein einziger Botho“, S. 38, Z. 31-37
  • direkte Fremdcharakterisierung von Botho: Lene sei treu, gut, zuverlässig und die Orthografiefehler machen sie nur noch reizender


9. Kapitel

  • vorausschauend: bei Spaziergang mit B. und Frau Dörr sagt Lene: „Das ist der hübscheste Weg und der einsamste. Da kommt niemand.“; S. 56 + Lenes Zuneigung wächst: „… aber er nahm ihre Hand und alles war wieder gut“; S. 57
  • wohnte als Kind neben einer Tabagie
  • Lene sagt: „Zuletzt ist einer wie der andre“, S. 61, Z. 6 -> jeder hat seine Qualitäten


10. Kapitel

  • die Leidenschaft geht mit ihr durch: sie umhalste Botho, küsste ihn und war von einer Leidenschaftlichkeit, die ihr ganz fremd war (durch auktoriale Erzählweise wird die Situation für den Leser als sehr greifbar empfunden); S. 63, Z. 3-6
  • neugierig, an Bothos Leben interessiert (will Bedeutung der Namen Serge, Pitt, Gaston wissen) -> zeitdeckender Dialog


11. Kapitel

  • mit dem Besuch in Hankels Ablage wird auch das Liebesverhältnis zwischen beiden enger: sehen sich die Kähne auf dem Teich an und Lene sagt: Oh, mein einziger Botho, wie schön das ist und wie gut ich dir bin“, S. 69, Z. 11 ff.
  • durch auktoriales Erzählverhalten wird dem Leser klar, welche Gefühlsveränderung er bei Lene spürt: „Etwas Entschlossenes und beinah Herbes, das sonst in ihrem Charakter lag, war wie von ihr genommen und einer ihr sonst fremden Gefühlsweichheit gewichen“; S. 69, Z. 18-21 -> Vermerk, dass Lene sich nun dieser Liebe „hingibt“, die Probleme und negativen Gedanken verdrängt; merkt stattdessen, wie viel sie Botho bedeutet und wirft die Zweifel über Bord -> keine negativen Gedanken (direkte Fremdcharakterisierung -> genießen „Glück des Alleinseins“ (d.h. ohne höhere Gesellschaft)
  • ist zurückhaltend, vorsichtig und vorantastend: spricht viel durch bildhafte Sprache (siehe Boot fahren)
  • Botho will ihr einen Strauß Blumen pflücken auf einer Wiese, wo angeblich keine stehen -> da sagt Botho, sie sehe keine, weil sie zu anspruchsvoll ist -> Lenes Antwort: „Und wenn ich es wäre, so wär ich es bloß für dich“ -> Konjunktiv, Lene hat Komplexe, ihm nicht genug wert zu sein, + Hinweis, Lene müsse auf alles einen genaueren Blick haben ; S. 71
  • B. sagt, sie habe kein Auge für diese Dinge, weil sie dafür (Blumen) keine Liebe habe und beides gehört immer zusammen (erst hat sie die Blumen abgesprochen und nun, wo Lene welche gefunden hat, will sie diese nicht als „echte“ gelten lassen
  • direkte Fremdcharakterisierung von Botho: Lene soll Strauß mit einem Haar zusammenbinden… will diese aber nicht, weil ihr beigebracht wurde, dass das Haar bindet und so auch ihr Geliebter mit gebunden wäre an sie, S. 73, Z. 12-27 „³ sie ist aber auch sehr ernst und bodenhaft


12. Kapitel

  • zweifelnd und unsicher über Bothos Spötteln über Wissen und Bildung -> spürt die Kluft, die sie von Botho trennte, S. 81, Z. 8-12
  • melancholisch: „Mein einziger Botho. Wie lange du bleibst…“ – die ständige Wiederholung des ersten Teils bekräftigt, dass Botho für sie der „Traummann“ schlechthin ist; S. 82, Z. 14 ff.
  • charakterisiert wird Lene durch auktoriale Erzählweise und durch den Wechsel der Dialogpartner mit dem Erzähler – sodass sich zeitdeckendes und zeitraffendes Erzählen abwechseln – schafft den tiefergehenden Einblick und das bessere Einfühlen in die Situation: Lene fühlt sich geborgen und empfindet die Zeit (an ihn geschmiegt) als „höchstes Glück“


13. Kapitel

  • glücklich: sah die Welt in einem „rosigen Lichte“ + dankbar, diese „kostbare Stunde“ mit Botho erleben zu dürfen -> fühlte Stolz, Freude und Dank; S. 83
  • peinlich: beide planen eine Ruderpartie… sehen Klubleute kommen und wollen so rasch ins Boot, um ihnen nicht zu begegnen, S. 85 -> treffen dort auf B. Freunde Pitt, Serge und Balafré mit ihren Damen (Damen wurden als hohe historische Personen benannt), Lene nahm den Rang einer Geliebten an; S. 86 -> Botho steht zu ihr
  • die Damen machen allesamt einen Spaziergang (Isabeau = Königin = eine der Freundinnen von Bothos Freunden): sie geht mit Lene Arm an Arm und befolgt, was sie sagt („Sie gehorchte“, S. 91, Z.14/15) -> Isabeau spricht über Johanna, die kein rechtes Benehmen habe, weil sie sich meistens mit „kleinen Leuten“ abgebe
  • Isabeau erzählt, dass man sich einen reichen Mann suchen solle ungeachtet seine Gefühle bzw. Liebe zu jemandem… weil Lene nicht antwortet, charakterisiert man sie als verliebt und damit als „verloren“ (als jemand, der nicht nach oben gelangen kann, weil er auf seine Gefühle hört); S. 92
  • Lene wird von den anderen (z. B. Johanna) als dumm (weil sie kein Wort spräche), lächerlich aussehend bezeichnet, S. 93, Z. 1 ff.


14. Kapitel

  • Fazit des Ausfluges nach Hankels Ablage: Abspannung und Verstimmung, S. 95
  • offenbart Botho, dass sie das Gefühl hat, die Beziehung gehe zu Ende
  • liebt an Lene die Einfachheit, Wahrheit, Natürlichkeit; S. 101, Z. 10/11


15. Kapitel

  • verurteilt Botho für sein Handeln nicht, weil es „natürlich“ ist, von Anfang so vorgeschrieben war, dass sie sich wieder trennen + durch die direkte Rede, die detaillierten Beschreibungen von Gefühlen und Umgebung wirken auf den Leser sehr mitreißend
  • durch die Stichomythie und ausgewählten Worte beider Liebenden wirkt die Situation melancholisch, endgültig -> sie verzeiht ihm, obwohl ihr Verlustschmerz (SCh.) sehr groß ist; S. 105
  • sie versichert Trost und Heilung ihres Schmerzes: „es geschieht nur, was muss“ und „wenn man schön geträumt hat, muss man Gott dafür danken“; S. 106
  • bezeichnet ihre Liebe (sich auch selbst) als „nicht der Rede wert“; S. 107, Z. 31-35


16. Kapitel

  • Lene bekommt den Zeitungsausschnitt mit Bothos und Käthes Hochzeitsanzeige und war schockiert („fuhr zusammen“); S. 108
  • beim Einkauf entdeckt sie die beiden: sie versteckt sich, wird an ihre schmerzliche Liebe erinnert; S. 112 -> nachdem das Paar vorüberging, „schwinden ihr die Sinne“ + „Ach, wer weinen könnte.“ Und sich drückte die Hand gegen Brust und Herz., S. 114 + Frau Dörr „schüttelte sie die nach wie vor leblos Dasitzende“; S. 115 -> Lenes Herz ist gebrochen; von ihren Gefühlen/Trauer überwältigt


17. Kapitel

  • Lene kann es nicht ertragen, in der alten Wohnung wohnen zu bleiben, weil sie dort die Erinnerungen an Botho quälen -> deshalb Umzug in eine kleine „Prachtwohnung“ am Luisenufer + nach dem Umzug fühlt sie sich wohl; S. 120 ff.
  • Ostern 1977 zog ein Mieter nebenan ein: Gideon Franke -> Lene will ihm ihre ganzen –Beziehungen offenbaren, sodass nichts mehr zwischen den beiden Liebenden; S. 125


18. Kapitel

  • sehr besorgt/bekümmert um ihre Pflegemutter: „Lene …, ihre Hand haltend…“; S. 132
  • aufrichtig (wegen Geständnis an Frank auf seine Frage): würde ihn nehmen, weil sie ihn für einen ehrlichen und zuverlässigen Mann hielte (in direkter Rede ist Konjunktiv!)
  • „mein Herz hinge noch an ihm“ -> gemeint ist Botho (Geständnis ist der Beweis für ihren Anstand und dafür, dass diese Heirat mit Franke dem Grund der finanziellen Sicherheit Los trüge“); S. 132


20. Kapitel

  • im Gespräch mit Franke bezeichnet Botho Lene als „meine alte Freundin“, S. 142 ff.
  • Botho sagt, sie sei von Natur aus nachdenklich, ernst und einfach, aber mitunter auch ausgelassen und heiter und benutzt keine Redensarten (Verallgemeinerungen) + „sie hatte sich von Jugend an daran gewöhnt, nach ihren eigenen Entschlüssen zu handeln, ohne viel Rücksicht auf die Menschen und jedenfalls ohne Furcht vor ihrem Urteil“ + „Es lag etwas Rührendes in ihrem Wesen und in ihrer Stimme“, S. 143 (alles direkte Rede, meist zeitdeckender Dialog, deshalb sehr greifbar für den Leser) -> sie ist eigenständig, wenig von der Gesellschaft bzw. den Menschen beeinflussbar + „die Lene lügt nicht“ + hat „doppelten Stolz, von ihrer Hände Arbeit leben zu wollen“, S. 144, Z. 1-18 (und Botho sagt auch, die habe ein starkes Gefühl für Pflicht, Recht und Ordnung


22. Kapitel

  • Direkte Fremdcharakterisierung von Botho: sei vernünftig und leidenschaftlich zugleich gewesen, S. 156 -> auch liebeswürdig, Z. 25 ff.


26. Kapitel

  • Trauung mit Franke; Lene sehr hübsch und in einem seidenartigen Kleid, aber Kranz (der für die Jungfräulichkeit steht) und die Leute tuscheln darüber (Gerüchte); S. 178 

 

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