Goethe, Johann Wolfgang von - Die Leiden des jungen Werther (Inhalt und Analyse der einzelnen Briefe)

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Referat

Johann Wolfgang Goethes „Die Leiden des jungen Werther“

Analyse: Brief vom 26.Mai

Im zu bearbeitenden Brief aus Johann Wolfgang Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ schreibt Werther am 26. Mai 1771 seinem Freund Wilhelm über sein Befinden in neuer Umgebung. Dieser Brief entsteht in einer Zeit, in welcher Werther seelisch ausgeglichen wirkt. Geflüchtet aus der von bürgerlichen Verhältnissen bestimmten Stadt, weg von der Mutter, die ökonomischen Erfolg im Gegensatz zu Werther für maßgebend hält, genießt Werther sein Leben in Freiheit und Einsamkeit. Lotte, Werthers große jedoch unerreichbare Liebe, welche ihm schließlich zum Verhängnis wird, hat er noch nicht kennen gelernt. Frei von gesellschaftlichen Höflichkeitsfloskeln steigt Werther sofort in das Thema ein, wovon er Wilhelm, zu dem er eine sehr innige Beziehung pflegt „Du kennst von altersher meine Art“ und der deshalb stets Adressat Werthers Briefe ist, im Folgenden berichten möchte.

Er schreibt ihm von einem neuen Lieblingsplätzchen, das er in Wahlheim, einem kleinen Ort vor der Stadt, gefunden habe. Ein kleiner Platz vor der Kirche, von Bauernhäusern umgeben, von Linden überwölbt - hier trinke er seinen Kaffee und lese seinen Homer. Werther schätzt das einfache Volk und liest deshalb Homers volkstümliche Dichtung. Ansonsten scheint er wenig mit dem einfachen Volk gemein zu haben, da er seelenruhig seinen Kaffee trinkt und liest, während „alles im Felde“ ist. Sein neues Lieblingsplätzchen, an dem er sich geborgen und zu Hause fühlt, veranschaulicht er mit Verkleinerungsformen, da er ein „Hüttchen“ aufgeschlagen und ein „Plätzchen“ angetroffen habe, sowie mit positiven Adjektiven wie „vertraulich“ oder „interessant“. Zu dieser Idylle gehörten noch zwei Kinder, von denen sich Werther wie auch später von Lottes Geschwistern angezogen fühlt, da Kinder frei von Konventionen seinem Lebensbild am nächsten sind und eine Gegenwelt für ihn darstellen. Dies beweist Werthers Wortwahl bezüglich dieser Szene, da er von der „brüderlichen Stellung“ der Kinder vergnügt ist, von einer Wärme, nach welcher er sich zu Sehnen scheint, da er niemanden hat, der sich in ähnlicher Weise ihm zuwendet.

Werther beginnt die Kinder "mit vielem Ergötzen" zu zeichnen, um die Faszination, welche die Pose der Kinder auf ihn ausübt, festzuhalten. Bei seiner Zeichnung, der er eine Stunde volle Aufmerksamkeit schenkt, um nicht von anderen Impressionen der Natur übermannt zu werden, und mit der er letztlich zufrieden ist, habe er sich ganz an die Natur gehalten, nichts habe er von sich aus hinzugefügt. Wie so oft in seinen Briefen hebt er zu einer allgemeinen Reflexion an und schweift vom eigentlichen Anlass des Briefes, seinem neuen Lieblingsort in Wahlheim, ab. Seine Wortwahl wirkt nicht mehr ruhig und gelassen wie zu Beginn des Briefes, sondern er wird leidenschaftlicher und versucht Wilhelm, der dem sensiblen, emotionalen Werther als rationaler Gegenpol gegenübersteht, von seinem Gedankengang zu überzeugen.

Begründet durch die gefertigte Zeichnung versucht er diesmal das Verhältnis seiner persönlichen Leidenschaft Kunst und der Natur, die ihm als zur Inspiration zur Kunst dient, darzustellen. Der Künstler müsse sich allein an die Natur halten - "sie allein bildet den großen Künstler" - und nicht an irgendwelche Regeln. Dies fasst Werther im weiteren Verlauf des Buches unter dem Begriff „Genie“. Zwar schließen sich nach Werther Regeln und Natur nicht aus, da derjenige, der sich an die Regeln halte, nie etwas „Abgeschmacktes und Schlechtes" hervorbringe, aber andererseits verhinderten die Regeln die freie Entfaltung des Künstlers, und weder die Natur noch das Gefühl für die Natur könnten so angemessen wiedergegeben werden, sie würden dadurch sogar zerstört.

Werther ist emotional komplett in die Sache vertieft. Es häufen sich Ausrufe und eingeworfene Fragen, die seine Impulsivität zum Ausdruck bringen. In seiner Darstellung flüchtet sich Werther in Bilder, da er die Sprache für unzureichend hält, um seine Gedanken und Gefühle nur annähernd korrekt wiederzugeben. So bezeichnet er die Einschränkung der Kunst durch die Regel als „Beschneidung der geilen Reben“. Darüber dass Wilhelm Kritik an seiner Darstellung üben könnte, scheint Werther bewusst, da er versucht, diese ohne Wilhelms wirkliche Antwort gehört zu haben, zu widerlegen: „Sag du, das ist zu hart!“ Dies lässt darauf schließen, dass Werther schon öfters mit Wilhelm über seine Einstellungen in Konflikt geraten sein könne. Zur Verdeutlichung seiner Gedanken behilft sich Werther im Folgenden eines Vergleichs. Dieser besagt, dass nur derjenige wirklich liebe, der sich mit seinem ganzen Herzen der Liebe hingebe. Wer sich hingegen in seiner Liebe an die Mäßigungsgebote der bürgerlichen Gesellschaft halte, er nennt als Beispiel einen Philister, der gebe zwar einen guten Beamten ab, mit seiner Liebe sei es aber vorbei, da alle Kraft in die Liebe investiert werden müsse, damit die sie vollkommen sei. Ähnlich ist es mit dem Künstler: auch er dürfe sich an keinerlei Regeln und Einschränkungen halten, wenn er es zum großen Künstler bringen wolle.

Dass Werther diese Einstellung bis zur letzte Konsequenz, den Tod, auslebt, wird in seiner Liebe zu Lotte später sehr deutlich. Werther beendet seine Überlegungen mit dem metaphorischem Ausruf: "0 meine Freunde! warum der Strom des Genies so selten ausbricht, so selten in hohen Fluten hereinbraust und eure staunende Seele erschüttert?" Spöttisch spricht er von den "gelassenen Herren", die diesen Strom rechtzeitig eindämmten und ableiteten, um ihre Gärten zu schützen. Werther will mit diesen Sätzen zum Ausdruck bringen, dass die bürgerliche Gesellschaft, in welche Werthers Versuch zur Integration später kläglich scheitert, wenn er als Sekretär für den Gesandten arbeitet, ihre Gefühle mäßige und kontrolliere, damit aber gleichzeitig ihre Natur gewaltsam unterdrücke, was seinem Lebensideal, das auf die „Sturm und Drang“ – Epoche zurückgeht, vollkommen entgegensteht.

Johann Wolfgang Goethe – Die Leiden des jungen Werther - Inhalt und Analyse der einzelnen Briefe!

"Die Leiden des jungen Werther" sind ein Briefroman, eine literarische Gattung, die dem heutigen Leser fremd geworden ist. Der Roman ist in zwei Bücher eingeteilt, seine Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren. Während die Zeit der Handlung durch die Briefdaten genau ermittelbar ist, bleiben die Orte des Geschehens unbestimmt. Goethe lässt einen fiktiven Herausgeber die Briefe Werthers an dessen Freund Wilhelm sammeln und, mit einer gefühlvollen Anrede an den Leser versehen, publizieren. Erst gegen Ende des Romans werden neben den Briefen Werthers Erkundungen des Herausgebers über Werther mitgeteilt. Der Roman schließt mit dem Bericht von Werthers Tod und seiner Bestattung.


Das erste Buch:
Das erste Buch des Romans lässt sich in drei Briefgruppen einteilen, die jeweils einem Zeitraum von etwa sechs Wochen entsprechen. Eine Art Exposition stellt die erste Gruppe von Briefen vom 4.-30. Mai dar. Die zweite Briefgruppe beginnt mit dem Brief vom 16. Juni, in dem Werther vom ersten Zusammentreffen mit Lotte erzählt, und endet mit dem Brief vom 26. Juli. Bis zu diesem Zeitpunkt scheint Werthers Glück ungetrübt zu sein. Mit dem Bericht von der Ankunft von Lottes Verlobten Albert beginnt am 30. Juli der dritte Teil des ersten Buchs, der mit Werthers Abschied am 10. September endet.

Diese Briefe besitzen die Funktion einer Einleitung. Zunächst wird der Leser mit der Lebenssituation Werthers vertraut gemacht, Herkunft und Stand, gegenwärtige und vergangene Verhältnisse werden kurz skizziert. Die folgenden scheinbar wenig zusammenhängenden Briefe dienen einer vorläufigen Charakterisierung Werthers und geben dem Leser einen ersten Einblick in sein Denken und seine Gefühlswelt.
Expositorische Funktion der
ersten Briefgruppe
"Wie froh bin ich, dass ich weg bin!" Schon in diesem ersten Satz des Briefes vom 4. Mai klingt das Motiv der Flucht an, das im Laufe des Romans ständig wiederkehrt. Werther ist geflohen, weil er offenbar in einer Frau Hoffnungen geweckt hat, die er nicht erfüllen konnte. Er versichert seinem Freund Wilhelm, dass er sich nicht weiter mit einer unglücklichen Vergangenheit befassen und sich ganz dem Genuss der Gegenwart zuwenden wolle. Die Erledigung einer strittigen Erbschaftsangelegenheit bietet ihm einen willkommenen Anlass für seine Abreise. Werther zieht den einsamen Aufenthalt in der schönen Natur der "unangenehmen" Stadt vor. Er möchte mit der frühlingshaften Natur verschmelzen - "man    möchte zum Maienkäfer werden" - um so die lästige Vergangenheit abzustreifen. Sein Lieblingsplatz ist ein Garten außerhalb, von dem er behauptet, "dass nicht ein wissenschaftlicher Gärtner, sondern ein fühlendes Herz den Plan gezeichnet, das seiner selbst hier genießen wollte". Hinter dieser Beschreibung verbirgt sich das Ideal des englischen Gartens, der den Anschein erwecken soll, als sei er frei, ohne Eingreifen des Menschen, gewachsen. Den Gegensatz zu einer solchen Gartenanlage bildet der französische Park - man denke etwa an den Park von Versailles - in dem die Natur zu geometrischen
Figuren zurechtgestutzt wird. Schon in diesem ersten Brief beruft sich Werther mehrere Male auf sein "Herz". Dies hat in einem Brief, der Expositorische Funktion besitzt, natürlich eine besondere Bedeutung. Dem Leser wird von Beginn an deutlich, dass Werther ein gefühlvoller, sich auf seine Subjektivität berufender Mensch ist.
Fluchtmotiv
 
 
 
 
 
 
 
 
"Unangenehme Stadt" - "Schönheit der Natur“
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Berufung auf das Herz
Wird Werther im ersten Brief noch von düsteren Erinnerungen bedrängt, ist im nächsten Brief vom 10. Mai von Heiterkeit, Glück, Genuss, von "ruhigem Dasein" die Rede. In einem langen Satzgefüge versucht Werther, seinem emphatischen Naturerlebnis Ausdruck zu verleihen. Inmitten des Waldes liegend, wendet er seine Aufmerksamkeit den Gräsern, "Mückchen" und "Würmchen" zu, in denen sich die Anwesenheit des "Allmächtigen" manifestiert. So wie sich das Erhabenste im Kleinsten zeigt, so spiegelt sich die Welt in Werthers Seele. Diese Entsprechung von kleiner Welt und großer Welt, das Bild des Spiegels drücken eine vollkommene Harmonie aus. Der Brief ist die eindringliche Darstellung eines pantheistischen Religions- und Naturerlebnisses. Werther würde diesen Gefühlen gerne schriftlich Ausdruck geben, muss aber resigniert gestehen,          dass er unfähig ist, dieses Gefühl auf dem Papier festzuhalten.
Wie schon im ersten Brief beruft sich auch in diesem und vielen folgenden Briefen Werther ständig auf sein Herz, auf seine Seele. Er genießt mit dem Herzen, er nimmt mit der Seele wahr, das Herz entwirft einen Plan.
Das „ruhige Dasein in der Natur“
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Begrenztheit der Sprache
Im Brief vom 12. Mai malt Werther eine idyllische Szene aus. Er beschreibt, wie er am Brunnen vor dem Ort sitzt und die Mädchen beim Wasserholen beobachtet. Die Quelle liegt in einem Gewölbe, das von einer Mauer eingefasst ist, der Platz rings umher ist von hohen Bäumen umgeben. So entsteht ein Eindruck von Geborgenheit und Ruhe. Werther begnügt sich freilich nicht mit dieser Schilderung, er fügt hinzu, dass er sich an vergangene patriarchalische Zeiten erinnert fühlt.
Idylle am Brunnen
Im Brief vom 13. Mai lehnt Werther das Angebot seines Freundes Wilhelm, ihm Bücher zuzuschicken, mit der Begründung ab, er bedürfe keiner Anleitung und Ermunterung. Seine innere Verfassung, die zwischen Überschwang und Niedergeschlagenheit schwankt, gestattet ihm nur die Homer-Lektüre. Der Leser gewinnt den Eindruck, dass Werther ganz sich und seinen Empfindungen lebt: "Auch halte ich mein Herzchen wie ein krankes Kind."
 
Nur Homerlektüre
Werther berichtet im Brief vom 15. Mai, dass er von den "geringen Leuten des Ortes", besonders von den Kindern geliebt werde. Er beklagt, dass zwischen den verschiedenen Ständen keine unbefangene Kommunikation mehr möglich sei. Aus der Verachtung, die "Leute von einigem Stande" dem "gemeinem Volke" entgegenbrächten, folge umgekehrt Misstrauen, das er selber zu spüren bekommen habe, als er sich einfachen Menschen genähert habe. Bei aller Ungleichheit der Menschen müsse dennoch ein unbefangener Umgang möglich sein. Wie zum Beweis für seine Forderung erzählt er in auffällig schlichter Sprache, dass er einer Dienstmagd beim Tragen des Wasserkrugs geholfen habe.
 
Werther und das „gemeine Volk“
Viele Menschen suchten zwar seine Bekanntschaft, zu intensiveren Kontakten sei es aber noch nicht gekommen, stellt Werther im Brief vom 17. Mai bedauernd fest. Die Menschen in seiner Umgebung seien "wie überall". "Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bisschen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, dass sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden. 0 Bestimmung des Menschen." Werther fühlt sich diesen Menschen überlegen und gleichzeitig auch nicht hinreichend verstanden. Traurig stimmt es ihn, "dass noch so viele andere Kräfte in mir ruhen, die alle ungenutzt vermodern und die ich sorgfältig verbergen muss". Wehmütig erinnert er sich an eine ältere, verstorbene Freundin, in deren Gegenwart er alle seine Kräfte habe entfalten können. Zum Schluss des Briefes äußert er sich anerkennend über eine Bekanntschaft, den fürstlichen Amtmann. In den nächsten Tagen will er ihn und seine neun Kinder besuchen.
 
 
 
Die Angst der Menschen vor der Freiheit
 
 
 
Klage über die Mangelnde Entfaltungs-möglichkeit
Im Brief vom 22. Mai greift Werther das Thema des letzten Briefs wieder auf, wenn er die Eintönigkeit und Beschränktheit des bürgerlichen Alltags beklagt. Verachtung bringt er jenen entgegen, "die ihren Lumpenbeschäftigungen oder wohl gar ihren Leidenschaften prächtige Titel geben und sie dem Menschengeschlecht als Riesenoperationen zu dessen Heil und Wohlfahrt anschreiben". Werther kritisiert hier die gesellschaftlichen Gruppen, die eigennützige und hohle Ziele verfolgen und diese durch den Hinweis auf ein vorgebliches Gemeinwohl bemänteln. Wem dieser Selbstbetrug nicht gelingt, dem bleibt laut Werther nur der Rückzug auf sich: "Ich kehre in mich selbst zurück, und finde eine Welt"' Im letzten Satz des Briefs geht er noch weiter und deutet als allerletzten Ausweg die Möglichkeit des Selbstmords an, der als Ausdruck der Freiheit und als Möglichkeit, Freiheit zu erlangen, erscheint.
 
 
Perspektiven-
losigkeit des bürgerlichen Alltags
 
 
 
 
 
 
Erstes Auftauchen
des Selbstmord-motives
Werther erzählt im Brief vom 26. Mai von einem neuen Lieblingsplätzchen, das er in Wahlheim, einem kleinen Ort vor der Stadt, gefunden hat. Ein kleiner Platz vor der Kirche, von Bauernhäusern umgeben, von Linden überwölbt - hier trinkt er seinen Kaffee und liest seinen Homer. Zu dieser Idylle gehören noch zwei Kinder, die Werther "mit vielem Ergötzen" zeichnet. Bei seiner Zeichnung habe er sich ganz an die Natur gehalten, betont er, nichts habe er von sich aus hinzugefügt. Wie so oft in seinen Briefen hebt er zu einer allgemeinen Reflexion an, diesmal über Kunst und Natur. Der Künstler müsse sich allein an die Natur halten - "sie allein bildet den großen Künstler" - und nicht an irgendwelche Regeln. Zwar     Regeln und Natur werde derjenige, der sich an die Regeln halte, nie    in der Kunst Abgeschmacktes oder Schlechtes" hervorbringen, aber andererseits hinderten die Regeln die freie Entfaltung des Künstlers, und weder die Natur noch das Gefühl für die Natur könnten so angemessen wiedergegeben werden. Zur Verdeutlichung seiner Gedanken behilft sich Werther mit einem Gleichnis. Nur der liebe wirklich, der sich mit seinem ganzen Herzen seiner Liebe hingebe. Wer sich hingegen in seiner Liebe an die Mäßigungsgebote der bürgerlichen Gesell schalt halte, der gebe zwar einen guten Beamten ab, mit seiner Liebe sei es aber nichts. Ähnlich der Künstler: auch er dürfe sich an keinerlei Regeln und Einschränkungen halten, wenn er es zum großen Künstler bringen wolle. Werther beendet seine Überlegungen mit dem Ausruf: "0 meine Freunde! warum der Strom des Genies so selten ausbricht, so selten in hohen Fluten hereinbraust und eure staunende Seele erschüttert?" Er bleibt im Bild, wenn er von den "gelassenen Herren" spricht, die diesen Strom rechtzeitig eindämmen und ableiten, um ihre Gärten zu schützen. Werther will mit diesen Sätzen zum Ausdruck bringen, dass der Bürger ganz im Sinne eines aufklärerbischen Verhaltensideals seine Gefühle mäßigt und kontrolliert, damit aber seine Natur gewaltsam unterdrückt.
 
Die Idylle von
Wahlheim
 
 
 
 
 
Regeln und Natur in der Kunst
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Der Bürger und die Liebe
 
 
„Der Strom des Genies“
 
 
„die gelassenen Herren“
Im Brief vom 27. Mai lernt Werther die Mutter der beiden Kinder, die er gezeichnet hat, kennen. Das Zusammentreffen mit dieser einfachen Frau, die, so Werther, ganz in der Natur aufgehoben ist, übt eine lindernde Wirkung auf seine Seele aus. Er selber versucht, an dieser Idylle teilzuhaben, und besucht die Kinder häufig.
Die Mutter der Kinder: eine idyllische Existenz
Im Mittelpunkt des Briefs vom 30. Mai steht die Begegnung mit einem Bauernburschen, die Werther nachhaltig beeindruckt. Den Erzählungen des Knechts entnimmt er, dass dieser offensichtlich in
die Witwe, bei der er arbeitet, verliebt ist. Werther ist zutiefst berührt von den Gefühlen, die in der Erzählung des einfachen Mannes zum Ausdruck kommen.
Die Liebes-geschichte des Bauernburschen
Wir sind am Ende des einleitenden Teils angelangt. Der Leser hat einen ersten Eindruck von Werther gewonnen. Er ist ein junger Mann, der in einem ständigen Gefühlsüberschwang lebt und sich nach einem idyllischen Dasein in der Natur und nach Kontakt mit einfachen Menschen sehnt. Alle Einschränkungen sowohl im Leben als auch in der Kunst, der sein besonderes Interesse gilt, lehnt er entschieden ab. Am Ende des letzten Briefs offenbart Werther seinem Freund, dass das Bild des Knechts in ihm ein leidenschaftliches Bedürfnis "entzündet" habe. Durch eine solche Äußerung wird beim Leser die Erwartung geweckt, dass auch Werther sich bald in eine Frau verlieben wird.
Werthers Situation am Ende der ersten Briefgruppe
Nach einer mehr als vierzehntägigen Unterbrechung lässt Werther wieder von sich hören. Er berichtet in diesen Sommerbriefen zunächst ausführlich von der ersten Begegnung mit Lotte, einer Tochter des bereits erwähnten fürstlichen Amtmannes, auf einem Ball. Für Werther bedeutet diese Begegnung mit Lotte, in die er sich aufgrund ihres natürlichen und charmanten Wesens beim ersten Anblick verliebt, eine entscheidende Veränderung seiner Lebenssituation. Bis zu diesem Zeitpunkt erleben wir ihn als einen Menschen, der, abgesehen von einigen Zufallsbekanntschaften, ein eher einsames und ungeselliges Leben führt. Von nun an richtet sich sein ganzes Handeln und Denken auf die eine geliebte Person, Lotte. Kaum ein Tag vergeht, an dem er sie nicht sieht, mit ihr gemeinsam Freunde und Bekannte besucht oder mit ihren jüngeren Geschwistern spielt. Im Mittelpunkt seiner betrachtenden Äußerungen steht die Liebe sowie das Verhältnis zwischen Mann und Frau. Die Briefe sind von einer euphorischen Stimmung geprägt, freilich fällt immer dann ein Schatten auf Werthers Glück, wenn ihm zum Bewusstsein kommt, dass Lotte verlobt ist und seine Liebe unerfüllt bleiben muss.
 
Werther hat Lotte kennen gelernt. Sein Überschwang und seine Begeisterung kommen in der Sprache des Briefs vom 16. Juni zum Ausdruck. Die Sätze brechen plötzlich ab, Gedanken werden nicht zu Ende geführt. Ein Versuch, Lottes Charakter zu beschreiben, scheitert; die Sprache abstrahiere zu sehr und sei nicht geeignet, Lottes Individualität zu erfassen. Schließlich zwingt er sich dazu, Schritt für Schritt von seiner Begegnung mit Lotte zu erzählen. Auf dem Weg zu einem Ball holt er zusammen mit zwei Begleiterinnen Lotte ab. Er erfährt, dass Lotte eine außerordentlich liebenswürdige Person sei, in die er sich aber nicht verlieben solle, da sie schon "vergeben" sei. Als Werther das Haus des fürstlichen Amtmannes betritt, bietet sich ihm ein idyllischer Anblick: Lotte, die "ein simples weißes Kleid" trägt, befindet sich inmitten ihrer jüngeren Geschwister und verteilt Brot. Während dieser ersten Begegnung bleibt Lotte ständig in Bewegung, präsentiert sich als tätige Hausfrau. Werther ist von ihrer Gestalt und ihrem Auftreten tief beeindruckt: "Meine ganze Seele ruhte auf der Gestalt."
Auf der Fahrt zum Ball kommt es zu einem Gespräch über Literatur, bei dem sich schnell ein Einverständnis zwischen Werther und Lotte herstellt. Lotte bevorzugt jene Art von Büchern, in der sie ihre Welt wiederfindet, ihr "eigen häuslich Leben". Werther zeigt sich von allem, was Lotte äußert, beeindruckt, er ist "so in Träumen rings in der dämmernden Welt verloren", dass er weder seine Umgebung noch Lottes Worte im einzelnen richtig wahrnimmt.
Werthers Bezauberung hält auch während des Balles an: Janzen muss man sie sehen! Siehst du, sie ist so mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dabei, ihr ganzer Körper eine Harmonie, so sorglos, so unbefangen, als wenn das eigentlich alles wäre, als wenn sie sonst nichts dächte, nichts empfände; und in dem Augenblicke gewiss schwindet alles andere vor ihr." Als er mit Lotte einen Walzer tanzt, hat er den absoluten Glückszustand erreicht, in dem der Mensch vollständig in der Gegenwart aufgehoben ist, frei von aller Reflexion und Erinnerung. Doch dieser Augenblick höchsten Glücks dauert nicht lange an. Als Lotte ihren Verlobten Albert erwähnt, gerät Werther vollkommen aus der Fassung.
Das Tanzvergnügen wird durch ein Gewitter unterbrochen. Als unter einigen der Anwesenden Panik aufkommt, entspannt Lotte die Situation, indem sie ein Gesellschaftsspiel organisiert. Schließlich verzieht sich das Gewitter. Lotte und Werther treten ans Fenster und genießen gemeinsam den Anblick der nach dem Gewitter erfrischten und friedlichen Natur. Lotte ergreift Werthers
Hand und sagt nur: " Klopstock! " Die Erinnerung an Klopstocks berühmte Ode "Die Frühlingsfeier" löst bei Werther einen "Strom[e] von Empfindungen" aus. Zu Tränen gerührt, neigt er sich über Lottes Hand und küsst sie. Dass die Erwähnung des Namens Klopstock solche Gefühle bei Werther hervorruft, ist dem heutigen Leser kaum noch verständlich. Klopstock war für die Generation des jungen Goethe eine Art "Kultautor", der einen ganz neuen Ton in die Lyrik gebracht hatte. Seine Gedichte waren von einer bis dahin nicht gekannten Intensität des Gefühls geprägt, in ihnen sprach sich ein empfindsames Herz aus, Wenn nun Werther und Lotte beim Anblick der Natur an Klopstocks Gedicht denken, dann kommt darin die Übereinstimmung ihres gemeinsamen Empfindens zum Ausdruck. Mit diesem Moment tiefster innerer Übereinstimmung endet der längste Brief des ganzen Romans.
Erste Begegnung mit Lotte
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gespräch über Literatur
 
 
 
 
 
 
 
 
Tanz mit Lotte
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Erwähnung Alberts
 
 
 
 
 
 
 
 
„Klopstock“
Im folgenden Brief vom 19. Juni führt Werther den Bericht über die Ballnacht kurz zu Ende. Bei Sonnenaufgang fährt er mit Lotte und seinen zwei Begleiterinnen zurück. Beim Abschied bittet
er Lotte, sie noch am selben Tag wiedersehen zu dürfen. Lotte gewährt ihm diesen Wunsch. Seitdem lebt Werther gleichsam wie im Rausch, er nimmt die Realität kaum noch wahr: "Die ganze
Welt verliert sich um mich her."
Werther fühlt sich in seiner Liebe bestätigt
Im Brief vom 21. Juni denkt Werther nach über das Bedürfnis des "Menschen, sich auszubreiten, neue Entdeckungen zu machen, herumzuschweifen-, und dann wieder [ ... ] sich der Einschränkung willig zu ergeben". Werther ist ein Wanderer, beneidet aber zugleich all jene, die in gesicherten Verhältnissen dahinleben, frei von allem Bedürfnis, die eigenen Grenzen zu überschreiten. Der Wanderer sehne sich, nachdem er auf seiner Entdeckungsreise doch nicht gefunden, was er gesucht habe, zuletzt nach der Hütte, in der er im     Kreise der Familie aufgehoben sei. Für Werther existiert diese Rückzugsmöglichkeit freilich nicht, und so versucht er denn, ein selbstgenügsames, eingeschränktes Leben zu verwirklichen, indem er sich im Wirtshausgarten Zuckererbsen zubereitet und dabei Homer lesend nachempfindet, wie die "Freier der Penelope Ochsen und Schweine schlachten, zerlegen und braten".
 
Der „Wanderer“ und die „Hütte“
Kehrte Werthers Phantasie im vorhergehenden Brief in die historische Vergangenheit der Antike zurück, wendet er sich im Brief vom 29. Juni einer anderen Vergangenheit zu: der Kindheit. Er erzählt, dass er beim Arzt aus der Stadt Anstoß erregt habe, weil er sich mit den Kindern des Amtmanns beschäftigt und sich selber dabei sehr kindlich verhalten habe. Geringschätzig bezeichnet Werther den Arzt als "dogmatische Drahtpuppe", als eine Person also, die kein eigenständiges Urteilsvermögen besitzt. Für Werther sind Kinder "unverdorben", "ganz", noch frei von allen Verformungen, die die Gesellschaft bei den Menschen bewirkt. Er zitiert das berühmte Wort aus der Bibel: "Wenn ihr nicht werdet wie eines von diesen! ", und beklagt, dass die Kinder, anstatt in ihrer Naivität und Ganzheit als Vorbilder genommen, von den Erwachsenen wie Untertanen behandelt werden.
 
 
Lob der Kindheit
Im Brief vom 1. Juli erzählt Werther von einem Besuch mit Lotte bei einem älteren Pfarrer, den        sie "in dem von zwei hohen Nussbäumen beschatteten Pfarrhof" antreffen und der bei Lottes Ankunft "wie neu belebt" ist. Als Werther die schönen Nussbäume bewundert, erzählt der Pfarrer, dass sein Schwiegervater und Amtsvorgänger den jüngeren der Nussbäume am Geburtstage seiner Tochter gepflanzt habe und dass er selber sie als junger Student unter diesem Baume sitzend kennen gelernt habe. Während der Erzählung des Pfarrers kommt dessen Tochter mit ihrem Bräutigam hinzu, der sich als ein übellauniger und zur Eifersucht neigender Mensch erweist. Werther, gegen den sich die Eifersucht des jungen Mannes richtet, ist empört darüber, dass "junge Leute in der Blüte des Lebens" sich die gute Laune "mit Fratzen verderben", und lenkt das Gespräch auf diesen Punkt. Seiner Meinung nach ist die üble Laune eine "Art von Trägheit", zu der man zwar neige, gegen die man sich aber "ermannen" könne, so dass man "in der Tätigkeit ein wahres Vergnügen [finden]" könne. Der Einwand des jungen Mannes, es sei doch übertrieben, "den bösen Humor ein Laster" zu nennen, weist Werther zurück und ereifert sich immer mehr. Die üble Laune untergrabe das Glück des Nächsten, insofern sie Missvergnügen an sich selber sei und Neid den anderen gegenüber zur Folge habe. Wie so oft, wenn er von seinen Emotionen überwältigt wird, lässt Werther seine Ausführungen in einem langen Konditionalsatz gipfeln, der durch keinen Hauptsatz mehr abgeschlossen wird. Der Mensch, der durch seine Übellaunigkeit die Gesundheit seines Nächsten untergraben habe, stehe schließlich hilflos an dessen Totenbette und gäbe alles her, wenn er dem Sterbenden "Stärkung" und "Mut einflößen" könnte. Aufs äußerste bewegt und den Tränen nahe verlässt Werther die Gesellschaft. Lotte ermahnt ihn später, dass er "zu warmen Anteil an allem" nehme und dass er "drüber zugrunde gehen würde".
Besuch beim Pfarrer
 
 
 
 
Die Nussbäume
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Streitgespräch über den „üblen Homer“
Der Brief vom 6. Juli berichtet von einem Spaziergang zu dem bereits im Brief vom'12. Mai erwähnten Brunnen. Lottes kleine Schwester Malchen holt Wasser aus dem Brunnen, und als Mariane, eine Freundin Lottes, ihr das Glas abnehmen will, protestiert Malchen, Lotte solle zuerst trinken. Werther ist von der Wahrheit" dieser Reaktion so entzückt, dass er das Kind lebhaft" küsst. In dem Aberglauben, nun einen Bart zu bekommen, schreit und weint das Mädchen, bis Lotte ihr rät, sich das Gesicht im Brunnen abzuwaschen. Werther kommentiert diese Szene auf eine bemerkenswerte und für Teile der zeitgenössischen Leserschaft sicher auch provozierende Weise. Er "habe mit mehr Respekt nie einer Taufhandlung beigewohnt". Schließlich sei der Glaube an die Taufe nichts anderes als der Glaube Malehens an die reinigende Wirkung des Wassers. Am glücklichsten sei der Mensch, wenn er "in freundlichem Wahne" dahintaumele.
Glaube und Aberglaube
Ein unbedeutend scheinender Anlass liegt dem Brief vom 8. Juli zugrunde. Bei einer Plauderei unter Bekannten wendet Lotte allen ihre Aufmerksamkeit zu, nur Werther nicht, dem vor Traurigkeit "eine Träne [ ... 1 im Auge" steht. Als sie bei der Abfahrt noch einmal einen Blick aus der Kutsche zurückwirft, schwebt Werther in der - immerhin tröstlichen - Ungewissheit, ob ihm dieser Blick gegolten haben kann.
 
Liebeskummer
Er hasse es, teilt er im Brief vom 10. Juli mit, wenn im Zusammenhang mit Lotte von "Gefallen" die Rede sei. Für ihn ist das eine völlig unverbindliche Kategorie, die keine echte innere Beteiligung anzeigt. Ähnlich unangemessen wie im Zusammenhang mit Lotte scheint ihm das Wort "Gefallen" in bezug auf die Dichtungen des Ossian, die hier zum ersten Mal erwähnt werden.
Banale Alltagssprache!!
Der Brief vom 11. Juli erzählt von einer sterbenskranken Freundin Lottes, die ihrem geizigen Mann gesteht, über Jahre hinweg zur Bestreitung der ständig wachsenden Aufwendungen für den Haushalt Geld aus der Geschäftskasse genommen zu haben, da sie mit dem wenigen, das ihr zu Beginn der Ehe als Haushaltsgeld zur Verfügung gestellt worden sei, nicht mehr hingekommen sei. Für Werther ist dies ein Anlass, über die "Verblendung des Menschensinns" zu räsonieren, der nicht glauben will, was nicht sein soll.
Heimlichkeit und Verblendung in der bürgerlichen Ehe
Im Brief vom 13. Juli schwärmt Werther: "Nein, ich betrüge mich nicht! [ ... ] Ja ich fühle [ ... 1, dass       sie mich liebt." Aber ganz sicher ist er sich doch nicht - der ernüchternde Gedanke an Albert stellt sich ein. Wenn Lotte "von ihrem Bräutigam spricht, mit solcher Wärme, solcher Liebe von ihm spricht", dann werde ihm klar, dass er keine Ansprüche auf sie geltend machen könne.
 
 
Der störende Gedanke an Albert
Im Brief vom 16. Juli kommt eine dunkle, zerrissene Stimmung zum Ausdruck. Werther erzählt von den zugleich aufregenden und peinigenden Augenblicken, wenn er sich in Lottes Nähe befindet und es zu kleinen, völlig harmlosen Berührungen kommt. Schon die Schilderung dieser Situationen versetzt Werther in solche Aufregung, dass sich sein Schreiben in ein Stammeln verkehrt. Es gleicht einem Selbstbetrug, wenn er behauptet: "Sie ist mir heilig. Alle Begier schweigt in ihrer Gegenwart." Im Gegensatz zu Werthers Erregtheit stehen Lottes "Unschuld" und Unbefangenheit. Mit ihrem Klavierspiel vermag sie ihn zu beruhigen, wenn er sich in geradezu selbstmörderischen Stimmungen befindet. Dieser Brief macht zum erstenmal deutlich, wie sehr Werther unter der Situation leidet. Die Liebe zu Lotte kennt nicht nur die reinen Glücksmomente, sondern stürzt ihn immer wieder in Melancholie und selbstzerostörerische Stimmungen.
 
 
 
 
Unterdrückte „Begier“
Im Brief vom 18. Juli philosophiert Werther. So wie die Kerze eine Zauberlaterne erhelle und wunderbare Bilder hervortreten lasse, rufe die Liebe Wundererscheinungen herauf, und seien's auch nur "vorübergehende Phantome". Als er einen Tag nicht mit Lotte zusammentreffen kann, schickt er seinen Diener zu ihr, um wenigstens einen Menschen um sich zu haben, der ihr begegnet ist. Wenn der Brief mit der Frage schließt: "Sind das Phantome, wenn es uns wohl ist?", dann kommt darin das Zerbrechliche und Illusionäre von Werthers Glückszustand zum Ausdruck.
Liebe als Lebenselixier
Mehr einer Tagebucheintragung gleicht der Brief vom 19. Juli. Werther gesteht, sein Leben sei einzig darauf gerichtet, Lotte zu sehen, sonst habe er keine Wünsche mehr. Werthers Freund Wilhelm wie auch seine Mutter wünschen, dass Werther eine berufliche Tätigkeit aufnehmen und in den Dienst eines Gesandten treten solle.
 
Ansichten über die Arbeit
Werther sieht sich deshalb genötigt, im Brief vom 20. Juli seine derzeitige Lebensweise zu verteidigen. Er liebe die Subordination nicht, und im übrigen laufe alle Arbeit "auf eine Lumperei hinaus". Ein Mensch, dessen Handeln von den Ansichten anderer und nicht von der eigenen "Leidenschaft", dem "eigenen Bedürfnis" geleitet sei, sei ein "Tor".
 
Werther gesteht im Brief vom 24. Juli, dass er sein Zeichnen in letzter Zeit vernachlässigt habe. Er sei zwar noch nie glücklicher und empfindsamer gestimmt gewesen, es mangle ihm aber an der Fähigkeit, das Empfundene in klaren Umrissen wiederzugeben. Auch zu einem Portrait Lottes ist Werther außerstande. Schließlich fertigt er einen Schattenriss von ihr an, was kaum künstlerische Anforderungen stellt.
Werther Unfähigkeit zum Zeichnen
Am 26. Juli schreibt Werther zwei Briefe. Der erste ist an Lotte gerichtet und Ausdruck einer Liebestrunkenheit, die ans Lächerliche grenzt. Beim Abküssen eines Briefes von Lotte ist Werther Sand zwischen die Zähne geraten, und er bittet sie nun, in Zukunft keinen Sand mehr zum Löschen der Tinte zu verwenden. Im zweiten, an Wilhelm gerichteten Brief bekennt er, dass es ihm trotz aller Vorsätze unmöglich ist, auch nur einen Tag auf einen Besuch bei Lotte zu verzichten. Er vergleicht die Anziehungskraft, die Lotte auf ihn ausübt, mit jenem Magnetberg im Märchen, der das Eisen der Schiffe, die ihm zu nahe kommen, anzieht und somit die Schiffe samt der Besatzung zerstört.
 
Mit diesem deutlichen Vorverweis auf Werthers Scheitern am Ende schließt dieser Abschnitt des Romans, die glücklichste Periode in Werthers Leben. Er liebt einen Menschen, von dem er sich vollkommen verstanden fühlt. Angesichts dieses Glücks kommt es für ihn überhaupt nicht in Frage, sein Leben zu ändern und einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. Der Leser ahnt jedoch, dass diesem Glück keine Dauer beschieden ist. Ihm ist nicht entgangen, dass Lotte bereits verlobt ist, eine Tatsache, die Werther bisher mit einigem Erfolg verdrängt hat.
 
 
 
 
Lottes gefährliche Anziehungskraft
Mit der Ankunft von Lottes Verlobten Albert beginnt der gleichfalls etwa sechs Wochen umfassende dritte Teil des ersten Buches, in dem sich Werthers Stimmung zunehmend verdüstert. Werthers Verzweiflung über seine unerfüllbare Liebe zu Lotte spiegelt sich in einer völlig veränderten Naturerfahrung wider. Das Selbstmordthema, das bisher schon immer unterschwellig vorhanden war, wird in diesem dritten Teil breit entfaltet - ein unübersehbarer Hinweis auf das Ende des Romans.
 
Werther scheint im Brief vom 30. Juli zunächst entschlossen, nach Alberts Ankunft zu gehen. Es wäre ihm unerträglich, Lotte in Alberts "Besitz" zu sehen. Die Beschreibung von Albert klingt durchaus positiv. Werther schildert ihn als "brav", "lieb"; er respektiere Lotte, besitze eine "gelassene Außenseite", habe "viel Gefühl" und "wenig üble Laune". Eine Schilderung, bei der trotz aller positiven Töne doch ein Stück Geringschätzung mitschwingt. Das Attribut "gelassen" sollte den Leser hellhörig machen, ist doch bereits im Brief vom 26. Mai die Rede von den "gelassenen Herren", und dies in einem negativen Sinn. Hat Werther zu Beginn des Briefes noch den Entschluss geäußert zu gehen, so wird zum Schluss deutlich, dass er nichts von Resignation und Rückzug wissen will. Er sucht weiterhin Lottes und Alberts Gegenwart und passt im übrigen jede Gelegenheit ab, Lotte allein anzutreffen.
Alberts Ankunft
Im Brief vom 8. August setzt sich Werther mit seiner eigenen Entschlusslosigkeit auseinander. Sein Freund Wilhelm hat ihn offensichtlich aufgefordert, eine klare Entscheidung zu fällen. Wenn er Hoffnung auf Lotte habe, solle er mit allen Kräften versuchen, sie ganz für sich zu gewinnen, andernfalls solle er sich dazu "ermannen", sich von Lotte zu lösen. Werther kann sich indes nicht zu dieser Entscheidung durchringen. Er vergleicht seine Situation mit der eines unheilbar Kranken, dem mit der Kraft zugleich der Mut geschwunden ist, "durch einen Dolchstoß der Qual auf einmal ein Ende zu machen". Er sei manchmal entschlossen, beteuert Werther, einen Schnitt zu machen und zu gehen, aber er wisse nicht, wohin. In einem Zusatz zum Brief bemerkt er, bei der Durchsicht seines Tagebuchs sei ihm klar geworden, dass er sich offenen Auges in diese Situation begeben habe und doch "wie ein Kind [gehandelt habe]".
Mangelnde Entschlusskraft Werthers
Eigentlich, so meint Werther im Brief vom 10 August, müssten ihn die Umstände, in denen er lebe, glücklich machen. Doch seine traurige Stimmung hindere ihn daran. Er werde von Lotte und ihrer Familie geliebt, Albert, der ihm in "herzlicher Freundschaft" zugetan sei, erzähle ihm auf gemeinsamen Spaziergängen davon, wie Lottes Mutter auf dem Totenbett darum gebeten habe, sich um das Haus und die Kinder zu kümmern, und "ihm [Albert] Lotten anbefohlen habe". Seitdem sei Lotte gereift und doch ein munterer und froher Mensch geblieben. All diese Erzählungen erfüllen Werther mit Melancholie. Im Gegensatz zu ihm ist Albert ein fleißiger und zielstrebiger Bürger. Er wird am Ort bleiben, weil er eine Anstellung am Hofe erhalten wird: "In Ordnung und Emsigkeit in Geschäften habe ich wenig seinesgleichen gesehen."
 
Unglücklich trotz glücklicher Umstände
Der Brief vom 12. August ist von außergewöhnlicher Länge; er gibt ein Streitgespräch zwischen Albert und Werther über das Thema Selbstmord wieder. Albert fragt, "wie ein Mensch so töricht
sein kann, sich zu erschießen". Werther wendet sich gegen eine solche verallgemeinernde Bewertung einer Tat, ohne deren innere Ursachen zu berücksichtigen. Auch Alberts Ansicht, dass gewisse Handlungsweisen unabhängig von deren Beweggründen lasterhaft bleiben, lässt Werther nicht gelten. Es gebe Taten, die bei genauem Hinsehen ihren lasterhaften Charakter verlören, was sogar die Rechtsprechung anerkenne. Auf Alberts Einwand, dass es sich dabei um die Taten von Wahnsinnigen handele, reagiert Werther mit einer Rhetorik, die wir bereits aus anderen Briefen kennen. Er klagt die gelassenen, teilnahmslosen, dem Selbstverständnis nach "sittlichen Menschen" an, die er mit "Pharisäern" vergleicht, die den Wahnsinn und die Leidenschaft denunzieren. Menschen, die etwas Großes, unmöglich Scheinendes bewirkt hätten, seien nicht selten von den "Vernünftigen" als wahnsinnig bezeichnet worden. Albert dagegen hält den Selbstmord für einen Ausdruck von Schwäche. Werther möchte das Gespräch zunächst abbrechen, führt dann aber Beispiele dafür an, dass Menschen in Krisensituationen besondere Kräfte entwickeln könnten, und folgert weiter, wenn Anstrengung Stärke sei, könne Überspannung kaum als ein Zeichen von Schwäche gewertet werden. Er lässt sich auch nicht durch Alberts Hinweis auf die fragwürdige Logik dieser Argumentation beirren und fährt fort, der Mensch könne "Schmerz und Leid" nur bis zu einem gewissen Grade ertragen, was darüber hinausgehe, richte ihn zugrunde. Wer sich das Leben nehme, sei vergleichbar mit einem, der am Fieber sterbe. Und wie es eine Krankheit zum Tode gebe, so könne auch der Geist zu Tode erkranken. Werther veranschaulicht seine Ansicht an einem Beispiel. Ein in Arbeit und Vergnügungen des bürgerlichen Alltags eingespanntes Mädchen verliebe sich in einen Mann, ihr ganzes Dasein konzentriere sich allein auf diesen Menschen, der sie plötzlich verlasse. Das Mädchen ist verzweifelt, "denn der hat sie verlassen, in dem sie allein ihr Dasein fühlt". In dieser Not sieht sie
keinen anderen Ausweg als den Selbstmord: "Die Natur findet keinen Ausweg aus dem Labyrinthe der verworrenen und widersprechenden Kräfte, und der Mensch muß sterben." Und dieses Gefühl der Aussichtslosigkeit sei durchaus als Krankheit zum Tode zu bezeichnen. Noch einmal unternimmt Albert den Versuch eines Einwands: es handele sich bei diesem Beispiel doch nur um ein "einfältiges Mädchen", nicht aber um einen "Menschen von Verstande". Werther lässt auch diesen Einwand nicht gelten. Wenn der Mensch von Leidenschaften getrieben sei, komme sein Verstand nicht mehr in Betracht. Ohne zu einer Verständigung zu gelangen, gehen Werther und Albert auseinander. Man hätte erwarten können, dass Werther den Streit mit Albert zum Anlas nimmt, eine Entscheidung zu fällen und abzureisen.
Diskussion über Selbstmord
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Melancholie als „Krankheit zum Tode“
Stattdessen folgt am 15. August ein ruhiger Bericht über das harmonische und idyllische Zusammensein mit Lotte und ihren Geschwistern.
Harmonisches Zusammensein mit Lotte
Es ist unschwer zu erkennen, dass der Sentenz, mit der der Brief vom 18. August beginnt, Werthers Liebeserfahrung zugrunde liegt. Auch die Liebe zu Lotte ist ja zugleich Quelle der Glückseligkeit und des Elends. Wehmütig erinnert sich Werther, wie ihm vor nicht allzu langer Zeit das Erleben der Natur zum Paradies wurde. Er erinnert an jenes Einheitserlebnis mit der göttlichen Natur, das er im Brief vom 10. Mai zu beschreiben versuchte. Allein die "Erinnerung an jene Stunden" könne ihn noch glücklich machen. Nun erscheint ihm die Natur wie der "Abgrund des ewig offenen Grabes", während sie ihm vorher "der Schauplatz des unendlichen Lebens" war. Die erhabene Natur schlägt um in eine zerstörerische Natur. Wo Werther vorher ein ständig sich erneuerndes Leben sah, sieht er nun "ein ewig verschlingendes, ewig wiederkäuendes Ungeheuer".
 
 
Veränderte Naturerfahrung
 
Die zerstörerische Natur
Werthers Stimmung wird immer trüber. Im Brief vom 21. August schreibt er, dass er nachts träume, Lotte sei in seiner Nähe. Wenn er beim Erwachen noch im Halbschlaf nach ihr taste, werde ihm bewusst, dass sie unerreichbar für ihn sei, und er weine "trostlos einer finsteren Zukunft entgegen.
 
Hoffnungslose Stimmung
Nur einen Tag später beklagt er im Brief vom 22. Augusteine "unruhige Lässigkeit", er sei weder zur Muße noch zur Tätigkeit fähig. Er ekle sich vor Büchern, seine Vorstellungskraft sei versiegt, die Natur wecke keine Gefühle in ihm. Sogar Albert beneidet er um dessen Tätigkeit und spielt mit dem Gedanken, sich um eine "Stelle bei der Gesandtschaft" zu bewerben. Doch die Erinnerung an die Fabel von dem Pferd, das sich seiner Freiheit begibt und zu Tode geritten wird, lässt ihn davon wieder Abstand nehmen.
 
Ruhelosigkeit
Auch an seinem Geburtstag am 28. Augustverlassen Werther die düsteren Stimmungen nicht. Albert hat ihm eine handliche Homer-Ausgabe geschenkt, dabei liegt jene Schleife, die Lotte bei der ersten Begegnung mit Werther trug und mit der sich für Werther glückliche Erinnerungen verknüpfen. Er vergleicht diese Tage mit Blüten, die zu Früchten werden, und fragt sich, ob man diese Früchte ungenossen verfaulen lassen kann. Werthers ganze Existenz ist zunehmend auf Lotte bezogen.
Werthers trauriger Geburtstag
Man erfährt im Brief vom 30. August, dass er die einzigen glücklichen Stunden bei ihr verbringt. Aber auch in ihrer Gegenwart überkommen ihn düstere Stimmungen. Kann er sich nicht bei Lotte ausweinen, treibt ihn seine "tobende, endlose Leidenschaft" ins Feld hinaus, manchmal mitten in der Nacht. In dieser Lage sieht er als einzigen Ausweg den Tod: "Ich sehe dieses Elendes kein Ende als das Grab."
Zunehmende Verzweiflung und Verwirrung
Werther dankt Wilhelm im Brief vom 3. September dafür, dass er ihm bei seiner Entscheidung, Lotte zu verlassen, geholfen hat. Eine Woche verstreicht, bis Werther seinen Entschluss wahr macht.
Werther zur Abreise entschlossen
Am 10. September berichtet er von seinem letzten Zusammentreffen mit Lotte und Albert, die beide nichts von Werthers Entschlossenheit zur Abreise ahnen. Man trifft sich abends in einem Garten, zu dem Lotte und Werther eine "wechselseitige Neigung" entwickelt haben. Am Ende einer Allee liegt ein "abgeschlossener Platz", den Werther zum ersten Mal an einem Mittag betreten hat. Jetzt ist es Nacht. Werther denkt voller Melancholie über Abschied und Wiedersehen nach - verräterische Gedanken angesichts seines Entschlusses, Lotte zu verlassen. Schließlich treffen Lotte und Albert ein, und gemeinsam genießt man das Mondlicht, das die Terrasse beleuchtet. Lotte verbindet mit dem Mondlicht Gedanken an den Tod und fragt sich, ob die Menschen sich nach dem Tode wiederfinden werden. Werther ist in Anbetracht seines bevorstehenden Abschieds von dieser Bemerkung völlig überwältigt. Lotte setzt ihre Überlegungen fort und kommt auf ihre Mutter zu sprechen, die sie als "Heilige" bezeichnet. Als Werther sich, "tausend Tränen" vergießend, vor ihr niederwirft und ausruft, dass der Segen Gottes über ihr und ihrer Mutter ruhe, erwidert Lotte, dass die Mutter wert gewesen sei, von ihm gekannt zu werden. Werther glaubt in diesem Augenblick "zu vergehen". Lotte erzählt weiter, wie die Mutter ihr in der Todesstunde die Geschwister anempfohlen habe und schließlich angesichts der Verbindung mit Albert getröstet gewesen sei. Voller Pathos ruft Werther beim Abschied aus: "Leb' wohl, Lotte! Leb' wohl, Albert! Wir sehn uns wieder", ohne freilich seine Abreisepläne zu offenbaren. Der feierliche, mit so viel Pathos verkündete Abschied wird nicht von Dauer sein. Ungefähr zehn Monate werden vergehen, dann wird Werther wieder bei Lotte erscheinen.
 
Nach sechs qualvollen Wochen hat Werther seinen, gleich nach Alberts Ankunft geäußerten, Entschluss wahr gemacht und hat Lotte verlassen. Er hat eingesehen, dass ihn die Situation, in der Nähe Lottes zu leben mit dem Wissen, dass sie die Verlobte eines anderen ist, zur Verzweiflung treibt. Die lange Diskussion mit Albert über den Selbstmord hat dem Leser erneut deutlich gemacht, dass Werther der Selbstmord durchaus als Lösung seiner Probleme erscheint. Ob es Werther gelingt, durch seine Flucht endgültig von Lotte loszukommen, wird wesentlich davon abhängen, was er nun unternehmen wird. Skeptisch muss den Leser stimmen, dass Werther es bisher kategorisch abgelehnt hat, einer bürgerlichen Beschäftigung nachzugehen.
Der letzte Abend mit Lotte und Albert
 
 
 
 
 
 
 
 
Gespräch über den Tod
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Pathetischer Abschied
Auch das zweite Buch des Romans lässt sich sinnvoll in drei Teile untergliedern. In der ersten Briefgruppe (20. Oktober - 15. Juni) erfährt der Leser von den misslichen Erfahrungen Werthers in der Residenz mit seinem Vorgesetzten sowie mit der Adelsgesellschaft und von Werthers Reise in seine Heimat. Darauf folgen die Briefe vom 29. Juli 6. Dezember, in denen Werther, inzwischen wieder zu Lotte zurückgekehrt, von wachsender Melancholie und Verzweiflung berichtet. Die letzten Wochen Werthers bis zu seinem Tode werden schließlich im dritten Teil vom Herausgeber rekonstruiert, wobei immer wieder hinterlassene Briefe und Aufzeichnungen Werthers eingeschoben werden.
 
Stand in den bisherigen Briefen die Liebe Werthers zu Lotte im Vordergrund, erleben wir ihn nun in einem völlig anderen Zusammenhang: er arbeitet als Gesandtschaftssekretär in einer kleinen deutschen Residenz. Doch vom ersten Brief an berichtet Werther von Ärger und Verdruss mit seinem Vorgesetzten, von Intrigen, Neid und Standesdünkel in der Gesellschaft. Nach einer gesellschaftlichen Demütigung ergreift er erneut die Flucht, um schließlich nach einigen Zwischenstationen wieder bei Lotte anzukommen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Werther in der Residez
Sechs Wochen nach seinem Abschied von Lotte lässt Werther am 20. Oktober wieder von sich hören. Seine erste Bemerkung gilt dem Gesandten, mit dem er sich nicht versteht. Er sieht "harte Prüfungen" auf sich zukommen und versucht sich Mut einzureden. Doch überwältigt ihn seine Melancholie rasch wieder. Er sieht die durchschnittlich Begabten in "behaglicher Selbstgefälligkeit herumschwadronieren", während er selber zwar mit "Kraft" und "Gaben", nicht aber mit "Selbstvertrauen und Genügsamkeit" ausgestattet sei. Dass er sich nun in Gesellschaft aufhalte, habe freilich einen Vorteil. Habe er vorher in der Einsamkeit mit seiner Einbildungskraft die anderen mit Fähigkeiten ausgestattet, hinter denen er weit zurückgeblieben sei, sehe er nun, dass er den anderen weit überlegen sei.
Klage über den Gesandten
 
 
 
 
 
 
 
Überlegensheits-gefühle
Erneut sind seit dem letzten Brief fast sechs Wochen vergangen. Werther fügt sich in die neuen Verhältnisse. Die Tätigkeit, so schreibt er am 26. November, hilft ihm über seinen Schmerz hinweg. Er erzählt von seiner Bekanntschaft mit dem Grafen C., der zugleich intelligent und empfindsam sei und über dessen freundschaftliches und offenes Betragen Werther ganz beglückt ist.
Arbeit als Therapie
Etwas ausführlicher erzählt Werther im Brief vom 24. Dezember von seinem Ärger mit dem Gesandten, den er für eine rechte Bürokratenseele hält. Vor allem erbost Werther, dass der Gesandte ständig Einwände gegen seinen Stil hat. Inversionen etwa, rhetorische Figuren, die von der gängigen Satzstruktur abweichen, lässt er Werther nicht durchgehen. Dieser soll beim Abfassen von Dokumenten nicht die Spur seiner Individualität hinterlassen. Einmal kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung im Anschluss an eine auch auf Werther gemünzte Bemerkung über den Grafen, dem es "an gründlicher Gelehrsamkeit mangle". Angesichts dieses Verdrusses klagt er den Freund und die Mutter an, die ihn mit ihrem Geschwätz "von Aktivität" in diese Situation getrieben hätten. Auch über die Rangsucht in der Gesellschaft ärgert sich Werther. Er gesteht zwar zu, dass der "Unterschied der Stände [nötig] ist", muss aber immer wieder die negativen Auswirkungen dieser Standesgesellschaft feststellen. In diesem Zusammenhang erzählt er von der Bekanntschaft mit einem Fräulein von B., "das sehr viel Natur im steifen Leben erhalten hat". Als er sie eines Tages bei ihrer Tante besucht, stellt er fest, dass die Alte an nichts mehr interessiert ist als an ihrem Adelsstand und dass sie voller Dünkel auf die Bürger, zu denen auch Werther gehört, herabblickt.
Erneut Ärger mit dem Gesandten
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kritik an ständischen Vorurteilen
Im Brief vom 8. Januar empört sich Werther darüber, dass sich das Interesse der Menschen nicht auf wirklich wichtige Probleme, sondern auf Rangfragen und Äußerlichkeiten richtet. In der höfischen Gesellschaft lässt sich der Rang einer Person an der Rolle, welche sie im strengen Zeremoniell des Hofes spielt, ablesen. Im übrigen komme es im realen Machtkampf nicht so sehr auf den äußerlichen Rang an, als vielmehr auf die Fähigkeit, "die anderen zu Ausführung seiner Pläne anzuspannen".
Kritik am höfischen Zeremoniell
Auch im Brief vom 20. Januar, einem der wenigen, die an Lotte gerichtet sind, steht die Klage über die gesellschaftlichen Verhältnisse im Vordergrund. Werther befindet sich in einer einsamen Hütte und lamentiert, dass sein Herz und seine Sinne ausgetrocknet seien, er sei träge und sein Leben sinnlos. Einzig die Bekanntschaft mit Fräulein B. tröste ihn ein wenig, sie gleiche Lotte sogar ein bisschen, leide unter ihrem Stand und der gesellschaftlichen Etikette. Er sehnt Lottesund deren Geschwister Gegenwart "in dem lieben, vertraulichen Zimmerchen" herbei und
schließt den Brief mit der Schilderung der schönen Natur nach einem Sturm, die ein wenig an das Gewitter bei Werthers erstem Zusammentreffen mit Lotte erinnert.
Klage über die Sinnlosigkeit seines Lebens
 
 
 
 
 
Sehnsucht nach Lotte
Werther begrüßt jeden verregneten, grauen Tag, da dies seiner Grundstimmung entspricht. Die schönen Tage, so meint er im Brief vom 8. Februar, würden ja doch nur von den Menschen verdorben, die im wesentlichen damit beschäftigt seien, sich gegenseitig das Leben zu vergällen.
 
Die Spannungen, so erfährt der Leser im Brief vom 17. Februar, zwischen Werther und dem Gesandten, dessen Pedanterie Werther zum Widerstand herausfordert, wachsen. Der Gesandte beklagt sich beim Hofe über ihn, so dass er einen leichten Verweis vom Minister erhält. Werther ist zunächst dazu entschlossen, seinen Dienst zu quittieren, kommt dann jedoch von seinem Entschluss ab, als er einen privaten Brief des Ministers erhält, dessen "hohen, edlen, weisen Sinn" er bewundert. Der Minister hält ihm "allzu große Empfindlichkeit" vor und empfiehlt ihm, seine Energien dort zu investieren, wo es sich wirklich lohne. Am Ende des Briefes spricht Werther von seiner wiedergewonnenen Ruhe, fügt freilich hinzu, dass diese ein "zerbrechliches Kleinod" sei.
 
Wachsende Spannungen zwischen Werther und dem Gesandten
Nur wenige Tage später folgt eine neue Erschütterung, als Werther von der Hochzeit Lottes und Alberts hört. Im Brief vom 20. Februar gratuliert er den beiden. Er macht deutlich, dass er nicht alle Ansprüche auf Lotte aufgeben will: entgegen seiner ursprünglichen Absicht will er Lottes Schattenriss an der Wand hängen lassen, da er sich gewiss ist, "den zweiten Platz" in ihrem Herzen zu haben.
Nachricht von Lottes und Albers Hochzeit
Einen Monat später - am 15. März- folgt ein Brief, in dem Werther von einer schweren gesellschaftlichen Demütigung berichtet. Nach einem Essen beim Grafen unterhält man sich noch, als bereits die abendliche Gesellschaft beim Grafen eintrifft. Die nun folgende Beschreibung der Adelsgesellschaft eines kleinen deutschen Fürstentums ist ein satirisches Meisterstück, in dem die ganze Beschränktheit und der Anachronismus dieses Adels deutlich wird. Werther, der bereits im Begriff ist, den Saal zu verlassen, bleibt, als er Fräulein B. eintreten sieht, die freilich sehr kühl und befangen wirkt. Nach einigem Getuschel nimmt ihn der Graf beiseite und gibt ihm zu verstehen, dass er als Bürger in dieser Adelsgesellschaft nicht willkommen sei, schwächt diesen Hinauswarf durch eine Geste der Sympathiebekundung ab. Um sich zu beruhigen, begibt sich Werther auf einen Hügel, sieht sich den prächtigen Sonnenuntergang an und liest "in [s]einem Homer den herrlichen Gesang [...], wie Ulys von dem trefflichen Schweinehirten bewirtet wird. Das war alles gut." Werther sucht also Linderung nach der in der Gesellschaft erlittenen Demütigung, indem er das Bild einer zwar hierarchisch organisierten, aber die unverstellte Kommunikation zwischen den Ständen ermöglichenden Gesellschaft heraufbeschwört. Als er dann aber erfährt, dass der peinliche Zwischenfall seinen Neidern Anlass zur Schadenfreude gegeben hat, ist er völlig aufgebracht: "Da möchte man sich ein Messer ins Herz bohren."
Gesellschaftliche Demütigung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Werther sucht Trost bei Homer
Werther, der noch immer unter dem Eindruck der erlittenen Demütigung steht, berichtet im Brief vom 16. Märzvon einem Gespräch mit Fräulein B. Sie bestätigt ihm, wie sehr seine Widersacher nun über ihn triumphieren. Zudem muss er hören, dass die Tante des Fräuleins ihn als unpassenden Umgang bezeichnet habe, ohne dass das Fräulein dem zu widersprechen wagte. Werther ist außer sich: "Wenn ich Blut sähe, würde mir's besser werden." Er möchte sich "eine Ader öffnen, die mir die ewige Freiheit schaffte".
 
 
Enttäuschung über Fräulein B.
Werther hat um seine Entlassung beim Hofe ersucht. Sarkastisch fügt er dieser Neuigkeit im Brief vom 24. März hinzu, dass es seiner Mutter wohl missfallen werde, die Karriere ihres Sohnes so jählings abbrechen zu sehen. Er wird einen Fürsten, mit dem er sich einigermaßen versteht, auf dessen Güter begleiten, um dort den Frühling zu verbringen.
Entlassungs-gesuch
Am 19. April informiert Werther den Freund kurz, dass ihm der Abschied gewährt worden ist. Der Minister hat ihm einen wohlwollenden Brief     geschickt, und der Erbprinz hat ihm einen größeren Geldbetrag geschenkt, so dass er bis auf weiteres finanziell unabhängig ist. Werthers Reise steht unmittelbar bevor. Am 5. Mai schreibt er, dass er seinen Geburtsort besuchen,          eine Wallfahrt" in sein Kindheitsparadies unternehmen will.
Gewährung des Entlassungs-gesuchs
Der Besuch der Heimat ist Gegenstand des Briefes vom 9. Mai. Als Kind habe er sich in die unbekannte Welt hinausgesehnt, jetzt sei er desillusioniert zurückgekehrt. Als er die Stätten seiner Kindheit aufsucht, registriert er einige Veränderungen, die ihm missfallen, und vergegenwärtigt sich die Gedanken, die ihn als Kind bewegt haben. Mit dem Fürsten, der ein Mann des Verstandes, nicht des Gefühls sei, versteht Werther sich nicht sonderlich gut.
 
Desillusionierte Rückkehr in die Heimat
In einem kurzen Brief vom 25. Mai schreibt Werther, dass er von seinem bisher verschwiegenen Vorsatz, in den Krieg zu ziehen, sehr schnell wieder abgekommen ist.
 
Am 11. Juni teilt Werther seinem Freund Wilhelm mit, dass er das fürstliche Schloss verlassen wird. Er kann nur wenig mit dem Fürsten anfangen, der zu einer wahren Empfindung von Kunst und Natur nicht imstande sei. Hier wird wieder deutlich, wie sehr Werther nur das Gefühl kennt, Leute, die für ihn die Vernunft repräsentieren, schätzt er hingegen nicht, sie stören seine Weltsicht.
 
 
Kritik am Fürsten
Spricht Werther im Brief vom 16. Juni von der Wanderschaft als dem Grundzug seines Lebens, äußert er am 18. Juni die Absicht, zu Lotte, und damit in die Idylle, zurückzukehren. In diesen beiden Briefen kommt der unlösbare Widerspruch von Werthers Existenz zum Ausdruck: die Sehnsucht nach einem ruhigen Dasein und die Rastlosigkeit, die eine solche Einschränkung nicht zulässt.
 
Werthers Versuch, sich endgültig von Lotte zu lösen, ist fehlgeschlagen. Durch die Erfahrungen in der Residenz fühlt er sich in seiner Abneigung, einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, bestätigt. Er scheitert einerseits an einem kleinlichen und ihm übel gesonnenen Vorgesetzten sowie an der Diskriminierung durch eine verkrustete und bornierte Adelsgesellschaft, die ihn in seinem Stolz verletzt, andererseits aber auch an seiner mangelnden Bereitschaft, in seiner Funktion als Gesandtschaftssekretär auf die ungehemmte Darstellung seiner Persönlichkeit und seines subjektiven Ausdrucksbedürfnisses zu verzichten. Fraglich ist allerdings, ob der Entschluss, zu Lotte zurückzukehren, die mittlerweile Albert geheiratet hat, nicht erneut in eine Sackgasse führt.
Wanderer und Idylle
Die nun folgenden Briefe berichten von Werthers vergeblichem Versuch, an Lottes Seite vergangene glückliche Zeiten heraufzubeschwören. An der Situation, die ihn vor Monaten zum Weggehen veranlasst hatte, hat sich nichts geändert. So verdüstert sich Werthers Stimmung immer mehr. Er vermag seine Leidenschaft kaum noch zu kontrollieren. Selbstmordgedanken treten immer stärker in den Vordergrund. Werthers eigenes Schicksal spiegelt sich wider in den Erzählungen von der Schulmeisterstocher, von der Werther im Brief vom 27. Mai berichtet hat, von dem Bauernburschen, den er unmittelbar vor seiner ersten Begegnung mit Lotte kennengelernt hat, sowie in der Erzählung von dem ehemaligen Schreiber von Lottes Vater, der aufgrund einer vergeblichen Liebe zu Lotte wahnsinnig geworden ist. Bereits der erste Brief, den Werther – inzwischen wieder bei Lotte - nach sechs Wochen am 29. Juli schreibt, beweist, dass er nicht ruhiger geworden sicher glücklicher geworden wäre als mit Albert, dem es an Sensibilität mangle, dessen "Herz nicht sympathetisch" schlage bei der gemeinsamen Lektüre eines Buchs, während er und Lotte sich in ihren Gefühlen vollkommen einig seien.
Rückkehr zu Lotte
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Eifersucht auf Albert
Im Brief vom 4. August berichtet Werther von einer Wiederbegegnung mit der Schulmeisterstocher. Die Lage der Familie, die Werther im Frühjahr so beneidenswert schien, hat sich grundlegend geändert. Das jüngste Kind ist gestorben, und der Mann ist krank und unverrichteter Dinge aus der Schweiz zurückgekehrt. Werther sieht in diesem Schicksal eine Parallele zu seinen eigenen getäuschten Hoffnungen.
Wiederbegegnung mit der Schul-meisterstochter
Nur noch wenige Augenblicke des Glücks erlebe er, schreibt Werther im Brief vom 21. August. Kaum verhohlen ist sein Wunsch, dass Albert sterben möge. Er deutet sogar den Gedanken an, Albert umzubringen. Es wird ihm klar, dass die Glückserfahrung des letzten Jahres sich nicht wiederholen lässt.
 
Werther verzweifelt daran, so heißt es im Brief vom 3. September, dass ein anderer als er selber Lotte lieben darf, dessen ganze Existenz an dieser Liebe hängt. Der Herbst beginnt, und Werther sieht in der Entwicklung der Natur einen Spiegel seiner inneren Verfassung.
 
Im Brief vom 4. September berichtet er erneut von einer Begegnung mit einem alten Bekannten, dem es in der Zwischenzeit schlecht ergangen ist. Der Bauernbursche, von dessen Liebe zu seiner Herrin im Brief vom 30. Mai erzählt worden ist, berichtet Werther, dass er aus dem Dienst verjagt worden sei, weil er in seiner Leidenschaft versucht habe, sich seiner Herrin mit Gewalt zu nähern. Er betont aber, dass seine Absichten redlich gewesen seien. Auch hier sieht Werther eine Parallele zu seinem eigenen Schicksal. Er fordert Wilhelm auf, die Geschichte "mit Andacht" zu lesen.
Begegnung mit dem Bauernburschen
 
 
 
 
Identifikation mit dem Bauern-burschen
Der Brief vom 5. September macht deutlich, dass auch die Harmonie zwischen Werther und Lotte nicht mehr ungetrübt ist. Lotte reagiert verstimmt auf eine Bemerkung Werthers, in der sich dessen ganze Liebe offenbart.
Gestörte Harmonie
Dass es Werther nicht gelingt, die glückliche Vergangenheit wiederzubeleben, zeigt der Brief vom 6. September. Er hat den Anzug, den er bei der ersten Begegnung mit Lotte getragen hat, abgelegt und einen neuen nach demselben Muster machen lassen, aber "ganz will es doch die Wirkung nicht tun".
 
Welch harten Proben Werthers Selbstbeherrschung in Lottes Gegenwart ausgesetzt ist, beweist der Brief vom 12. September. Lotte hat ihren Geschwistern von einer Reise einen Kanarienvogel mitgebracht, der so dressiert ist, dass er Lotte küsst. Anschließend reicht sie Werther den Vogel mit der Aufforderung, ihn auch zu küssen, ohne zu ahnen, welche Verwirrung sie damit bei Werther auslöst, wie sie ihn aus einer mühsam errungenen Gleichgültigkeit aufweckt.
 
Erneut muss Werther erfahren, dass die glückliche Vergangenheit unwiederbringlich dahin ist. Im Brief vom 15. September berichtet er, dass die neue Pfarrfrau jene Nussbäume, von denen er bereits im ersten Buch erzählt hat, hat fällen lassen. Mit satirischer Schärfe beschreibt Werther diese Frau, die sich gelehrt gibt, "gar viel an der neumodischen, moralisch-kritischen Reformation des Christentums arbeitet". Mit anderen Worten: sie ist Anhängern einer aufgeklärt-rationalistischen Theologie, aus der alles Gefühl, alle Empfindsamkeit, alle Begeisterung getilgt sein sollen, aller Glaube an das durch die Bibel überlieferte Heilsgeschehen.
Die gefällten Nussbäume
Manche Briefe Werthers erinnern mehr an kurze, manchmal nur aus einem verzweifelten Ausruf bestehende Tagebucheintragungen. Dazu gehört auch der Brief vom 10. Oktober. Er mag den Gedanken kaum aussprechen, dass Lotte mit ihm viel glücklicher wäre, als sie es jetzt mit Albert ist.
 
Der Brief vom 12. Oktober markiert einen neuen Abschnitt in Werthers Leben. Er beginnt mit den Worten: "Ossian hat in meinem Herzen den Homer verdrängt." Werther erkennt nun sein Schicksal in der düsteren Welt Ossians eher wieder als in der heiteren und idyllischen Welt Homers. Auch in seinem Stil passt er sich den Gesängen des Ossian an, deren Stimmung er in langen, getragenen Sätzen wiedergibt. Sie erzählen von der grauen, stürmischen, nebligen Natur des Nordens, von Zerstörung, von Jammer und Trauer, vom und vergegenwärtigt sich glücklichere Zeiten. Aber der Sänger geht selber dem Grabe entgegen, das von den Lebenden unerkannt bleiben wird. Werther möchte in seiner Phantasie den Sänger mit dem Schwert von seinem Leid befreien und ihn selber mit ins Grab begleiten. Der Gedanke an den Selbstmord tritt immer stärker in den Vordergrund.
 
 
Ossian verdrängt Homer!
 
 
 
Die düstere Welt des Ossian
Nur wenig mehr als ein Ausruf ist der Brief vom 19. Oktober. Wenn er Lotte nur ein einziges Mal an sein Herz drücken könnte, so wäre es geheilt. Das Thema Tod und Selbstmord verdichtet sich zusehends. Im Brief vom 26. Oktober stellt Werther sich die bange Frage, wie lange sein Tod wohl Trauer, das Gefühl einer Lücke auslösen werde. Er gibt sich selber die Antwort: nicht sehr lange. Angesichts der Kälte, mit der die Menschen miteinander umgehen, ist Werther voller Verzweiflung. In einem Zusatz zu diesem Brief vom 27. Oktober schreibt er am Abend, dass sich seine ganze Empfindung auf Lotte richtet und dass seine Existenz ohne Lotte völlig leer ist.
 
 
 
TODES-
GEDANKEN
Der Brief vom 30. Oktober macht besonders deutlich, wie sehr Werther darunter leidet, ständig seine Gefühle unterdrücken zu müssen. Er möchte Lotte um den Hals fallen, aber er darf es nicht, obwohl, wie man an den Kindern sehe, "das Zu greif en [ ... 1 doch der natürlichste Trieb der Menschheit [ist]".
Leiden unter der Affektkontrolle
Sein Lebensüberdruss nimmt zu. Im Brief vom 3. November klagt er, in ihm selber liege die "Quelle alles Elendes verborgen [...], wie ehemals die Quelle aller Seligkeiten". Sein einst so empfindsames Herz sei tot. Seine Phantasie sei versiegt, seine "Augen [...] trocken". Die Schönheit der Natur lasse ihn kalt, erzeuge in ihm nicht mehr wie früher ein Gefühl der Seligkeit.
Verlust von Phantasie und Empfindsamkeit
Lotte werfe ihm Maßlosigkeit, etwa beim Alkoholkonsum, vor, schreibt Werther am 8. November. Er solle an sie denken. Doch als er ihr bitter gesteht, dass er ständig an sie denke, wechselt sie schnell das Thema.
 
 
Im Brief vom 15. November häufen sich zahlreiche Bibelzitate und Anspielungen auf die Bibel. Werther dankt seinem Freund für den Anteil, den dieser an seinem Leiden nimmt, und gesteht, dass ihm in diesem Leiden die Religion keinen Trost bietet. Er fühlt sich von Gott verlassen und geht so weit, sich mit Jesus zu vergleichen, der den Kelch bis zur bitteren Neige geleert habe. Angesichts der Zukunft, die wie ein Abgrund vor ihm liege, können auch er wie Jesus am Kreuze ausrufen: "Mein Gott! mein Gott! warum hast du mich verlassen?"
 
Werther fühlt sich von Gott verlassen
Werther nimmt im Brief vom 21. November das Bild vom Kelch wieder auf. Lotte bereite ihm ein Gift - damit meint er ihr Mitleid und ihr Mitgefühl - den er "voller Wollust [ausschlürfe]".
Durch bittere Selbstironie und witzige Wortspiele versuche er ein wenig Erleichterung zu finden, teilt Werther am 22. November mit. Die mitleidvolle Zuwendung Lottes bringt Werther aus der Fassung.
 
Lottes Mitgefühl
 
Selbstironie
Im Brief vom 24. November erzählt er, dass Lotte, um seinem Gefühlsausbruch zu entgehen, ans Klavier flüchtet. Spiel und Gesang bilden eine Harmonie. Werther sind Lottes Lippen, die diese Harmonie hervorbringen, so heilig, dass er sich schwört, sie nie zu küssen. Doch im nächsten Augenblick gesteht er sich stammelnd ein, dass er Lotte sehr wohl haben will, auch wenn es seinen Untergang bedeutet.
 
Lotte am Klavier
 
Werther gesteht sich seine „Begierde“ ein
Dass für Werther die Lektüre der Selbstbestätigung, der Vergewisserung über eigene Leiden dient, dokumentiert der Brief vom 26. November. Werther hält sein Schicksal für einzigartig, nimmt diese Behauptung dann wieder zurück. Wenn er "einen Dichter der Vorzeit" (gemeint ist Ossian) lese, ist ihm, als sähe er "[s]ein eignes Herz". Die literarische Spiegelung wertet das eigene Leiden auf.
Werthers Leiden durch die Literatur aufgewertet
Am 30. November erzählt Werther von einer Begegnung, die ihn "aus aller Fassung bringt". An einem trüben Tag trifft er einen offenbar geistesgestörten jungen Mann, der für seinen "Schatz" Blumen sucht. Er gibt den Generalstaaten die Schuld daran, dass er nicht so glücklich ist wie einst. Die Mutter des jungen Mannes tritt hinzu und erklärt Werther, ihr Sohn sei in jener Zeit glücklich gewesen, als er im Irrenhaus völlig außer sich und in einem Zustand völligen Wahnsinns gewesen sei. Werther beneidet den jungen Mann um seinen Wahnsinn, in dem ihm noch Hoffnung bleibe, während er selber hoffnungslos dahingehe. Man dürfe nicht jene verspotten, die in ihrer Verzweiflung Dinge tun, die für gewöhnlich als Zeichen von Wahnsinn gelten. Werther ruft Gott an, der sich von ihm abgewendet habe, er solle sein Schweigen aufgeben. Er könne ihn, Werther, nicht daran hindern, zu ihm zurückzukehren, und ihn kaum abweisen. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass in Werther der Entschluss zum Selbstmord reift.
 
Begegnung mit dem wahnsinnigen jungen Mann
Erschüttert berichtet Werther seinem Freund am 1. Dezember, dass jener verrückte junge Mann Schreiber bei Lottes Vater gewesen und, als seine Liebe zu Lotte entdeckt worden sei, aus dem Dienst entlassen worden sei. Wie unverstanden und einsam sich Werther mittlerweile fühlt, wird daran deutlich, dass er Wilhelm unterstellt, die Geschichte "gelassen" zur Kenntnis zu nehmen.
Werther sieht keinen Ausweg aus seiner Verzweiflung mehr. Als Lotte eines Tages auf dem Klavier "die alte, himmelsüße Melodie" spielt, verdichten sich in ihm Gefühle der schönen Erinnerung, der Trauer, der Verzweiflung, bis er Lotte heftig darum bittet aufzuhören. Sie antwortet ihm, er sei krank, er solle gehen und sich beruhigen. Auch dieser Brief vom 4. Dezember schließt mit dem Gedanken an den Tod.
 
Der Grund für den Wahnsinn des jungen Mannes
 
 
 
 
 
 
 
 
Erinnerung an bessere Zeiten
Er sei von Lottes Gestalt verfolgt, keinen Augenblick gebe es mehr, wo sie nicht in seiner Phantasie präsent sei, schreibt Werther am 6. Dezember. Er klagt darüber, dass der Mensch außerstande sei, sich völlig in seiner Freude oder in seinem Leiden zu verlieren, dass er immer wieder von seinem Bewusstsein eingeholt werde.
 
Die Rückkehr zu Lotte hat Werther nicht die erhoffte Ruhe und Zufriedenheit gebracht. Die Kontrolle seiner Leidenschaften wird ihm immer unerträglicher, sein Verhalten wird immer unausgeglichener, der Gedanke an den Tod tritt immer stärker in den Vordergrund. Er sieht sein Leben nur noch als einen von Gott auferlegten Leidensweg an. Sein Verhältnis zur Natur hat sich grundlegend geändert, die Natur vermag nicht mehr Gefühle des Glückes, der eigenen Lebenskraft in Werther zu wecken. Um sich herum sieht Werther nur noch Zerstörung, Unglück, Verlust, Wahnsinn. Seiner düsteren Stimmung entspricht die intensive Lektüre Ossians. Der Leser ahnt, dass es für Werther kaum noch einen Ausweg aus dieser Situation gibt.
Lottest Bild lässt Werther nicht los
Mit dem Brief vom 6. Dezember bricht die kontinuierliche Folge von Werthers Briefen ab. Der Herausgeber schaltet sich ein und rekonstruiert die letzten Wochen Werthers bis zu seinem Selbstmord, indem er sich auf Aussagen von Personen aus dessen Umgebung stützt. In diesen Bericht fügt er Briefe und Tagebuchaufzeichnungen Werthers ein.
In seinem Unglück wird Werther seiner Umgebung gegenüber "immer ungerechter", vor allem Albert, dem er Sattheit und Lieblosigkeit gegenüber Lotte vorwirft. Auch sich selber fühlt er abweisend und unfreundlich behandelt. So jedenfalls deutet Werther die Tatsache, dass sich Albert nicht selten entfernt, wenn er Lotte besucht. Im Erzählerbericht kommen freilich auch andere Perspektiven zur Geltung, etwa die der Freunde Alberts, die in dessen Verhalten eher ein Zeichen von Takt sehen.
Der Herausgeber schaltet sich ein
 
 
 
 
 
Groll gegenüber Albert
An einem klaren Wintertag begibt sich Werther zum Hause von Lottes Vater. Dort erfährt er, daß der neue Knecht der Witwe ermordet worden ist. Werther eilt sofort zum Ort des Verbrechens, keinen Augenblick in Zweifel darüber, daß der Bauernbursche die Tat begangen hat. Jenes idyllische Plätzchen (vgl. den Brief vom 26. Mai), wo sich Werther so gern aufgehalten hat, macht einen trostlosen Eindruck. Wo vorher Glück und Eintracht herrschte, hat sich nun ein Mord ereignet. Auch die Natur hat ihr Aussehen geändert: die Bäume haben ihr Laub verloren, und über der Kirchhofmauer werden Grabsteine sichtbar. Der Bauernbursche, der inzwischen festgenommen worden ist, kommentiert seine Tat damit, daß keiner die Witwe haben werde. Werther wird aus seiner Trägheit und Gleichgültigkeit herausgerissen und versucht, den, den er als "Verbrecher [ ...] schuldlos" findet, zu retten. Er eilt zum Hause des Amtmanns und verteidigt den Bauernburschen leidenschaftlich. Der Amtmann widerspricht Werther mit dem Hinweis darauf, daß die "Sicherheit des Staates" untergraben werde, wenn ein Meuchelmörder entschuldigt werde. Auch auf Werthers Vorschlag, dem Knecht die Flucht zu ermöglichen, geht er nicht ein. Darauf notiert Werther: "Du bist nicht zu retten, Unglücklicher! ich sehe wohl, daß wir nicht zu retten sind." Wie schon vorher im Brief vom 4. September identifiziert sich Werther mit dem Bauernburschen.
Albert, der gleichfalls eine Parallele zu sehen scheint, äußert Lotte gegenüber, daß es das Beste wäre, wenn Werther ginge, die Leute fingen schon an zu reden. Lotte schweigt jedoch, und Albert erwähnt Werther nicht mehr. Nach dem vergeblichen Rettungsversuch versinkt Werther zunehmend in Untätigkeit, sucht aber weiter Lottes Nähe.
Der Herausgeber fügt Werthers Briefe vom 12. und 14. Dezember als Ausdruck "seiner Verworrenheit" und "seiner Lebensmüde" ein. Er fühlt sich "von einem bösen Geist umhergetrieben". Bei Nacht begibt er sich nach draußen und sieht von
Der Mord des Bauernburschen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Vergeblicher Rettungsversuch
 
 
 
 
 
Identifikation mit dem Bauernburschen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
einem Felsen aus, wie die Wassermassen bei einsetzendem Tauwetter das ganze Wahlheimer Tal überschwemmt haben. Er empfindet große Sehnsucht, sich in die Fluten zu stürzen, kann sich aber doch noch nicht dazu entschließen. Im zweiten Brief ist davon die Rede, daß Werther im Traum Lotte in seinen Armen gehalten hat. Er redet sich nicht mehr ein, daß alle Begier schweige, sondern gibt sich ganz diesem Traume hin. Am Ende äußert er erneut Selbstmordabsichten.
In einem angefangenen Brief fragt sich Werther, warum er noch zaudert und zagt. Als Ausdruck einer unwiderruflichen Selbstmordabsicht sieht der Herausgeber den Brief vom 20. Dezember an Wilhelm an. Werther wiederholt die zweideutige Formulierung: "Mir wäre besser, ich ginge." Er bittet seinen Freund, der ihn abholen will, noch einige Tage zu warten. Die Abschiedsworte des Briefes, die Bitte an die Mutter, ihm zu vergeben, die Bemerkung über sein Schicksal sowie die Segenswünsche für Wilhelm machen deutlich, daß Werther nun zum Selbstmord fest entschlossen ist.
Nach der Einschaltung dieses Briefes erzählt der Herausgeber von einem Gespräch, in dem Lotte Werther rät, sich auf seine Talente zu besinnen und sich nicht in einer Leidenschaft für eine Frau zu verzehren, die für ihn unerreichbar sei. Sie sei wohl deshalb so anziehend für ihn, weil sie bereits einem anderen gehöre. Lotte fügt nach einem aufgebrachten Zwischenruf Werthers, das sei wohl Alberts Idee, hinzu, er solle sich nach einer anderen Frau umsehen oder eine Reise machen, die ihn zerstreue, dann werde sich alles zum besseren wenden.
Am folgenden Tag, den 21. Dezember, beginnt Werther einen Brief an Lotte, der nach seinem Tode versiegelt auf dem Schreibtisch gefunden wird. Der Herausgeber hält sich an die Chronologie der Ereignisse und rückt absatzweise diesen Brief in die Erzählung von Werthers letzten Tagen ein.
Werther berichtet Lotte in dem Brief von der schrecklichen Nacht, die er nach seinem Abschied von ihr durchlebt habe, und von seinem Ent-
Die überschwemmte Landschaschaft
 
 
 
 
 
Werther träumt von Lotte
 
 
Selbstmordabsicht
 
 
 
Zweideutiger Brief an Wilhelm
 
 
 
Ermahnungen Lottes
 
 
 
 
Beginn des Abschiedsbriefes an Lotte
schluß, sich das Leben zu nehmen. Dieser Entschluß habe ihn ruhig gemacht. Er wolle sich für Lotte opfern, denn einer von den dreien müsse gehen. Er gesteht Lotte, sich mit Mordplänen getragen zu haben, und bittet sie, sich nach seinem Tode seiner zu erinnern. Beim Schein der untergehenden Sonne solle sie vom Berg zu seinem Grab herüberblicken.
An dieser Stelle unterbricht der Herausgeber den Brief und berichtet, daß Werther seinen Diener mit den Vorbereitungen einer bevorstehenden Reise beauftragt. Dann reitet er zum Amtmann hinaus, trifft aber nur dessen Kinder an, die voller Vorfreude auf Weihnachten sind. Nun folgt ein neuer Abschnitt aus Werthers Brief an Lotte, in dem er seinen Entschluß bekräftigt, sie noch am selben Tag zum letzten Mal zu sehen.
Lotte ist unruhig und unglücklich. Einerseits ist sie an ihren Mann gebunden, andererseits weiß sie, daß sie Werther sehr vermissen würde. Als Werther gegen ihren Wunsch, nicht vor Weihnachten wiederzukommen, am Abend bei ihr eintritt, reagiert sie verwirrt und ärgerlich. Schließlich fordert sie ihn auf, aus seiner Übersetzung einige Gesänge Ossians vorzulesen.
Weder Lotte noch Werther werden sich bei der Ossian-Lektüre die relativ komplizierte Erzählstruktur der Gesänge vergegenwärtigt haben. Entscheidend ist, daß Werther sein eigenes Leid, seine düstere Grundstimmung in diesen Gesängen wiederfinden konnte, in denen es um die Trauer über den Tod der eigenen Kinder, um den Verlust des Geliebten geht.
Ossian ruft sich in der Passage, die Werther vorliest, eine Zusammenkunft mit "seinen geschiedenen Freunden" in Erinnerung, in deren Verlauf die nun folgenden Lieder gesungen wurden. Im ersten Gesang erinnert Ossian an den Auftritt der Sängerin Minona, die der trauernden Colma ihre Stimme leiht. Ihr Gesang besteht in der melancholischen Vergegenwärtigung der düsteren Natur und der Klage über den Tod ihres Geliebten Solgar, nach dem sie in der stürmischen Nacht vergebens ruft. Sie sehnt sich ihren eigenen Tod
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Letzter Besuch bei Lotte
 
 
 
 
 
Gemeinsame Ossian-Lektüre
 
 
 
 
 
 
 
 
Klage über den Tod des Geliebten und des Bruders
herbei, um zu Solgar und ihrem Bruder zu kommen, die sich gegenseitig umgebracht haben.
Nun ruft Ossian das Zusammentreffen mit dem Barden Ullin in Erinnerung, bei dem sie den Trauergesang Rynos und Alpins über den Tod des Morar wiedergegeben haben. Diesen Gesang wiederholt er jetzt. Ryno fragt Alpin, warum er trotz des heiteren Tages so jammere. Alpin betrauert den Tod Morars, dessen Kriegstugenden er ebenso wie seine Friedfertigkeit und Milde nach der Schlacht preist. Am Grabe stehe nun der Vater, der den Tod des eigenen Sohnes beklage. Wenn Morar auch nie mehr in der Schlacht erscheine, so werde wenigstens der Gesang Morars Namen lebendig erhalten. Diese Geschichte veranlaßt Armin, hervorzutreten und den Tod seiner Kinder Daura und Arindal zu betrauern. Er erzählt, wie irrtümlicherweise Armar, der Geliebte Dauras, deren Bruder Arindal tötet und selber bei dem Versuch, die vom Verräter Erath auf einem aus der See ragenden Felsen ausgesetzte Daura zu retten, ertrinkt. Armin muß mit ansehen, wie auch seine Tochter, die ganze Nacht auf dem Felsen über den Tod des Bruders und des Geliebten klagend, schließlich stirbt.
Angesichts dieses Schicksals brechen Lotte und Werther gemeinsam in Tränen aus, da sie in dieser Geschichte ihr eigenes Elend wiederzuerkennen glauben. Lotte bittet Werther weiterzulesen. Die nun folgenden Zeilen, die vom nahen Tod sprechen - sie stammen übrigens aus einem anderen Gesang Ossians - stellen gleichsam eine Summe des bisher Gelesenen dar. Von diesen Zeilen völlig überwältigt, wirft sich Werther vor Lotte nieder, und es kommt zu einer leidenschaftlichen Umarmung. "Die Welt verging ihnen." Schließlich reißt sich Lotte los und verläßt "mit dem vollsten Blick der Liebe auf den Elenden" den Raum mit den Worten: "Sie sehn mich nicht wieder." Nachdem Werther ihr ein letztes Lebewohl zugerufen hat, verläßt er die Stadt und irrt bei Schnee und Regen durch die Landschaft.
Am folgenden Morgen setzt er seinen Abschiedsbrief an Lotte fort. Daß der Tod das endgültige Ende bedeutet mag er nicht glauben Er bittet
 
 
 
 
 
 
Klage über den Tod eines Helden
 
 
 
Klage über den Tod der Kinder
 
 
 
 
 
 
Identifikation mit den Helden Ossians
 
 
 
 
 
Leidenschaftliche Umarmung
 
 
 
Fortsetzung des Abschiedsbriefes
Lotte um Verzeihung für die Umarmung am Vortage, die ihm aber die Gewißheit vermittelt habe, von ihr geliebt zu werden. Für die Welt sei es eine Sünde, daß er sie, eine verheiratete Frau, liebe. Für diese Sünde strafe er sich nun, aber er bereue sie nicht. Er gehe Lotte in den Tod voran, sei aber sicher, sie wiederzusehen.
An dieser Stelle unterbricht er den Brief und schickt seinen Diener mit der Bitte zu Albert, ihm für eine bevorstehende Reise seine Pistolen auszuleihen. Der Herausgeber wechselt nun die Perspektive, indem er von Lottes Zustand berichtet. Sie ist verstört und sich über ihren Zustand nicht im klaren. Sie weiß nicht, ob sie ihrem Mann von der Szene mit Werther erzählen soll. Vor allem leidet sie darunter, daß Werther für sie endgültig verloren ist. Zugleich macht sie sich Sorgen um ihn, da er des öfteren von seinen Selbstmordabsichten gesprochen hat, die Albert freilich nie ernst genommen hat. Als Albert schlecht gelaunt von einer geschäftlichen Unternehmung zurückkommt und Lotte gegenüber sehr einsilbig ist, wird ihre Stimmung nur noch düsterer. In dieser Situation kommt der Diener und übermittelt Werthers Bitte. Albert läßt ihm die Pistolen von Lotte aushändigen. Ihre Sorgen werden natürlich noch größer, aber auch jetzt vertraut sie sich ihrem Manne nicht an.
Werther zeigt sich in der Fortsetzung seines Abschiedsbriefes entzückt davon, daß Lotte die Pistolen berührt hat. Noch einmal bekräftigt er, daß Lotte auf ewig an ihn gebunden sei.
Nach einem langen Spaziergang schreibt er am Abend zwei kurze Briefe an Wilhelm und Albert. Er verabschiedet sich von Wilhelm und bittet ihn, seine Mutter zu trösten. Albert bittet er um Verzeihung dafür, seinen Frieden gestört und Mißtrauen zwischen ihm und Lotte gesät zu haben. Er hoffe, daß sein Tod ihrer beider Glück wiederherstelle. Später beendet Werther seinen Brief an Lotte. Er sei völlig ruhig. Beim Betrachten des Sternenhimmels werde ihm gewiß, daß Gott ihn ebenso wie die Sterne halten werde. Gegen Ende seines Briefs trifft er Vorbereitungen für die Zeit
 
 
 
 
 
 
Werther bittet Albert um die Pistolen
 
 
Lottest Ängste und Sorgen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Letze Briefe an Wilhelm und Albert
 
 
 
Beendigung des Briefes an Lotte
nach seinem Tod. Den Schattenriß gibt er Lotte zurück. Er bittet darum, am Rand des Friedhofs begraben zu werden, abseits von allen guten Christen, die er in einem Nachsatz mit Pharisäern in Verbindung bringt. Er wünscht sich, für Lotte zu sterben, daß sie dadurch ihre Ruhe zurückgewinnt, hat aber Zweifel, ob das gelingt. In den Kleidern will er begraben werden, die sie berührt hat. Jene Schleife, die Lotte bei der ersten Begegnung getragen hat und die sie ihm nach langem Bitten zum Geburtstag geschenkt hat, soll ihm mit ins Grab gegeben werden. Mit dem Glockenschlag um Mitternacht beendet er seinen Brief mit einem letzten: "Lotte! Lotte, lebe wohl! lebe wohl! "
Lakonisch und nüchtern fällt der Bericht von Werthers Tod aus. Ein Nachbar hat um Mitternacht den Schuß gehört, sich aber nicht weiter darum gekümmert. Als der Diener am nächsten Morgen das Zimmer betritt, findet er Werther in seinem Blut. Er läuft sofort zu einem Arzt und zu Albert. Lotte fällt bei der Nachricht in Ohnmacht. Es folgt eine knappe Rekonstruktion des Selbstmords und eine Beschreibung von Werthers Todeskampf. Auf Werthers Schreibpult liegt ein aufgeschlagenes Exemplar von Lessings "Emilia Galotti". Werther stirbt um zwölf Uhr mittags und wird bei Nacht beerdigt, ohne daß ein Geistlicher seinen Sarg begleitet.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Werthers Tod und Begräbnis

 

Lesetagebuch: Die Leiden des jungen Werther


1. Buch 04. Mai 1771

  • Werther hatte Empfindungen für Schwester der Leonore
  • befindet sich in einer Unangehnehmen Stadt, aber mit einer Schönheit der Natur


1. Buch 10. Mai 1771

  • beschreibt die herrliche Natur


1. Buch 12. Mai 1771

  • beschreibt den Platz an dem er sich in dem Moment befindet (Brunnen)
  • Mädchen aus der Stadt holen dort Wasser


1. Buch 13. Mai 1771

  • er möchte keine Bücher lesen, sondern einfach nur entspannen


1. Buch 15. Mai 1771

  • Kinder lieb ihn
  • er hat schon Leute aus dem Ort kennen gelernt und ist hilfsbereit (Brunnen-Jungfer)


1. Buch 17. Mai 1771

  • viel Bekanntschaft aber keine Gesellschaft
  • seine Jugendfreundin war für ihn alles ist aber gestorben (war anscheinend Älter)
  • traf Jungen hübschen V. der kam von der Akademie
  • lernte fürstlichen Amtmann kennen (9 Kinder) – Frau tot


1. Buch 22. Mai 1771

  • Wilhelm ist Empfänger von Werthers Briefen
  • bedauert das es viele Einschränkungen gibt, indem die tätigen und forschenden Kräfte des Menschen eingesperrt sind
  • Befriedigung von Bedürfnissen schaffen
  • beschreibt das Gefühl der Freiheit


1. Buch 26. Mai 1771

  • siedelt sich in Wahlheim (wahrer Name verändert) an 1 Stunde von der Stadt entfernt
  • sitzt auf einem Berg und sieht ins Tal hinunter
  • ließt gerne Homer
  • zeichnete 2 Kinder in brüderlicher Stellung


1. Buch 27. Mai 1771

  • er malte das Bild mit den Jungen weiter
  • der größere ist ca. 4 Jahre (Philippes) und der kleine halbjährig (Hans)
  • hat Mutter(Schulmeisters Tochter) von Kindern kennen gelernt, die mit ihrem ältesten in der Stadt
  • Mann von ihr in der Schweiz um Erbschaft eines Vetters zu holen


1. Buch 30. Mai 1771

  • lernte einen neuen Bauerburschen kennen
  • mit dem er sich gut Verstand
  • Bauerbursche war im Dienste einer Witwe und war ihr zu getan und liebte sie
  • Werther möchte auch so eine Liebe bekommen (Beneidet den Bauerburschen)


1. Buch 16. Junius 1771

  • schriebt seinem Freund das er eine Bekanntschaft gemacht, die seinem Herz nahe geht
  • sie heißt Lotte (hat 8 Geschwister)
  • Aussehen Lottes: schwarze Augen, lebendige Lippen und muntere Wangen
    (S.19/ Z. 12 – 38)
  • Geliebte ist einem anderen Mann (Albert) versprochen
  • schreibt Wilhelm wie er sie kennen gelernt hat
  • fuhren zum Ball
  • er tanzt mit ihr auf dem Ball
  • brachte den ganzen Tanz durcheinander
  • durch Gewitter hört die Musik auf
  • sie spielen Zählens (Ohrfeigenspiel)


1. Buch 19. Junius 1771

  • er ist in Lotte sehr verliebt
  • fragt ob er sie öfters besuchen darf
  • sie willigt ein


1. Buch 21. Junius 1771

  • er wohnt eine halbe Stund von Lotte entfernt
  • er besucht Lotte oft
  • er beschreibt die schöne Natur


1. Buch 29. Junius 1771

  • Medikus kam zum Amtmann
  • Werther spielte mit Lottens Kindern auf den Erdboden
  • Medikus fand dieses unter der Würde eines gescheiten Menschens
  • Medikus behauptet Werther verdirbt die Kinder


1. Buch 01. Julius 1771

  • Lotte ist in der Stadt bei einer rechtschaffenden Frau die bald stirbt
  • besuchte mit Lotte eine Woche vorher den Pfarrer von St. ...
  • Pfarrer erzählt Werther Geschichte von den Nussbäumen die vor seinem Haus gepflanzt sind
  • Werther lernte Friederike (Tochter vom Pfarrer) und Herrn Schmidt (ihr Liebhaber/S.26 Beschreibung) kennen
  • unterhält sich mit Pfarrerin und allen anderen
  • Werther will das alle miteinander ehrlich umgehen und nur wahre Gefühle zeigen
  • Gefühle sind wichtiger als materielle Dinge


1. Buch 06. Julius 1771

  • Lotte ist bei sterbender Freundin (Marianne)
  • ging spazieren mit Marianne und Malchen
  • blieben an Werthers Lieblingsplatz (Brunnen) stehen
  • Malchen gab Lotte ihr erstes Glass Wasser
  • Werther positiv beeindruckt er küsst Malchen doll
  • Kind versteht es nicht und schreit
  • Lotte beruhigt Malchen und ließ den Kuss abwaschen


1. Buch 08. Julius 1771

  • Werther glaubt, das Lotte denkt er sei ein Tor (törichter Mensch)
  • er plauderte mit jungen W.... Audran, Selstadt und Lotte
  • Lotte guckt jeden an nur nicht Werther und das tat ihm weh


1. Buch 10. Julius 1771

  • macht alberne Figur wenn von Lotte gesprochen wird


1. Buch 11. Julius 1771

  • Frau M. geht es sehr schlecht
  • der alte M ist ein geiziger Mann
  • hat ihren Mann 30 Jahre hintergangen mit der Haushaltsführung, da sie nur mit 7 Gulden in der Woche auskommen musste
  • sie hat aus der Kasseneinnahme Geld entwendet, damit sie den Haushalt führen kann
  • sie hat ihrem Mann es jetzt gestanden, damit die Haushaltshilfe keine Schwierigkeiten bekommt, weil die 7 Gulden nicht reichen


1. Buch 13. Julius 1771

  • er liebt Lotte sehr, doch diese liebt ihren Bräutigam
  • es tut ihm weh, wenn sie so liebevoll über ihn spricht


1. Buch 16. Julius 1771

  • erzählt wie sehr er in Lotte verliebt ist
  • ist ihm heilig


1. Buch 18. Julius 1771

  • konnte nicht zu Lotte
  • da er Freund erwartete


1. Buch 19. Julius 1771

  • freut sich auf das Wiedersehen Lottes


1. Buch 20. Julius 1771

  • Mutter will das er etwas vernünftiges wird
  • Werther stellt fest, der Mensch will seine eigenen Bedürfnisse befriedigen


1. Buch 24. Julius 1771

  • er hat ein Porträt dreimal angefangen mit Lotte => missglückt => einen Schattenries angefertigt


1. Buch 26. Julius 1771

  • will Aufträge von Lotte erfüllen


1. Buch 26. Julius 1771

  • er will versuchen nicht mehr so oft zu Lotte zu gehen
  • schafft es aber nicht
  • er findet immer wieder eine andere Ursache um wieder bei ihr zu sein


1. Buch 30. Julius 1771

  • Lottes Bräutigam (Albert) ist gekommen (S. 35)
  • Werther kann es nicht ertragen wenn er Albert mit Lotte sieht
  • Werther wusste das er kein Anspruch auf Lotte hatte, aber trotzdem fehlt es ihm sehr schwer sie zu akzeptieren


1. Buch 08. August 1771

  • Werther hat eine Entweder / Oder Meinung
  • Wilhelm sagt hat entweder du hast Hoffung auf Lotten oder keine


1. Buch 08. August 1771

  • das Tagebuch hat er in der letzten Zeit vernachlässigt
  • wurde über sein Zustand klar und bemerkte das er gehandelt hat wie ein Kind


1. Buch 10. August 1771

  • will von allen geliebt werden
  • hat ein gutes Verhältnis zu Albert, es tut Werther aber sehr weh
  • Albert bekommt ein Amt in dieser Stadt mit guten Geld
  • er wird geliebt von allen und er soll in der Stadt bleiben


1. Buch 12. August 1771

  • Werther ist ins Gebirge gereitet
  • schreibt jetzt von dort aus
  • Werther fragte ob er von Albert eine Pistole borgen kann
  • dieser willigt ein
  • Werther will warum Albert die Pistole borgen will
  • Albert hasst Pistolen (wegen Vorfall)
  • Werther und Albert fragen sich warum Menschen Selbstmord begehen


1. Buch 15. August 1771

  • wollte draußen Lottes Klavier stimmen
  • konnte aber nicht, da die Kleinen um ein Märchen verlangten


1. Buch 18. August 1771

  • beschreibt die Natur, wie schön sie sein kann und wie sie sich verändern kann


1. Buch 21. August 1771

  • vermisst Lotten sehr und weint ihretwegen


1. Buch 22. August 1771

  • oft beneidet er Albert
  • hat ein Sehnen nach Veränderung


1. Buch 28. August 1771

  • Werthers Geburtstag
  • bekommt ein Päckchen von Albert
  • bekam blass-rote Schleife von Lotte die er gerne haben wollte
  • es waren 2 Bücher (Der kleine Wetsteinige Homer)
  • sitzt gerne in Lotte Bäume


1. Buch 30. August 1771

  • fühlt sich total einsam und verloren
  • seine einzige Freude ist die Natur
  • sieht dem Elend kein Ende => sondern nur das Grab


1. Buch 03. September 1771

  • er will fort


1. Buch 10. September 1771

  • er wird sie nicht wieder sehn
  • Lotte gab das Versprechen der Mutter als sie starb ihre Kinder (von der Mutter) aufzuziehen
  • Lottes Mutter durch Krankheit gestorben
  • Ehemann ganz zerrissen


2. Buch 20. Oktober 1771

  • gestern ist er an seinem Ziel angelangt


2. Buch 26. November 1771

  • es gibt genug zu tun
  • hat Grafen C. kennen gelernt
  • hat Freundschaft mit ihm (S. 52)


2. Buch 24. Dezember 1771

  • er arbeitet gern
  • das Volk ist garstig, rangsüchtig, wachen und passen nur auf
  • beschreibt Amtschreiberstochter
  • lernte ein Fräulein von B. kennen


2. Buch 08. Januar 1772

  • Werther bemerkt das es nicht immer wichtig ist den ersten Platz zu bekommen
  • wer den ersten Platz hat, spielt nicht immer die wichtigste Rolle


2. Buch 20. Januar

  • er schreibt Lotte von einer Bauernherberge (Neste D...)
  • schreibt Lotte über Fräulein B.


2. Buch 08. Februar

  • hat immer schlechtes Wetter


2. Buch 17. Februar

  • versteht sich mit seinem Gesandten nicht, er ist für ihn unerträglich
  • er ist in sich selbst einig geworden
  • die Ruhe der Seele ist für ihn herrlich


2. Buch 20. Februar

  • Lotte und Albert haben geheiratet ohne Werther zu benachrichtigen 
  • verabschied in Gedanken von Albert und Lotte
  • er war bei Grafen C., ist bei ihm Abendbrot
  • Obrist B. leistet Gesellschaft
  • Fräulein B. kam auch herein (S. 58 traf viel Leute)
  • die Gesellschaft wollte Werther nicht sehen
  • deshalb ging er
  • fuhr mit Kabriolett nach M.
  • liest wieder Homer (Odyssee)
  • Abends geht er zu einem Gaststube


2. Buch 16. März

  • traf Fräulein B. in der Allee
  • hat eine Predigt von ihrem Leuten bekommen das sie Kontakt zu Werther hat


2. Buch 24. März

  • hat eine Entlassung vom Hof verlangt
  • er musste mal weg


Zur Nachricht

2. Buch 19. April

  • bekam Abschied vom Hof
  • Mutter wollte dies nicht
  • Minister war mit ihm sehr zufrieden
  • Erbprinz hat ihm zum Abschied 25 Dukaten geschickt


2. Buch 05. Mai

  • will zu seinem Geburtsort zurück


2. Buch 09. Mai

  • kommt zurück aus der weiten Welt mit fehlgeschlagenen Hoffnungen und zerstörten Plänen
  • wollte auf Markt wohnen neben dem Haus
  • ist auf dem fürstlichen Jagdschloss


2. Buch 25. Mai

  • er wollte in den Krieg


2. Buch 11. Junius

  • der Fürst versorgt Werther gut aber sie haben nichts gemeinsam


2. Buch 16. Junius

  • ist ein Wanderer


2. Buch 18. Junius

  • er will wieder Lotte näher kommen


2. Buch 29. Julius

  • er zählt über die Liebe Lottes
  • er meint sie wäre mit ihm glücklicher als mit Albert
  • Werther kann es nicht sehen wie Albert Lotte liebt


2. Buch 04. Augustus

  • Hans der jüngste Knabe ist gestorben
  • hat Lotte sehr mitgenommen
  • Albert kam aus der Schweiz ohne Geschenke 
  • Albert soll Fieber bekommen haben


2. Buch 21. Augustus

  • er denkt daran was passieren würde wenn Albert sterben würde


2. Buch 03. September

  • Werther versteht nicht warum Lotte einen andern lieben kann
  • warum sie Albert liebt


2. Buch 04. September

  • es ist Herbst
  • hat den Bauernburschen wieder getroffen
  • der Bauernbursche wurde aus dem Dienst geworfen
  • da der Bauernbursche die Hausfrau bedrängt hat


2. Buch 05. September

  • Lotte schrieb liebevollen Zettel an ihrem Mann


2. Buch 06. September

  • hat sich einen neuen Frack gemacht


2. Buch 12. September

  • Lotte war ihren Mann abholen
  • hat einen Kanarienvogel für die kleinen gekauft


2. Buch 15. September

  • die Nussbäumen abgehauen
  • neue Frau von Pfarrer hat befohlen Nussbäumen abzuhauen


2. Buch 10. Oktober

  • er denkt Albert hat Lotte nicht verdient


2. Buch 12. Oktober

  • liest zur Zeit Ossian und nicht mehr Homer


2. Buch 26. Oktober

  • Lotte und Freundin unterhalten sich über Stadtneuigkeiten
  • denkt über die Lücke nach die bleiben würde wenn er stirbt


2. Buch 27. Oktober

  • empfindet viel für Lotte
  • sie ist alles für ihn


2. Buch 30. Oktober

  • er will ihr gerne um den Hals gefallen


2. Buch 03. November

  • er leidet
  • denkt sich warum er nichts unternommen hat um Lotte zubekommen


2. Buch 15. November

  • Werther ehrt die Religion
  • Religion hält Werther noch am Leben


2. Buch 21. November

  • gestern sprach Lotte Werther mit „Lieber Werther“ als er weg ging 
  • das gefiel ihm


2. Buch 22. November

  • würde gerne beten das Lotte ihm gehöre
  • dies geht nicht
  • er behandelt sie als gehörte sie ihm


2. Buch 24. November

  • traf sich mit Werther allein
  • sie spielte Klavier
  • fragt sich wie er Lotte bekommt und was er tun müsste um sie zu bekommen


2. Buch 26. November

  • stellt sich die Frage ob andere auch schon so viel Leid ertragen mussten


2. Buch 30. November

  • traf einen jungen Mann (Heinrich)
  • der bestimmte Blumen suchen
  • Heinrich war krank durch Fieber => ging ins Tollhaus => ist irre geworden => spricht über Kaiser und Königen


2. Buch 01. Dezember

  • Heinrich war Schreiber bei Lottes Vater
  • seine Leidenschaft zu Lotte rasend gemacht


2. Buch 04. Dezember

  • Lotte spielte Klavier, Werther war zu Besuch


2. Buch 06. Dezember

  • träumt oft von Lotte


Herausgeber an den Leser

  • Unmut und Unlust hatten Werther Seele eingenommen
  • die Harmonie seines Geistes war völlig zerstört
  • trauriger Gesellschafter
  • Albert liebte Lotte über alles
  • Albert hat Werther mit Lotte alleine gelassen
  • Werther lebte im ewiger Unzufriedenheit
  • Vater von Lotte ist krank
  • ein Bauer wurde in Wahlheim erschlagen
  • Mörder war der Knecht der die Witwe liebte
  • Werther wollte ihn verteidigen
  • trug dem Amtmann dies vor, der war aber nicht gerührt
  • tadelte ihn das er ein Meuchelmörder wäre
  • Albert war auch Amtsmann Meinung
  • Werther konnte nicht helfen
  • Albert möchte nicht das Werther noch kommt


12. Dezember

  • Tal wurde Überschwemmt
  • er hat Mut zum sterben


14. Dezember

  • er weint die ganzen Tage 
  • er wollte sein Leben beenden
  • er schrieb ein zweideutigen Brief an seien Freund Wilhelm


20. Dezember

  • Wilhelm willkommen um Werther hab zu holen
  • Lotte wollte von Werther los kommen
  • Sonntag vor Weihnachten bekam Wilhelm von Werther den letzten Brief
  • Lotte möchte das Werther eine Freundin findet


21. Dezember

  • Montag früh den 21. Dezember schrieb er Lotte einen Brief
  • Werther will nun endlich sterben
  • opfert sich für Lotte
  • Werther wollte sich ermorden, Albert oder Lotte (einer musste weg)
  • er wollte zum Amtsmann reiten, doch dieser war nicht da
  • ging zum Abschied noch mal zu Lotte

Colma

  • Minona trauert um ihrem Geliebten Salgar und ihrem Bruder
  • die einen Schwertkampf führten


Ryno

  • Alpin bejammert die Toten


Alpin

  • Armin jammert herum um seine Tochter (Daura)
  • Arindal der Mächtige fiel und Daura verging die Liebe
  • Werther sang dieses Stück und Lotte weinte 
  • Werther küsste Lotte in der Verzweiflung
  • doch Lotte wehrte sich
  • Lotte rannte aus dem Zimmer und schloss hinter sich zu
  • hat Abschied von Lotte genommen, ohne sie zu sehen
  • schreibt heute seinen letzten Brief
  • fragt Albert ob er die Pistole haben kann
  • Albert gab Werther die Pistole
  • um 12 Uhr erschoss sich Werther
  • um 6 Uhr morgens findet ihn der Bedientete, Werther röchelt noch
  • Bedienter schickt nach Ärzten und Albert
  • um 12 Uhr Mittags starb er
  • Nachts gegen 11 Uhr wurde begraben, die Stätte die er gewählt hatte
  • die Handwerk trugen ihn zum Grab
  • Vater und Söhne waren dabei
  • Albert war nicht im Stande

 

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