Marxismus - einflussreiche Strömung innerhalb des Sozialismus und Kommunismus
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Referat
Karl Marx - Marxismus
Karl Marx (1818-1883)
Karl Marx wurde 1818 in Deutschland geboren und studierte dort Philosophie und Nationalökonomie. Er lebte bis 1849 in Deutschland, musste aber, weil er Revolutionär war, nach Frankreich fliehen. Zu dieser Zeit fanden in ganz Europa kleinere Revolutionen statt, welche aber alle niedergeschlagen wurden. Auch in der Schweiz wurde gekämpft (Sonderbundskrieg). Hier jedoch gewannen die Revolutionäre. In Frankreich wurde Marx eine Zeitlang akzeptiert, musste aber 1871, wegen des deutsch-französischen Krieges, nach England fliehen.
Werk
Karl Marx war vom stetigen Fortschritt der Menschheit überzeugt und erstellte seine eigene Theorie über den Lauf der Menschheitsgeschichte. Er behauptete, dass es in jeder Zeit (Epoche) wirtschaftlich obere (reich) und untere (arm) Klassen geben würde. Die oberste Klasse bezeichnete er von Natur aus als böse, wobei die unteren von ihr unterdrückt und ausgebeutet würden. Jedoch passiere es, dass die obere Klasse wirtschaftlich immer wie mehr zusammenfalle und zur Minderheit werde, da sich die Menschen in der obersten Klasse immer wieder gegenseitig vernichten.
Karl Marx hatte ein stufenförmiges Modell des Fortschritts vor Augen. Wie schon gesagt, behauptete Marx, dass es auf jeder Stufe verschiedene Klassen gäbe. Bei jedem Anfang einer Stufe gibt es eine Revolution, d.h. die Macht wird umgewälzt und die bisher unterste Klasse übernimmt sie. Jedoch würden sich schon unmittelbar nach der Revolution schon wieder verschiedene Klassen ergeben.
Am Anfang ist das Paradies. Obwohl Marx kein Christ war, gibt es kein anderes Wort, um diese Stufe zu beschreiben. Alle Menschen sind zufrieden und sorgenlos. Aber irgendeinmal haben die Menschen begonnen Besitz zu ergreifen und sich gegenseitig umzubringen. Damit (Sündenfall) erreichte die Menschheit ihren tiefstmöglichsten Punkt. Von nun an müssen sich die Menschen wieder Stufe für Stufe zu ihrem ehemaligen Höchststand “hinaufarbeiten“. Es gibt insgesamt fünf Stufen zu bewältigen.
- Stufe
Sklavenhaltergesellschaft (Antike):
oberste Klasse: Sklavenhalter
unterste Klasse: Sklaven
Die Sklaven wurden nicht als Menschen sondern als Sachen betrachtet. Sie haben keine Rechte und können getötet, gequält und verkauft werden, es ist aber auch möglich sie von ihrem Sklavenstatus zu befreien. Sklave zu sein ist erblich. Mit der Zeit verringert sich die Anzahl der Sklavenhalter immer wie stärker, da viele mit der Zeit selbst zu Sklaven werden. Schlussendlich folgt die Revolution, wobei die Sklaven die Macht übernehmen und die noch übrig gebliebenen Sklavenhalter töten oder unterdrücken. - Stufe
Feudalismus (Lehensystem):
oberste Klasse: Feudalherren
unterste Klasse: Leibeigene
Die Leibeigenen müssen ihrem Feudalherren dienen und dürfen ihn nicht verlassen. Sie haben Rechte, dürfen aber mit Gewalt zu Gehorsam gezwungen werden. Der Feudalherr ist dafür verantwortlich, dass die Leibeigenen Kleidung und Nahrung erhalten (nur soviel, um zu überleben). Der Feudalherr darf seine Diener nur mit einem Grund verkaufen. Leibeigener zu sein ist erblich. Da sich die Anzahl der Leibeigenen immer mehr vergrößert, gewinnen sie in einer Revolution die Überhand (frz. Revolution). Feudalherren, welche sich immer noch zu ihrem Stand bekennen, werden beseitigt. - Stufe
Kapitalismus (Marx Lebenszeit):
oberste Klasse: Kapitalisten
unterste Klasse: Proletarier
Ein Proletarier(Arbeiter) hat alle Rechte, die ihm zustehen. Er kann seinen Vorgesetzten verlassen (künden), kann aber auch entlassen werden. Der Arbeiter bekommt Lohn. Typisch für diese Zeit sind die Fabrikarbeiter. Proletarier zu sein ist nicht erblich, d.h. ein Proletarier kann auch zum Kapitalisten werden. Da sich die monopolbesitzenden Kapitalisten gegenseitig in den Bankrott treiben werden sie immer weniger und die Proletarier übernehmen in einer Revolution die Macht. - Stufe
Sozialismus (Diktatur des Proletariats):
oberste Klasse: Parteimitglieder
unterste Klasse: Volk
Das gewöhnliche Volk muss, um zu überleben, für die produktionsmittelbesitzenden Parteimitglieder arbeiten. In einer letzten Revolution steigen die Menschen auf eine Stufe, gleicher Höhe des Paradieses. - Stufe
Kommunismus (Paradies):
Ende der Klasseneinteilung und der Unterdrückung.
Zu den Stufen:
Theoretisch (aber nicht nach Marx) sollte die Höhe der Stufen stetig ein wenig abnehmen, da der Stand der Menschheit bis zur Revolution wieder sinkt. Die unterste Klasse wird immer größer und die oberste beginnt langsam zu zerfallen.
Karl Marx: Begriffserklärungen
Bourgeoisie
Im Marxismus des 19. und 20. Jh. wurde die Bourgeoisie als herrschende und besitzende Klasse der kapitalistischen Gesellschaft definiert. Ihr hervorragendes Kennzeichen war - im Gegensatz zur ausgebeuteten Arbeiterklasse - der Besitz von Produktionsmitteln und die Verfügung über Finanz-Kapital. Ziel des kommunistischen Klassenkampfes war die Zerstörung und Auflösung der Bourgeoisie.
Marxismus
Das theoretische System des von Karl Marx und Friedrich Engels begründeten wissenschaftlichen Sozialismus.
Die Inhalte:
Das Kapital fließe in den Händen weniger zusammen, während die Klasse der Proletarier immer mehr verelende. Geschichte sei immer eine Geschichte der Klassenkämpfe; aber durch Vergesellschaftlichung der bei den Kapitalisten vorhandenen Produktionsmittel nach rücksichtslosem Klassenkampf und zeitweiliger Diktatur des Proletariats werden sich die Klassen auflösen und schließlich sogar der Staat selbst. Der Marxismus-Leninismus ist die Weiterentwicklung des Marxismus im 20. Jh. unter besonderer Betonung des revolutionären Aktivismus und der Diktatur des Proletariats.
Allgemeiner deutscher Arbeiterverein (ADAV)
Am 23.5.1863 durch Ferdinand Lassalle in Leipzig begründete 1. Arbeiterpartei Deutschlands.
Produktionsgenossenschaft
Genossenschaften, deren Mitglieder sowohl die Leitung als auch die Arbeit der Gemeinschaft ausführen und die Erzeugnisse verarbeiten und verkaufen, siehe auch Genossenschaft.
Proletarier (Marxismus)
nach marxistischer Auffassung Angehöriger der Lohnarbeiterklasse, die keine Produktionsmittel besitzt und ihre Arbeitskraft den Besitzern der Produktionsmittel verkaufen muss.
Die soziale Frage
Die soziale Frage bezeichnet im weiteren Wortsinn die Probleme, die das menschliche Zusammenleben belasten können, besonders die Probleme, die sich aus der sozialen Lage unterprivilegierter Bevölkerungsschichten ergeben. Wenngleich Gesellschaftsordnungen, die entsprechende Probleme hervorgebracht haben, zu allen Zeiten existiert haben werden, ist die soziale Frage erst seit dem 19. Jh. ausdrücklich formuliert worden. Entscheidend ist diesbezüglich nicht zuletzt die Entwicklung eines Bewusstseins sozialer Rechtlosigkeit von Seiten der Betroffenen.
Die soziale Frage des 19. Jh. stellte sich im Hinblick auf die soziale und politische Lage der Bevölkerungsschichten, die infolge des Zusammenspiels zwischen Industrialisierung, Auflösung der landwirtschaftlich, handwerklich und ständisch geprägten Sozialverfassung und dem schnellem Wirtschaftswachstum deklassiert wurden. Danach führten die Zunahme der lohnabhängigen Arbeitskräfte infolge der Bevölkerungsexplosion und der Auflösung der ständisch gebundenen Wirtschaft einerseits, und die mit dem Streben nach voller Ausnutzung der Leistungskapazität der Arbeitskräfte verbundenen unmenschlichen Arbeitsbedingungen, die mit der Übertragung des Mechanismus von Angebot und Nachfrage auf die Arbeit verbundene Abhängigkeit der Lohnarbeiter von der jeweiligen Marktlage und die mit der Abwanderung vom Land in die Stadt verbundene Wohnungsnot andererseits zu einer drastischen Verelendung der Arbeiterklasse. Das politische Engagement für eine Lösung der sozialen Frage wurde zunächst von der sozialistischen Arbeiterbewegung, später auch von bürgerlichen Kreisen getragen. Beginnend mit der Sozialgesetzgebung unter Otto v. Bismarck, der politischen Gleichberechtigung der Arbeitnehmer durch die Beseitigung des Dreiklassenwahlrechts und zuletzt mit dem Ausbau des sozialen Leistungssystems in der Bundesrepublik Deutschland wurde die soziale Frage in Deutschland mit der Entwicklung des Sozialstaates beantwortet.
Kommunistisches Manifest
Von Marx und Engels entworfenes Programm einer aus einer Anzahl deutscher politischer Flüchtlinge bestehenden Organisation, des Bundes der Kommunisten. Es wurde kurz vor der Februarrevolution 1848 veröffentlicht und bezeichnet die Geschichte aller früheren Gesellschaften als die Geschichte des Klassenkampfs, in der bürgerlichen Gesellschaft bilden sich zwei Klassen heraus, das Bürgertum und das Proletariat (Kapital und Arbeit). Da der Kapitalismus nach Marx und Engels zu immer schwereren Wirtschaftskrisen und zur zunehmenden Verelendung der Arbeiterklasse führt, ist die proletarische Revolution unvermeidlich. Der zweite Teil legt dar, welche Rolle die Kommunisten als Vorhut des Proletariats spielen müssen, der dritte und vierte Teil sind der Kritik an anderen Formen des Sozialismus gewidmet.
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