Schnecken
Schnecken sind Weichtiere und der Klasse der Gastropoda zugeordnet. Gastropoda bedeutet Bauchfüßler und kommt aus dem Griechischem. Normale Gehäuseschnecken haben eine einfache Kalkschale und einen asymmetrischen Körper. Schnecken sind anzahlmäßig die zweitgrößte Art des Tierreiches und werden an Anzahl nur von den Insekten übertroffen. Nach Schätzungen soll es ungefähr 37500 Spezies geben. Es gibt Schnecken in allen Größen. Die kleinsten kann man mit dem Auge kaum erkennen und die größte Art, die Meeresschnecke, kann bis zu 13 kg wiegen. Schnecken sind die einzigen an Land lebenden Weichtiere.
Ursprüngliche Schnecken besitzen über ihrem Kopf einen als „Mantelhöhle“ bezeichneten Raum mit Kiemen und verschiedenen Körperöffnungen. Bei den an Land lebenden Gehäuseschnecken wurden die Kiemen zurückgebildet und die Mantelhöhle hat sich in eine Lunge verwandelt. Die meisten Schnecken haben an ihrem Kopf Fühler und Augen. Schnecken können sehr gut sehen und riechen. Der Mund ist meist mit einer raspelartigen Zunge ausgestattet. Die Zunge dient in erster Linie dazu Nahrung abzuraspeln, doch es gibt auch Schnecken die sie anders benutzen. Die Kegelschnecke besitzt zum Beispiel pfeilartige Zähne auf der Zunge und es gibt auch einige Schneckenarten deren Zähne Gift enthalten, das auch für Menschen gefährlich sein kann. Der Darm einer Schnecke besteht aus einer gewunden Rohre mit verschiedenen Drüsen. Das Nervensystem, der offene Blutkreislauf und die Geschlechtsorgane sind bei Schnecken gut ausgebildet.
Die niederen Schneckenarten sind getrenntgeschlechtlich und pflanzen sich fort, indem sie ihre Eier ins Wasser geben, die von Spermien befruchtet werden. Später entwickeln sich die befruchteten Eier zu Larven, die zuerst umherschwimmen und sich dann an einem geeignetem Ort niederlassen, um sich zu entwickeln. Bei höher entwickelten Schneckenarten findet eine innere Befruchtung statt. Meist erfolgt der gesamte Entwicklungsvorgang im Inneren. Bei den stärker abgewandelten Lungenschnecken sind die Tiere fast immer Zwitter.
Schnecken sind bedeutende Bestandteile des Nahrungsnetzes. Sie sind als Nahrungsquelle für andere Tiere von großer Bedeutung. Zu den essbaren Schnecken gehören die Meerohren, andere wie Seeschnecken, Flügelschnecken und verschiedene Arten der Landschnecken wie zum Beispiel die Weinbergschnecke. Manche Arten von Schnecken sind Schädlinge und schädigen Garten- und Nutzpflanzen. In einigen Teilen der Welt gibt es auch Süßwasserschnecken, die Saugwürmer beherbergen, die beim Menschen ernsthafte Erkrankungen hervorrufen können. Die ersten Schnecken tauchten vor ungefähr 600 Millionen Jahren auf. Die drei Ordnungen, in die Schnecken eingeordnet sind, sind die Altschnecken mit altertümlichen Formen, wie Meerohren und Napfschnecken, dann die Mittelschnecken und schließlich Neuschnecken, die die Hochentwickelten Schnecken wie Austernbohrer und Kegelschnecken umfassen.