Lessing, Gotthold Ephraim - Emilia Galotti (Interpretation Akt 2, Szene 10)

Beschreibung / Inhalt
Das vorliegende Dokument ist eine Szenenanalyse des bürgerlichen Trauerspiels „Emilia Galotti“ von Gotthold Ephraim Lessing. Es geht um den zehnten Auftritt im zweiten Aufzug, in dem der Kammerdiener Marinelli den Grafen Appiani darum bittet, einen Auftrag des Prinzen anzunehmen und nach Massa zu reisen. Der Graf lehnt ab, da er am selben Tag seine Hochzeit mit Emilia Galotti hat und sie ihm wichtiger ist als der Dienst für den Prinzen. Die Analyse beschäftigt sich vor allem mit dem Verhalten der beiden Männer und ihren Zielen in der Konversation.

In der ersten Phase des Gesprächs dominiert der Graf den Gesprächsverlauf und fragt Marinelli aus. Dieser schmeichelt dem Grafen übertrieben und versucht ihn davon zu überzeugen, den Auftrag anzunehmen. Der Graf traut ihm jedoch nicht und geht nicht weiter auf die Schmeicheleien ein. Als er schließlich ablehnt, versucht Marinelli die Hochzeit zu verschieben, um den Plan des Prinzen umzusetzen und Emilia Galotti für sich zu gewinnen. Der Graf lehnt auch das ab und macht deutlich, dass seine Hochzeit ihm wichtiger ist als der Befehl des Prinzen.

In der zweiten Phase des Gesprächs werden die Rollen vertauscht und Marinelli bestimmt den Gesprächsverlauf. Er versucht den Grafen zu überreden, den Auftrag anzunehmen und wirft ihm vor, sich einen Scherz mit dem Prinzen zu erlauben. Als der Graf weiterhin ablehnt und seinen Grund nennt, die Hochzeit mit Emilia, zeigt Marinelli keinerlei Verständnis und schlägt immer wieder vor, die Hochzeit zu verschieben. Der Graf wird daraufhin wütend und macht deutlich, dass seine Entscheidung feststeht.

Die Analyse verdeutlicht die unterschiedlichen Positionen und Interessen der beiden Männer und wie sie versuchen, ihren Willen durchzusetzen. Der Graf macht seine Überordnung gegenüber Marinelli deutlich und verteidigt seine Priorität, die Hochzeit mit Emilia. Marinelli hingegen versucht durch Schmeicheleien und scheinbare Einfühlsamkeit den Grafen auf seine Seite zu ziehen und seinen Plan umzusetzen. Letztendlich endet das Gespräch mit der Entscheidung des Grafen und dem Ende der Diskussion.
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Auszug aus Referat
Ephraim Lessing Emilia Galotti Aufzug 2, Auftritt 10 (Szenenanalyse) Das von Gotthold Ephraim Lessing verfasste bürgerliche Trauerspiel Emilia Galotti wurde am 13. März 1772 in Braunschweig uraufgeführt. Damit ist es zeitlich in die Epoche der Aufklärung einzuordnen und verdeutlicht den Konflikt, in dem sich der Adel und das aufstrebende, durch moralische Normen geprägte Bürgertum seinerzeit befanden. Die Handlung des Trauerspiels Emilia Galotti spielt sich in dem fiktiven italienischen Fürstentum Guastalla im 18. Jahrhundert ab. Der Prinz Hettore Gonzaga findet Gefallen an der bürgerlichen Emilia Galotti und möchte sie um jeden Preis für sich gewinnen. Er erfährt, dass diese noch am selben Tag den Grafen Appiani heiraten soll und sein Kammerherr Marinelli schlägt vor, einen Plan ...
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