Beuteltiere
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Referat
Beuteltiere in Australien
Die Beuteltiere (auch Beutelsäuger genannt) bilden eine Unterklasse innerhalb der Säugetiere. Sie unterscheiden sich von den Höheren Säugetieren oder Plazentatieren unter anderem darin, dass die Jungtiere in einem sehr frühen, embryoartigen Stadium geboren werden und anschließend oft in einem Beutel der Mutter heranwachsen. Heute leben in Australien und Amerika ungefähr 320 Beuteltierarten, das sind rund 6 Prozent aller rezenten Säugetierarten.
Was genau sind Beuteltiere? Und was macht sie so außergewöhnlich?
Einfach ausgedrückt ist ein Beuteltier eine Art Säugetier, d. h. ein Warmblüter, der seine Jungen säugt. Im Gegensatz zu den meisten Säugern bildet sich jedoch in der Gebärmutter der Beuteltierweibchen keine Plazenta, wenn sie trächtig sind. Sie bringen winzige blinde Junge zur Welt, die sie dann säugen und in ihrem äußeren Beutel beschützen. Im Grunde ist ein Beuteltier ein Säugetier mit einem Beutel, denn das lateinische Wort marsupium bedeutet „Beutel“ oder „Tasche“.
Tatsächlich ist das Känguru nur eine von etwa 250 Beuteltierarten. Außer in Australien findet man auch in anderen Ländern Beuteltiere, allerdings nicht sehr viele. Zum Beispiel ist das in Nordamerika vorkommende Nordopossum ein Beuteltier, und weitere findet man in Südamerika. Doch in Australien und benachbarten Regionen leben die meisten Beuteltiere; man hat dort ungefähr 175 verschiedene Arten entdeckt. Insgesamt gibt es in Australien 45 Känguruharten, am bekanntesten ist aber das Rote Riesenkänguru. Es ist das größte aller Beuteltiere und kann bis zu 90 kg wiegen; wenn es aufrecht steht, überragt es die meisten Männer. Das Weibchen ist indes wesentlich kleiner und blaugrau gefärbt.
Kängurus können mit einem einzigen Sprung 11 m zurücklegen. Bei einigen wurde eine Geschwindigkeit von 64 km/h gestoppt, und sie sprangen über Zäune, die mehr als 3 m hoch waren. Sowohl das Rote Riesenkänguru als auch das etwas kleinere Graue Riesenkänguru sind überall auf dem australischen Kontinent beheimatet. Für Touristen, die durch dünnbewaldete Gebiete fahren und sogar die Wüstenregionen Mittelaustraliens durchqueren, sind sie ein häufiger und faszinierender Anblick. Kängurus sind gesellige Tiere und bleiben gewöhnlich in Gruppen zusammen, die man Familientrupps nennt.
Eine spektakuläre Geburt
Das wahrscheinlich Erstaunlichste am Leben der Beuteltiere ist die Geburt und die Pflege der Jungen. In dieser Hinsicht sind die Kängurus ein typisches Beispiel für die überwiegende Zahl der Beuteltiere. Bereits 33 bis 38 Tage nach der Paarung wird das Kängurubaby geboren. Aber es ist kaum etwas anderes als ein Embryo — ein winziges, bohnenförmiges Geschöpf, das dreiviertel Gramm wiegt, fast durchsichtig und kleiner als die Spitze unseres kleinen Fingers ist.
Gleich nach der Geburt „klettert“ es von der Gebärmutter in das Fell seiner Mutter. Indem es die kleinen Vordergliedmaßen mit den Krallen gebraucht, kämpft es sich 15 cm zum Beutel der Mutter vorwärts. Dort hängt es sich an eine von vier Zitzen, die dann in seinem Mund anschwillt. Durch diesen Versorgungskanal erhält es die benötigte Nahrung, und die nächsten fünf Monate bleibt es in dem bequemen Kinderzimmer, bis es zum ersten Mal seinen Kopf nach draußen streckt.
Ungefähr mit sechs Monaten macht der junge Jockey (wie Kängurubabys genannt werden) zögernd seine ersten Schritte außerhalb des Beutels, doch häufig kehrt er in den Beutel zurück, um zu saugen und um Schutz zu suchen. Schließlich entscheidet die Mutter jedoch, dass der Jockey zu groß für den Beutel geworden ist, und hindert ihn daran, wieder hineinzuhüpfen. Mit 18 Monaten ist er dann vollständig unabhängig.
Ein anderes erstaunliches Phänomen ist, dass Mutter Känguru zu ein und derselben Zeit zwei verschiedene Sorten Milch produzieren kann. Kurz nach der Geburt von Jockey Nummer eins paart sie sich wieder. Der zweite Embryo bleibt inaktiv, bis Jockey Nummer eins seine kurzen Ausflüge aus dem Beutel unternimmt. Um diese Zeit wird der winzige Jockey Nummer zwei geboren, und er hängt sich an eine andere Zitze im Beutel.
Der große Jockey trinkt immer noch Milch aus der ersten Zitze. Um die Sache noch komplizierter zu machen, benötigt der junge, embryoähnliche Jockey eine andere Zusammensetzung der Milch. Das ist aber kein Problem, denn durch seine Zitze kann ihn die Mutter mit sehr süßer Milch versorgen, wogegen sie seinen großen Bruder durch dessen Zitze mit Milch versorgt, die einen hohen Protein- und Fettgehalt hat.
Normalerweise sind Kängurus keine aggressiven Tiere, manchmal scheint es allerdings, als ob die Männchen Boxkämpfe durchführten. Häufig handelt es sich nur um zwei junge Männchen, die ihre Kraft messen wollen. Auch zwei ausgewachsene Männchen verpassen sich gelegentlich gegenseitig Faustschläge — sie boxen um ein erwähltes Weibchen. Diese Kämpfe können ernsten Charakters sein, da die rivalisierenden Freier sich mit den Vorderfüßen zerkratzen und sich dann gegenseitig mit voller Wucht mit den Hinterfüßen treten.
Der reizende Koala — ein anderes erstaunliches Beuteltier
Fast genauso bekannt wie das Känguru und genauso häufig in australischen Prospekten für Touristen abgebildet ist das niedlichste aller Beuteltiere — der Koala. Das kleine Geschöpf bewegt sich ausschließlich auf Bäumen und ist hauptsächlich nachts aktiv. Wegen seines Aussehens wird der Koala oft mit einem Bären verwechselt und daher manchmal irrtümlicherweise Koalabär genannt. Aber er hat weder Gemeinsamkeiten mit der Bärenfamilie, noch ist er eine Art Opossum oder Affe. Er ist wirklich einzigartig. Ja, tatsächlich gibt es nur eine einzige Art des Koalas, und sie kommt nur in den Oststaaten Australiens vor.
Weil der Koala so glänzende Knopfaugen und eine weiche, wie Gummi aussehende Nase hat, außerdem ständig erstaunt dreinschaut und richtig knuddelig wirkt, hat er einen unerhörten Charme. Koalas sind nicht sehr groß, sie werden etwa 60 cm groß und können zwischen 8 und 14 kg wiegen.
Das Koalababy wird wie alle anderen Beuteltiere geboren, nur mit dem Unterschied, dass sich bei Mutter Koala der Beutel nach hinten öffnet. Das Neugeborene bleibt sechs Monate im Beutel, und wenn es sich schließlich nach draußen wagt, klammert es sich an den Rücken seiner Mutter, während diese eifrig die Bäume nach schmackhaften Blättern absucht.
Ein einzigartiges Verdauungssystem
Koalas sind ständig am Fressen. Sie verzehren jedoch nur die Blätter des Eukalyptusbaumes; und selbst da sind sie verwöhnt. Von den 600 verschiedenen Eukalyptusarten wählen Koalas nur 50 bis 60 Sorten aus. Wenn andere Tiere diese Blätter fressen müssten, würden sie wahrscheinlich wegen des Öles und der giftigen Chemikalien der Blätter sterben. Ein hochkompliziertes Verdauungssystem hilft den Koalas beim Verarbeiten ihrer besonderen Nahrung, doch zufolge dieser einzigartigen Ernährung haben sie einen ziemlich unverwechselbaren Körpergeruch.
Manche Autoritäten behaupten, dass Koalas überhaupt kein Wasser trinken würden und dass das Wort „koala“ aus der Sprache der Aborigenes stamme und „Ich trinke nicht“ bedeute. Doch sorgfältige Nachforschungen haben ergeben, dass Koalas ab und zu von den Bäumen herunterkommen, um zu trinken, und ab und zu fressen sie sogar ein bisschen Erde, um ihre mineralarme Nahrung zu ergänzen.
In einigen Zoos der Welt werden zwar Kängurus gehalten, aber Koalas findet man in nur wenigen Zoos außerhalb Australiens. Ob man sie nun einmal selber zu Gesicht bekommt oder nicht, wir sind sicher, dass jeder sie für erstaunliche Tiere hält, diese Säuger, die keine Plazenta, sondern einen Beutel haben.
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