Delmenhorst - erste Eisenbahnstrecke

Schlagwörter:
Oldenburg, Bremen, Zug, Züge, Verlegung der Fahrtstrecke, Referat, Hausaufgabe, Delmenhorst - erste Eisenbahnstrecke
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Referat

Die erste Eisenbahnstrecke in Delmenhorst



Der 14.07.1867 war für die Delmenhorster ein ganz besonderer Tag. Ihre erste Eisenbahnstrecke wurde der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Sie verlief von Oldenburg nach Bremen, auf der zunächst nur drei Züge fuhren. Schon seit 1960 wurde über den Bau einer Bahnstrecke diskutiert, doch der Abschnitt Delmenhorst - Oldenburg wurde erst 1866 fertig gestellt. In Delmenhorst mussten fast 70 Grundbesitzer enteignet werden, damit die Strecke nach der vereinbarten Route bebaut werden konnte. Als sie dann fertig war, bemerkten die Bürger, dass Delmenhorst plötzlich in zwei Hälften geteilt war. Am Tag darauf, am 15.07.1867, gab es einen enormen Ansturm auf das neue Beförderungsmittel. Über 6000 Personen nutzen in der ersten Woche die neue Art zu reisen. An manchen Tagen musste die Bahn ihre Reisenden sogar in Güterwagons unterbringen, da der normale Platz in den Personenwagons nicht mehr ausreichte. Mir einer so großen Resonanz wurde nicht gerechnet, obwohl die Strecke Oldenburg - Bremen nicht die erste in der Umgebung war, denn mit der Hansestadt Bremen gab es in der Nähe schon einen großen Umschlagplatz. So hätte man davon ausgehen müssen, dass die Delmenhorster die Eisenbahn für nichts besonderes mehr halten. Es scheint aber genau anders gewesen zu sein. Die Delmenhorster waren stolz auf ihre erste Eisenbahnstrecke. 

In den einzelnen Personenwagen gab es drei verschiedene Klassen. So musste man für eine Fahrt der ersten Klasse von Delmenhorst nach Bremen 22 Silbergroschen, für eine Fahrt in der zweiten Klasse 13 Silbergroschen und für die Fahrt in der dritten Klasse 9 Silbergroschen zahlen. 

Auch die Delmenhorster Wirtschaft verließ sich nun mehr und mehr auf die Bahn. Das städtische Druckhaus richtete sich auch nach dem Reiseplan der Bahn und ließ ihre Zeitungen nun mit der Eisenbahn befördern. So wurde das Wochenblatt, später Delmenhorster Kreisblatt, fast überregional. Das Eisenbahnnetz musste bald erweitert werden.


Verlegung der Fahrtstrecke

Den Delmenhorstern passte auch die Zweiteilung ihrer Stadt plötzlich nicht mehr. So wurden die Schienen kurzerhand auf einen Damm verlegt und ein zweiter Bahnhof in Heidkrug eingerichtet. In den weiteren Jahren erweiterte sich das Netz auch auf Hesepe und Harpstedt, sowie Wildeshausen und Lemwerder. Auch die Oldenburger befürworteten den neuen Streckenausbau, denn so konnten die Delmenhorster Fabriken auf viel kürzerem Wege und über mehrere Stationen im Oldenburger Land mit Kohle versorgt werden. Selbst die Strecke in Richtung Harpstedt, die später auf die Linie Oldenburg - Osnabrück trifft, war von großer Bedeutung. Delmenhorst hielt sich so den Kontakt zu den sehr finanzstarken Hinterländern und auch der südliche Teil der Stadt wurde so direkt an das Bahnnetz angeschlossen. Diese Strecke nach Harpstedt wurde im ersten Jahr über 100.000 mal, im zweiten über 200.000 mal benutzt. Delmenhorst hatte jetzt einen bedeuteten Standort gewonnen. Die Bremer Firmen verlegten ihren Sitz nach Delmenhorst: Die Jutespinnerei wurde gegründet. Auch im Zuge des Eisenbahnbooms entstand 1884 die Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei, gegründet vom Bremer Kaufmann Martin Christian Lahusen. Selbst er wurde von der zentralen Lage Delmenhorsts durch die Eisenbahn beflügelt, seine Fabriken in dieser Stadt zu bauen.

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